Dieser Populismus heute, auf allen Seiten, ist nicht auszuhalten ... liest man die Studie, dann liest man da, dass die Reduktion nicht ganz 23% war. An 59% der Stationen wurden die Daten nur in einem Jahr erhoben. An den wenigen aber an denen über den gesammten Zeitraum wiederkehrend Untersuchungen gemacht wurden, sank die Menge um 23%, nicht 75%. Die Daten sind, leider, nicht geeignet um daraus wissenschaftlich auf ganz Deutschland schließen zu können ...
Aber 23%, also fast 1/4 Reduktion auf den Stationen die man über den gesamten Zeitraum untersucht hat, ist auch irre heftig. Angesichts dieser gewaltig hohen Reduktion hätte man keine Methoden anwenden müssen um auf 75% Zahlen etc. zu kommen. Die Studie zeigt eines aber recht drastisch auf: so kann es offensichtlich nicht weitergehen!
Leider muss ich dir sagen, dass du der Schwachsinnspropaganda eines vermutlich von der Pestizidlobby bezahlten Schreibers aufgesessen bist. (Es gibt zB auch im deutschen Imkerforum einen User der dort erfolglos versuchte diese Studie madig zu machen...).
Absolut niemand kann die vollständig Insektenanzahl in einem Gebiet größer als ein paar m2 wirklich zählen.
Ich kenne sogar viele Imkerkollegen, die es nicht einmal schaffen auf einem optimalen Hintergrund (weiße Fläche) einer begrenzten Fläche (ca 30x40cm) die Anzahl der bereits verstorbenen, und daher unbewegten Vertreter einer einzigen Spezies ohne Flügel (Varroamilben) zu zählen.
Was man daher macht, man nimmt vorhandene Messergebnisse und jemand, der sich ein bisschen mit Zahlen und - in diesem Fall - Biologie auskennt und versucht hochzurechnen.
Und - ganz ehrlich - wenn in einem Naturschutzgebiet, wo keine Pestizide gespritzt, keine Flächen trockengelegt oder verbaut werden, etc. die Anzahl der Fluginsekten um 23% zurück gehen, dann klingt 75% für ganz Deutschland schon recht realistisch. Ich vermute auch stark das in einer peer reviewten Studie auch noch qualitative Argumente eingeflossen sind, um zu diesem Ergebnis zu kommen.
Ich versuche nicht die Studie madig zu machen, ganz im Gegenteil. Ich halte sie für einen Meilenstein. Endlich mal eine Studie die klipp und klar mit wissenschaftlichen Methoden nachweist, dass wir ein Problem haben. Ein gewaltiges Problem. Bei einem Nachweis dass 1/4 weniger Insekten in 27 Jahren in den Fallen, die wiederholt ausgewertet wurden, gefangen wurden, kann man - meiner Meinung nach - nicht zur Tagesordnung übergehen. Das ist doch bereits ein irrer Rückgang. Und das in eigentlich halbwegs geschützten Gegenden. Dass es außerhalb noch tragischer ist, vermute ich auch, aber ein wissenschaftlicher Nachweis sind Vermutungen halt nicht.