Es lebt so frei der Imkersmann,
hat seine stille Freud`daran
am Bienenhaus zu sein.
Bei seiner Immen Summgesang
nicht fühlt er sich allein.
Was braucht er großen Grundbesitz?
Die Biene sauset wie der Blitz
durch Feld und Wald und Au.
Und alles ist ihr Freigeheg,
so weit der Himmel blau.
Dem Bienenstock entströmt ein Duft,
balsamisch würzet er die Luft
wie kein Arom`der Welt.
Er stärket jede Imkersbrust,
das Leben er erhält.
Der Honig ist ein`Himmelsspeis`,
die jedermann zu schätzen weiß
als edle Gottesgab`.
Im Keller ruht der Honigwein,
das Methorn hängt zur Lab`.
Lebt gleich der Imker frohgesund,
für ihn auch schlägt die Sterbestund`;
nicht sei sie ihm zum Schmerze.
Zum Abschied brennt als Immendank
von echtem Wachs die Kerze.
Quelle: Josef Lüftenegger, Prutz Hornung /Tirol 1952