Eine Wabe ergibt ein Volk nach Dr. Pia Aumeier

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imker_neulichtenberg
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Eine Wabe ergibt ein Volk nach Dr. Pia Aumeier

 Ab zum Außenstand

Und so funktioniert es:

Wählen Sie eine Brutwabe,
die auf jeder Seite zu drei Vierteln mit
verdeckelter Arbeiterinnenbrut belegt ist.

Außerdem sollte eine handtellergroße Fläche
mit Eiern oder jüngsten Larven vorhanden
sein, aus denen sich die Bienen eine neue Königin
ziehen können. Ist zudem jede Wabenseite
mindestens zur Hälfte mit ansitzenden
Bienen bedeckt, hat der Ableger sofort aus -
reichend Personal. Unverzichtbar ist folgende
Wabenanordnung: Die Brutwabe direkt an eine
Zargenwand hängen, daneben ein Rähmchen
mit Mittelwand, dann eine Futterwabe.

Alternativ können Sie auch maximal einen
Liter Flüssigfutter direkt hinter der Mittelwand
geben. Ein Schied ist überflüssig.

Der Ableger wird mindestens zwei Kilometer
entfernt vom Muttervolk aufgestellt –
sonst kehren die Flugbienen umgehend nach
Hause zurück. Sein Flugloch wird mit einem
Schaumstoffstreifen verschlossen. Nur ein
Schlitz von einer Bienenbreite bleibt dort
offen, wo die Brutwabe hängt. Das war’s
schon: Jetzt haben Sie vier Wochen Zeit.

Vollendete Tatsachen

Wenn Sie nach 28 Tagen zum Außenstand
zurückkehren, sind alle Arbeiterinnen geschlüpft
und im Volk aktiv. Die neue Königin
ist vom Begattungsflug zurückgekehrt und
befindet sich seit etwa einer Woche in Eilage.

Ist alles glattgegangen, müsste bereits die
erste verdeckelte Arbeiterinnenbrut vorhanden
sein. Sie zeigt die erfolgreiche Begattung
an. Ist der Hochzeitsflug schiefgegangen, hängen
Sie das weisellose Völkchen einfach zu
einem anderen in dessen Zarge.

Drei Fliegen mit einer Klappe
Nun können Sie loslegen:

Die Königin ist im kleinen Volk leicht zu finden.
Sie können sie aufspüren und zeichnen.

Da es noch wenig verdeckelte Brut gibt, ist
nun der geeignete Zeitpunkt für eine Varroabehandlung
mit 15%iger Milchsäure: drei
Sprühstöße auf jede mit Bienen besetzte
Wabenseite.

Wenn gewünscht, packen Sie Ihren Ableger
ins Auto und bringen ihn zurück an den
Heimatstandort. Dazu warten Sie freund -
licherweise die Rückkehr der Flugbienen ab
(Besuch also auf den Abend legen).

Füttern, erweitern,behandeln
Im weiteren Verlauf des Bienenjahres halten
Sie das Flugloch weiterhin sehr eng. Alle zwei
bis drei Wochen geben Sie, wenn nötig, etwas
Futter oder hängen neue Futterwaben an den
Rand. Sobald die eine Mittelwand ausgebaut
ist, hängen Sie eine neue mitten ins Brutnest.

So wächst Ihr Völkchen stetig in die Zarge
hinein. Im September wird aufgefüttert und
gegen Varroa behandelt. Im nächsten Frühjahr
überholen solche Völkchen meist sogar
große Wirtschaftsvölker. Sie bilden leistungsstarke
Völker zur Honiggewinnung – entstanden
aus einer einzigen Brutwabe.

PS  Ein Jungvolk für jeden/e Probeimker/in am besten gleich auf rückstandsfreien Wachs.

Viel Erfolg wünscht Manfred