Eigener Wachskreislauf

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Reinhard
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Eigener Wachskreislauf

Ich habe letztes Jahr begonnen, meinen eigenen Wachkreislauf zu erstellen und bin mit der Ausbeute sehr zufrieden. Das Herstellen der eigenen Mittelwände ist eine angenehme Arbeit. Ich wollte einfach von den gekauften Wachsplatten wegkommen, wo ich nicht weiß, woher sie stammen und was alles drinnen ist.

Glücklicherweise habe ich auch die Möglichkeit, das Wachs entkeimen zu können.

Mich würde interessieren, welche Gründe es bei euch gibt entweder, den eigenen Kreislauf zu haben bzw. welche dagegen sprechen, eigenes Wachs zu verwenden.

Was ist eure Meinung bzw. Einstellung dazu?

Pfiati, Reinhard

Harry
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Re: Eigener Wachskreislauf

Ein eigener Wachskreislauf wäre sicher interessant, da ich auch relativ viele Waben einschmelze ist auch meine Wachsmenge relativ hoch. Bisher verwende ich das gesamte Wachs jedoch nur für Kerzen und Teelichter... Das Hauptproblem für mich ist die Mittelwandpresse - diese Anschaffung ist mir eigentlich zu teuer. Obwohl ich gerne Mittelwände selbst machen würde...

 

MfG
Harry

bienenkraft
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Re: Eigener Wachskreislauf

Ja, ich denk mir auch - einerseits sind es kostspielige Anschaffungen (MW-Presse, Dampfwachsschmelzer, Gerät zur Entkeimung???) und andererseits stell ich mir das ganze ziemlich zeitintensiv vor!

LG

Kathi

Sommerbiene
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Re: Eigener Wachskreislauf

Bestimmte Geräte, die nicht unbedingt von allen im gleichen Zeitraum verwendet werden müssen, wie zB. das Entkeimungsgerät bzw. Klärgerät für Wachs, könnte von mehreren Imkern gemeinsam angeschafft werden. Das wäre sinnvoll und preisgünstig. Aber diese Art der Zusammenarbeit scheint bei Imkern nicht sehr gefragt zu sein.

Grüße von der Sommerbiene.

Bienen Sepp
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Re: Eigener Wachskreislauf

Hallo Reinhard!

Vor drei Jahren habe ich begonnen nur mehr rückstandsfreies oder Bio Wachs einzusetzen.
Herkömmliches wurde zu Kerzen verarbeitet bzw. gegen rückstandsfreie Mittelwände getauscht.
Im nächsten Jahr möchte ich ausschließlich mit dem eigenen Wachs arbeiten.

ich verwende

- einen Dampfwachsschmelzer für 15 Waben; Marke Eigenbau

- ein Weck Einkochtopf

- ich verwende einen doppelwandigen Wachskessel, mit dem ich 140°C erreiche; Marke Eigenbau

- eine Mittelwandpresse in Zander; Marke Rettig

 

Interessant wären deine Erfahrungen zum Thema Entkeimen
und wie schaffst du es dein Wachs frei von AFB Sporen zu halten?

Zum Thema Geräte gemeinsam nutzen möchte ich folgendes zum Bedenken geben:
- Wachsverarbeitung läuft bei mir oft neben einer anderen Arbeit
- Wachsgeräte werden verschmutzt; für den eigenen Bedarf wird nicht alles und immer Blitz Blank geputzt
- Silikon Gußformen unterliegen bei unsachgemäßer Verwendung starker Abnutzung

Ich hätte mir die Wachsverarbeitung nicht aufgebaut wenn es in nächster Nähe Möglichkeiten zur Lohnverarbeitung gäbe.
Denn würde ich die Leerwaben sammeln und einmal jährlich in die Südsteiermark fahren:
- brauche ich Lagerplatz
- ein Konzept zum Mottenschutz
- Drahtung ginge verloren

Gruß Sepp

 

 

 

guenther
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Re: Eigener Wachskreislauf

Bienen Sepp schrieb:

ich verwende

- einen Dampfwachsschmelzer für 15 Waben; Marke Eigenbau

- ein Weck Einkochtopf

[/quote]

Habe ich Beides, den DAWasch habe ich auch selbstgebaut.

[quote]

- ich verwende einen doppelwandigen Wachskessel, mit dem ich 140°C erreiche; Marke Eigenbau

- eine Mittelwandpresse in Zander; Marke Rettig

 

Kannst du mir einen Tipp geben wie du den Wachskessel selbstgebaut hast? 

Und wie bist du mit der Rettig-Presse zufrieden?

Ich überlege mir die Anschaffung einer solchen, oder ich werde im Winter selber versuchen eine zu bauen.

 

guenther
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Re: Eigener Wachskreislauf

Sommerbiene schrieb:

 Aber diese Art der Zusammenarbeit scheint bei Imkern nicht sehr gefragt zu sein.

 

Das kommt auch nicht von irgendwoher, denn scheinbar muss es in einer Gruppe von Menschen immer mindestens einen geben der wenig bis garkeinen Respekt vor Dingen hat, die einer Gruppe gehören.

 

albert
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Re: Eigener Wachskreislauf

Hallo Günther,

Bei folgendem Thema ist sehr ausführlich über die Rettig-Presse diskutiert worden. Vielleicht hilft es ein bisserl, dir ein Bild davon zu machen. Auch Youtube-Filme darüber findest du bei diesem Thema:

http://www.bienenaktuell.com/forum/mittelwaende-selbst-herstellen

LG Albert

http://ibas.at

Sommerbiene
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Re: Eigener Wachskreislauf

guenther schrieb:

Sommerbiene schrieb:

 Aber diese Art der Zusammenarbeit scheint bei Imkern nicht sehr gefragt zu sein.

 

Das kommt auch nicht von irgendwoher, denn scheinbar muss es in einer Gruppe von Menschen immer mindestens einen geben der wenig bis garkeinen Respekt vor Dingen hat, die einer Gruppe gehören.

 

Man muss sich halt seine Partner aussuchen und klare Vereinbarungen treffen. Das lässt sich alles organisieren.

Grüße von der Sommerbiene.

roswitha
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Re: Eigener Wachskreislauf

Bei uns in der Steirmark gibt's eine Firma, dort kann man sein eigenes Wachs wieder in MW mitnehmen. Ab ca. 20 kg machen die eine eigene Charge. Sollte auch interesant sein.

www.wachs-hoedl.at

könnt euch gleich informieren.

LG

Roswitha

beepaps
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Re: Eigener Wachskreislauf

Servus Miteinander !

Harry schrieb:

Ein eigener Wachskreislauf wäre sicher interessant, da ich auch relativ viele Waben einschmelze ist auch meine Wachsmenge relativ hoch. Bisher verwende ich das gesamte Wachs jedoch nur für Kerzen und Teelichter... Das Hauptproblem für mich ist die Mittelwandpresse - diese Anschaffung ist mir eigentlich zu teuer. Obwohl ich gerne Mittelwände selbst machen würde...

Für kleinere Imkereien ist es sicher schwieriger einen eigenen Wachskreislauf zu realisieren. Ich denke grundsätzlich kann dies aber jede(r) in irgend einer Form erreichen. Es gilt jedoch, meiner Meinung nach zu Unterscheiden zwischen Kreislauf im Bienenvolk und eigener Verarbeitung. Im Verein haben wir einen großen Dampfwachsschmelzer (Gas) angeschafft. Für kleinere Mengen bzw. dauernd anfallendes Wachs habe ich mir eine eigene Hilfe geschaffen:

http://www.bienenaktuell.com/forum/ratet-mal-was-bin-ich-fuer-ein-topf

Alle sonstigen Geräte sind in der Anschaffung relativ teuer, weshalb ich mein eigenes Wachs lieber verarbeiten lasse. In Tirol sind alle Verbandsmitglieder zugleich Mitglied bei der (Imker)Genossenschaft, welche uns ja auch den Honigüberschuß vermarktet. Ich habe dort ein Depot meines eigenen Wachses (Meine Wachskarte) und kann somit eigene Mittelwände beziehen oder das Wachs der Genossenschaft auch verkaufen. Bei meiner Menge kann ich mit dem Verkauf des Wachsüberschußes gänzlich die Umarbeitung und Entseuchung meines Wachses finanzieren und muß nur Wachs anliefern und nächstes Mal meine eigenen MW abholen.

liebe Grüße von beepaps

(wer das Kleine nicht ehrt, ist das Große nicht wert)

Reinhard
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Re: Eigener Wachskreislauf

Hallo Harry, die Rettigpresse ist für den "Normalgebrauch" absolut ausreichend und sehr günstig in der Anschaffung. Ich habe die luftgekühlte Variante und schaffe etwa 25 bis 30 Mittelwände pro Stunde.

Noch dazu fällt die MW-Presse in die Kleingeräteförderung. Albert hat den Link zu dem Thema schon angegeben.

@ Bienen Sepp: Die Entkeimung mache ich bei einem User aus dem Forum, der das entsprechende Gerät gekauft hat. Darüber bin ich sehr froh!

Wie hast du das Gerät selber gebaut? Wie schaut das aus bzw. funktioniert es?

Pfiati, Reinhard

Bienen Sepp
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Re: Eigener Wachskreislauf

Hallo Reinhard!

 

Mein Wachskessel:

- ist doppelwandig
- heizungsseitig mit Fritieröl gefüllt- Heizleistung 3kW
- geregelt mit Doppelthermostat 0-150°C + Sicherheitsthermostat 160°C
- 2 Ablasshähne auf unterschiedlichen Höhen
- aus Edelstahl
- Fasst ca. 30 kg Wachs
- Kosten für Material und Arbeitszeiten meiner Arbeitskollegen ca. € 300

Damit erreiche ich Temperaturen bis 145°C.
Dies sollte für eine Tötung der AFB Keime ausreichend sein

Zeichnungen habe ich für dieses Gerät nicht angefertigt, aber sollte sich wer
ernsthaft damit beschäftigen kann ich schon eine einfache Skizze beisteuern.

Gruß Sepp

 

Sommerbiene
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Re: Eigener Wachskreislauf

Oder es tun sich 4 Imker zusammen, die sich halbwegs leiden können und kaufen sich ein Wachsklärgerät zB. vom Carl Fritz. Das kostet jeden 250 Euro und bitteschön das wird doch möglich sein, dass sich 4 Imker einigen können und dieses Gerät gemeinsam betreiben! 

Bild: 
Re: Eigener Wachskreislauf

Grüße von der Sommerbiene.

Bienen Sepp
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Re: Eigener Wachskreislauf

Hallo Reinhard!

Du schreibst in einem deiner Beiträge, dass dein Wachs bei einen Lohnverarbeiter entkeimt wird.

Mich würde es interessieren wie dies bei einen Profi abläuft und natürlich was wirklich notwendig

ist um diese Plagegegeister zu eliminieren.

Ich arbeite zur Zeit folgendermaßen:

- ungereinigte Wachsblöcke werden im Weck aufgeschmolzen

- das verunreinigte Wachs wird durch ein Honigsieb + Strumpfhose in den Wachskessel gefüllt

- Wachs wird im Wachskessel auf ca. 90° erwärmt

- nach einigen Stunden wird am oberen Hahn abgelassen und in Blöcke gegossen

- das Wachs vom unteren Hahn wird bei der nächsten Charge wieder gesiebt

- der Wachskessel wird entleert, dabei ist es wichtig dass kein Wasser zurückbleibt

- nun werden die Wachsblöcke nochmals erhitzt

- im Bereich 100°C ist es wichtig darauf zu achten, dass wirklich kein Wasser im Wachs ist

- ist alles wasserfrei kann zügig auf die max. Temperatur erhöht werden

- dabei erreiche ich 140 -145°C, diese Temperatur halte ich 2 Stunden

- dann sollte man nicht vergessen einige Liter des heißen Wachses von beiden Hähnen abzulassen und oben wieder einzufüllen
Dadurch wird sichergestellt, dass ev. temperaturärmere Zonen durchgespült werden

- danach auf die gewünschte Temperatur abkühlen lassen und MW gießen

Heuer habe ich versucht solchermaßen aufbereitetes Wachs auf AFB Sporen untersuchen zu lassen.

Die Untersuchung war negativ und ich hoffe es wird, wenn der Ablauf eingehalten wird auch weiterhin so bleiben.

@sommerbiene

Schafft ihr es wirklich alle Geräte gemeinschaftlich zu nutzen oder ist dies eine Wunsdenken von deiner Seite.

Ich wäre froh wenn es Lohnverarbeiter für:

- Schleuderung
- Abfüllung
- Chreme Honig
- Wachsverarbeitung
- etc.
in der näheren Umgebung geben würde - ähnlich Maschinenring.

Gruß Sepp

Sommerbiene
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Re: Eigener Wachskreislauf

Hallo Sepp!

Es ist kein Wunschdenken, sondern eine Anregung. Ich fände es gut, wenn Geräte gemeinschaftlich angeschafft werden, habe aber alles selbst gekauft.

Grüße von der Sommerbiene.

admin
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Re: Eigener Wachskreislauf

In diesem Beitrag wurde leider  Word verwendet. Bitte beachten, dass Word/Winword im Internet nicht zulässig ist, im Internet benötigt man Text oder HTML:

http://www.bienenaktuell.com/forum/hinweis-user-bienen-sepp

 

Reinhard
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Re: Eigener Wachskreislauf

Bienen Sepp schrieb:
Heuer habe ich versucht solchermaßen aufbereitetes Wachs auf AFB Sporen untersuchen zu lassen. Die Untersuchung war negativ und ich hoffe es wird, wenn der Ablauf eingehalten wird auch weiterhin so bleiben.  Gruß Sepp

Hallo Sepp, hast du vorher z.B. bei einer Futterkranzprobe oder einer sonstigen Untersuchung AFB-Sporen nachweisen lassen können?

Ist also der Nachweis da, Sporen abgetötet zu haben, oder waren die von Anfang an nicht vorhanden?

Pfiati, Reinhard

Bienen Sepp
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Hallo Reinhard!   Ja

Hallo Reinhard!

 

Ja leidergottes hatte ich mit der Faulbrut zu kämpfen. Ich habe mich in einen anderen Beitrag ausführlich dazu bereichtet.

Faktum war:

- die Frühjarhsfutterkranzproben waren negativ
- einen Monat später hatte ich auf einen Stand bei 2 Völkern klinische Symptome der AFB
- die beiden Völker mittels offenen Kehrschwarmverfahren saniert
- sehr über die Vorgangsweise unserer Behörden geärgert
- 4 Honigproben eingesandt - 1 mit Sporen von AFB
- von jeden Volk eine Futterkranzprobe eingesandt - > leider auf jeden Stand einige Völker mit
  geringer Belastung
- 1 Wachsprobe von auf 140°C erhitzten Wachs zur Überprüfung gesandt -> Ergebnis negativ
 - alles Beutenmaterial in Ätznatron gereinigt und abgeflämmt (mittlerweile bevorzuge ich Ätznatron)
- alle Völker im Zuge der Honigernte auf Mittelwände gesetzt
- gefüttert, gefüttert und nun haben die meisten 2 Einheiten Zander ausgebaut und sehen gut aus

Aber zurück zum Wachs, ich hoffe mit dieser oben beschriebenen Arbeitsweise die weitere Verbreitung
hintanstellen zu können.
Ein mir bekannter Wachsbetrieb würde das Wachs (nur als Seuchenwachs deklariertes) auf 130°C erhitzen und dann verarbeiten.
Da ich zu diesem Thema all meine Erfahrungen (die nicht alle kostenlos waren) preisgebe, hoffe ich ihr haltet mit Euren Wissen nicht hintern Berg

Gruß Sepp

 

Bienen Sepp
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Re: Eigener Wachskreislauf

Hallo Reinhard!

Mit ziemlicher Sicherheit waren Sporen von AFB im Wachs, denn ich wurde heuer  mit dieser Krankheit beschränkt.

Kurz zur Vorgeschichte:

- Futterrkanzprobe im Frühjahr von jeden Stand - alles negativ
- 1 Montat später klinische Symptome in 2 Völkern
- diese Völker mittels offenen Kehrschwarmverfahren saniert - von Seuchenwart kontrolliert
- 4 Honigproben eingesandt - > 1 AFB positiv
- von jeden Wirtschaftsvolk eine Futterkranzprobe eingesandt
  z.T: gemeinsam mit den Seuchenwart gezogen
- leider waren auf jeden Stand 1 -  3 Proben gering positiv
- das gesamte Material wird nun vor den wiederholten Einsatz in Ätznatron gereinigt
- alle Völker im Zuge der Honigernte auf Mittelwände gesetzt
- gefüttert, gefüttert und nun haben fast alle 2 Zargen Zander perfekt ausgebaut
- nach meinen Empfinden sind die Völker gesund

Wachs:
- vom auf 140°C erhitzten Wachs wurde eine Probe eingesandt - Befund negativ

Nun hoffe ich mit dem oben beschriebenen Ablauf einen erneuten Ausbruch hintan halten zu können.

Mich würde Eure Erfahrungen interessieren, bezüglich wie läuft dies bei professionellen Verarbeitern ab?

Danke für Eure Antworten

Gruß Sepp

albert
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Re: Eigener Wachskreislauf

Bienen Sepp schrieb:
Mich würde Eure Erfahrungen interessieren, bezüglich wie läuft dies bei professionellen Verarbeitern ab?
Professionelle Verarbeiter könnten es sich nicht leisten, als Sporenverteiler zu fungieren. Bei den mir bekannten Mittelwanderzeugern wird sämtliches Wachs auf keimtötende Temperaturen gebracht und die nötige Zeit auch gekocht, bevor daraus Mittelwände gewalzt oder gegossen werden. Darauf kann man sich getrost verlassen.

LG Albert

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Sommerbiene
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Re: Eigener Wachskreislauf

albert schrieb:

Professionelle Verarbeiter könnten es sich nicht leisten, als Sporenverteiler zu fungieren. 

Andererseits: Wie willst Du es ihnen nachweisen, dass sie mir Ihrem Wachs eventuell Faulbrutsporen in den Umlauf bringen? Wer lässt schon sein zugekauftes Wachs untersuchen, bevor er es verwendet?

Grüße von der Sommerbiene.

Reinhard
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Re: Eigener Wachskreislauf

Sepp, hast du eine Ahnung, woher die AFB bei dir gekommen ist?

Pfiati, Reinhard

Bienen Sepp
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Re: Eigener Wachskreislauf

@ Albert
Ein Wachsverarbeiter hat mir erklärt, wenn die Gefahr besteht dass AFB Sporen im Wachs sein könnten, erhitzen wir halt auf 130°C.
Von einen Imkereiprodukte Händler weiß ich, dass er regelmäßig Proben aus Mittelwänden zieht.
Auch ich werde beim nächsten größeren Wachseinkauf einige Euro's für eine Kontrolle riskieren.

@ Reinhard
Leider nein, dies ist auch der Grund warum ich mich zum Teil maßlos über unsere Behörde bzw. deren Gesandten ärgerte
- es ist unmöglich am Wochenende einen Seuchenwart zu finden, der gewillt bzw. zuständig ist
- zum Ersten können wenn's nach der Behörde geht Völker wochenlang als Sporenschleuder fungieren
- zum Zweiten traut sich kein Seuchenwart bei klinischen Symptomen die sofortige Sanierung
  mittels Kunstschwarmverfahren anzuordnen
- zum Dritten werden Stände in der Umgebung nur mangelhaft kontrolliert

Die Infektion aus dem eigenen Betrieb sollte eher unwahrscheinlich sein da:
- seit fünf Jahren jährlich eine Futterkranzprobe von jeden Stand gezogen wird
- im Durchschnitt 10 - 20 Mittelwände gebaut werden.
- das leere Beutenmaterial wurde jährlich wurde abgeflämmt
- meine Bienen in den letzten Jahren mehrfach von den Seuchenwarten kontrolliert wurden

Dafür spricht das ich seit Jahren von der Faulbrut umzingelt bin

Da ich natürlich wieder rechnen muß, dass ein Faulbrutfall auftritt, möchte ich die Risken meinseits
so gut als möglich ausschließen.

Meine Aktionen:
- Werkzeug für jeden Stand
- Standgröße auf 10 Völker beschränken
- Wanderung auf Minimalste beschränken
- alle leeren Beutenteile werden mit Ätznatron gereinigt
- es wird kein Honig gefüttert - auch nicht der Meli Honig aus dem heurigen Jahr
- alle Waben wurden ausgeschmolzen
- im nächsten Jahr möche ich versuchen die Waben stockmäßig zu kennzeichnen
- auch vermute ich einen gewissen Zusammenhang zwischen AFB und Zwischenableger
  Diesen wird durch das abfliegen der Flugbienen die Futtergrundlage entzogen.
  Die wenig zurückbleibenden Bienen schaffen es nicht ev. erkrankte Brut auszuräumen
- Futterkranzprobe von jeden Stand, auch wenn nicht gewandert wird
- ganz wichtig, dass genügend freies Beutenmaterial vorhanden ist, ansonsten ist die Arbeit im Falle
  des Falles nicht zu schaffen

So nun sind wir wieder weit weg vom Thema.

Für mich wäre es wichtig zu wissen:
- bin ich bei der Wachsverarbeitung auf den richtigen Weg?
- welche Verfahren werden von den Professionellen angewandt?
- gibt es wissenschaftliche Arbeiten zu diesem Thema?
- spielen die Sporen im Wachs überhaupt eine Rolle?

Ich werden jetzt auf jeden Fall jede Charge von meinen Wachs auf AFB untersuchen lassen und erst daraufhin mit der Mittelwandproduktion starten.

Danke für Eure Antworten

Sepp

 

 

bienenkraft
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Re: Eigener Wachskreislauf

Bienen Sepp schrieb:

Meine Aktionen:
... 
- alle leeren Beutenteile werden mit Ätznatron gereinigt

Hallo Sepp!

Du scheinst da oben wirklich arm dran zu sein! Ich hoffe für Dich dass bald ein Umdenken stattfindet und Ihr die Situation einigermaßen in den Griff bekommt!

Was anderes (bitte entschuldigt - es passt nicht ganz da rein, aber ich finde entsprechenden Thread grad nicht): beim Reinigen mit der Natronlauge: überstehen das die Metallteile (spricht Draht samt Ösen)? oder muß ich die vorher entfernen?

Bitte um eine kurze Info dazu  - Danke!

LG

Kathi

WallBee
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Re: Eigener Wachskreislauf

Bienen Sepp:

Meinst du, dass Wachs nicht automatisch seuchenfrei ist, wenn es von einem wachs verarbeitenden Betrieb kommt?

MFG WallBee

beepaps
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Re: Eigener Wachskreislauf

Servus Miteinander !

Reinhard schrieb:

Sepp, hast du eine Ahnung, woher die AFB bei dir gekommen ist?

Ich denke, dass man in 99% der Fälle die Quelle nicht finden wird. Man denke nur daran, dass um die Ecke ein Recycling-Container steht, wo sich ein unausgewaschenes Glas mit Fremdhonig vom Urlaub befindet !!

Solche offene Sammelstellen können überall erreicht werden.

Man weiß auch, dass solche Krankheiten punktuell und in Schüben auftreten. Wenn auch ein eigener Wachskreislauf und ständig Bauerneuerung betrieben wird, 100% Schutz wird es nicht geben. Der beste Ansatz ist aber sicher sauberes Wachs zu verwenden.

@ Sepp in einer 40km entfernten Gemeinde wurde dreimal hintereinander in diesem gebiet ein Faulbrutfall entdeckt, bis man (eigentlich zufällig) in einem Obstgarten ein jahrzehntelang leerstehendes verschlossenes altes Bienenhaus mit einem offenem Flugloch fand. Seitdem ist dort Ruhe.

liebe Grüße von beepaps

(wer das Kleine nicht ehrt, ist das Große nicht wert)

guenther
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Re: Eigener Wachskreislauf

beepaps schrieb:

in einer 40km entfernten Gemeinde wurde dreimal hintereinander in diesem gebiet ein Faulbrutfall entdeckt, bis man (eigentlich zufällig) in einem Obstgarten ein jahrzehntelang leerstehendes verschlossenes altes Bienenhaus mit einem offenem Flugloch fand. Seitdem ist dort Ruhe.

Was zeigt uns das wieder einmal?

Das nicht erneuerter Wabenbau den klinischen Ausbruch und somit die regionale Verbreitung unterstützt.

 

guenther
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Re: Eigener Wachskreislauf

 

 

Wenn wir mal die Faulbrut haben, werde ich versuchen uns an dem "ehemaligen Mitglied" des Nö-Imkerverbandes" der bewusst und absichtlich unkontrollierte Bienenhaltung in seinem Garten betreibt schadlos zu halten.

 

Sommerbiene
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Re: Eigener Wachskreislauf

Wird nicht einfach. Das musst ihm mal nachweisen, dass die Faulbrut von ihm kommt.

Grüße von der Sommerbiene.

Bienen Sepp
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Re: Eigener Wachskreislauf

@Kathi

Wir sitzen im selben Boot, du im Süden ich im Norden des schönen Weizer Bezirks, die Behörde ist die Gleiche.
Zum Reinigen - Edelstahl und verzinktes wird von der Natronlauge nicht angegriffen.
Wenn's dich wirklich interessiert, es wird noch ein Arbeitstag notwendig sein um alles sauber zu bekommen.
Hilfe wäre supper

@ WallBee
Nicht alle Händler vertrauen den Produzenten, deshalb wird bei einen mir bekannten Händler
stichprobenartig kontrolliert. Über seine Erfahrungen hat er sich nicht ausgelassen.

@guenther und Beepaps
"Wilde Bienen" gibt's leider in so manchen Gärten, aber auch ganz normal in der Natur.
Schwärme ziehn in hohle Bäume, überleben meist ein Jahr, dann kommt hoffentlich die Wachsmotte
und nicht die Faulbrut.
Und wenn es nicht einmal notwendig ist, alle offiziellen Stände im Sperrkreis zu kontrollieren, brauchen
sich die "Wild Bienen Halter" auch vor keiner Kontrolle fürchten.

Gruß Sepp

Bienen Sepp
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Re: Eigener Wachskreislauf

Da zum Thema entkeimen großes Schweigen herscht, habe ich versucht herauszufinden
welche Temperatur / Zeit nammhaften Institute und Verbände zum Entkeimen von Wachs empfehlen

LWG Bayern                                                                  160°C  für eine halbe Stunde

Schweizer Zentrum für Bienenforschung:               120°C  für eine hlabe Stunde

Bienenaktuell Nr. 33                                                    120°C

Hohenheim                                                                   > 100°C

Uni Gießen                                                                   110°C  für eine halbe Stunde
                                                                    oder            100°C für 8 Stunden

Bienenkunde hohen Neudorf                                    110°C für eine halbe Stunde

BMELV.de                                                                       120°C für einehalbe Stunde

unser allseits bekannter Einstein                             115°C für 10 Minuten

Diese Temperaturen werden teils im Zusammenhang mit einen Autoklaven genannt.
Meines Erachtens dient der Druck daszu, dass enthaltene Wasser daran zu hintern, dass es aufkocht.
Für die Entkeimung dürfte jedoch die Temperatur / Temperatur veranwortlich sein.

Eigendlich ein sehr enheitliches Bild, aussen den Empfehlungen der Bayern

Gruß Sepp

Reinhard
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Re: Eigener Wachskreislauf

Danke, Sepp, für diese interessante Übersicht, eine gute Gegenüberstellung!

Allerdings - einheitlich sehe ich das nicht. Weil 110 Grad oder 160 Grad für eine halbe Stunde macht einen gewaltigen Unterschied! Laut meinen Kenntnissen (auch die sind nur angelesen) muss für die Entkeimung von AFB-Sporen eine Temperatur von 130 bis 140 Grad für mind. 15 Minuten vorherrschen.

Irgendwo wird da jetzt die Wahrheit drinnen sein, aber auch die Möglichkeit, doch mit zu geringen Temperaturen umgegangen zu sein - und dann ist die "Entkeimung" zu gering.

Pfiati, Reinhard

Sommerbiene
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Re: Eigener Wachskreislauf

Nachdem das Aufheizen ohnehin nicht wenig Zeit in Anspruch nimmt, halte ich die Temperatur etwa 1 Stunde auf 130 Grad. Das sollte genügen.

Grüße von der Sommerbiene.

Bienen Sepp
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Re: Eigener Wachskreislauf

Hallo!

 

Noch ein Nachtrag zu den oben genannten Temperaturen / Zeit

Oberrieser im Buch Bienprodukte             - erhitzen auf 140°C

Spürgin im Buch Wachsverarbeitung       - erhitzen und 5 Stunden halten auf 130°C

 

Hätte eigendlich erwartet, dass mehr Imker ihr Wachs selbst verarbeiten und in
diesen Bereich Erfahrung haben.

Gruß Sepp

bienenkraft
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Re: Eigener Wachskreislauf

Bienen Sepp schrieb:

@Kathi

Wir sitzen im selben Boot, du im Süden ich im Norden des schönen Weizer Bezirks, die Behörde ist die Gleiche.
Zum Reinigen - Edelstahl und verzinktes wird von der Natronlauge nicht angegriffen.
Wenn's dich wirklich interessiert, es wird noch ein Arbeitstag notwendig sein um alles sauber zu bekommen.
Hilfe wäre supper

Hallo Sepp!

Sorry, war grad kurz auf Urlaub - deshalb keine Reaktion von mir.

GLG

Kathi

P.S. werd mit meinem Schwiegerpapa einmal das mit Natronlauge versuchen.

Reinhard
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Re: Eigener Wachskreislauf

bienenkraft schrieb:

Sorry, war grad kurz auf Urlaub - deshalb keine Reaktion von mir.

Kurz?? Das war viel zu lange, Kathi! Deine netten Kommentare sind uns sehr abgegangen.

Warst du bienenmäßig auf Urlaub?

Pfiati, Reinhard

bienenkraft
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Re: Eigener Wachskreislauf

Reinhard schrieb:

Kurz?? Das war viel zu lange, Kathi! Deine netten Kommentare sind uns sehr abgegangen.

Warst du bienenmäßig auf Urlaub?

süß von Dir, daß ich Dir gefehlt hab, Danke Reinhard! Küssend

nein leider ohne Bienen! Einige wenige Hummeln und zwei Hornissen haben wir gesehen. Bienen leider nur seeehr vereinzelt Weinend

Nachdem es auch so gut wie keine Gelsen gab könnt ich mir vorstellen daß auch die Kroaten (wie die Italiener) die Strände versprühen....

LG

Kathi

P.S. schön wieder dazusein! Ich komm mit dem Nachlesen gar nicht mehr nach...

Bienenhaus
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Re: Eigener Wachskreislauf

No,no,no...da werden Herzen geworfen....

Zurück zur Frage.

Metall ist nicht jener Stoff, wo ich mich auskenne. Wir haben einen *Gemeinsamwachsschmelzer* für alle Mitglieder. Diesen habe ich ausgeliehen und noch nicht zurückgegeben, weil ich ihn nicht sauber gebracht habe. Mit vielen Lösungsmitteln, wie Brennspiritus, Alkohol etc. habe ich versucht...jedoch kein zufrieden-stellendes Ergebnis erzielt. Der Dampfstrahler und der Tapetenlöser waren auch schon im Einsatz.

Jetzt lese ich, dass die Natronlauge (ugspr.Seifen-oder Laugenstein) Nirostableche nicht angreift oder beeinträchtigt. Jetzt die Frage...und Bitte um Aufklärung: *Kann ich getrost mit einer Natronlauge diesen Wachsschmelzer wieder auf Hochglanz bringen?*

Vorgang?  5% (oder eventuell mehr) ige Lösung mittels Pinsel ganzflächig aufstreichen, einwirken lassen...und dann mit Hochdruck abwaschen?

Da wär ich aber froh, wenn ich dies so anwenden könnte, und nur mehr als *Finish* das Gerät mittels Gastro-Nirostapflege pflegen bräuchte.

Bitte um Information

Fritz

 

albert
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Re: Eigener Wachskreislauf

Heiz' den Kessel einfach noch einmal auf und wisch' ihn ordentlich (mit Küchenrolle oder Putzpapier...) aus. Da sieht er üblicher Weise schon wieder fast wie neu aus. Den Rest erledige mit einem Edelstahl-Reinigungsmittel.

Natronlauge ist nicht unbedingt notwendig. Mit viel Pech sind nämlich nicht alle Teile aus Niro.

LG Albert

http://ibas.at

Mindelsee
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Re: Eigener Wachskreislauf

Bienen Sepp schrieb:

Diese Temperaturen werden teils im Zusammenhang mit einen Autoklaven genannt.
Meines Erachtens dient der Druck daszu, dass enthaltene Wasser daran zu hintern, dass es aufkocht.
Für die Entkeimung dürfte jedoch die Temperatur / Temperatur veranwortlich sein.

Hallo,

 

dem kann ich mich nicht ganz anschliessen. Der Druck spielt bei der Zerstörung der Bakterien durchaus eine Rolle.

Natürlich verhindert die Überdruckeinrichtung aber insbesondere auch die gefährlichen Auswirkungen von Siedeverzügen.

 

Viele Grüße vom sonnigen Mindelsee

 

Michael

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Re: Eigener Wachskreislauf

albert schrieb:

Heiz' den Kessel einfach noch einmal auf und wisch' ihn ordentlich (mit Küchenrolle oder Putzpapier...) aus. Da sieht er üblicher Weise schon wieder fast wie neu aus. Den Rest erledige mit einem Edelstahl-Reinigungsmittel.

Natronlauge ist nicht unbedingt notwendig. Mit viel Pech sind nämlich nicht alle Teile aus Niro.

Hallo!

Es ist schon mühseelig, den DaWaSch. sauber zu bekommen. Jedenfalls muss der Kessel über den Wachsschmelzpunkt (ca 65 Grad) erhitzt werden und dann mit mindestens ebenso heissem Wasser (wenn vorhanden Kärcher) ausgespritzt werden. Ein Drahtwaschl kann hier gute Dienste leisten.  Nach dem Abkühlen, wenn erforderlich, mit handelsüblichen Reinigern (für Nirosta) nachreinigen. 

tschüss

Pepi

Bienenhaus
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Re: Eigener Wachskreislauf

Hallo Pepi-

der DaWaSch soll ja aussen auch wieder bltzeblank sein. Da getraue ich mich mit dem Stahlwaschl auf keinen Fall darauf. Morgen werd ich mit dem Heißföhn (ja...neue Schreibweise) probieren. Niedrige Stufe blasen...und mit Putzpapier wischen. Hoffe, dass es gut funktioniert.

Jetzt hab ich genug davon! Ich hab mir einen Eigenbau mittels Tapeten-Dampf-Löser gebaut. Das Bild kann ich leider nicht hochladen, da die Datei zu groß. Jedenfalls wird jeweils der Schmutz so entfernt, dass der DaWaSch einigermassen sauber ist. Blitzeblank braucht er bestimmt nicht sein. Der Testbetrieb ist schon zur Zufriedenheit gelaufen.

Vielleicht bring ich es zuwege, die Bilddatei entsprechend zu verkleinern.

Schönen Abend noch

Fritz

 

Reinhard
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Re: Eigener Wachskreislauf

Hallo Fritz, du kannst dein Bild auch extern ablegen und hier ins Forum verlinken, z.B. hier:

http://post.imageshack.us/

Pfiati, Reinhard

beewin
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Re: Eigener Wachskreislauf

Hallo!

Hab mir diesen Thread durchgelesen, aber folgende Fragen sind für mich noch offen:

Ich überlege nun auch ausschliesslich mit dem eigenen Wachs zu imkern.

Wie gehe ich dazu am besten vor... (erstmal rückstandsfreie Mittelwände einsetzen ?!?)

Welcher Zeitpunkt ist dafür am geeignetsten? (nach der Honigernte?)

Kennt jemand diese Gießform, bzw welche könnt ihr mir empfehlen?

https://www.bienen-voigt.de/imkereibedarf/mittelwand-giessform-zander

 

Danke für eure Antworten!

lg Martin

 

 

Sommerbiene
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Re: Eigener Wachskreislauf

 

Hallo Martin, wenn Du kein Bioimker bist, könntest Du bei Dr. Wallner von der Uni Hohenheim garantiert rückstandsfreie Mittelwände (oder Wachspastillen) kaufen und Deine Bienen nach der Ernte auf Mittelwände setzen.

Grüße von der Sommerbiene.

noahnesha
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Re: Eigener Wachskreislauf

Wie ist der Vorgang genau - klären des Wachses mit Regenwasser - wenn es geklärt ist - Wachs in einem Topf ohne wasser erhitzen - auf 130 grad bringen (entseucht) - danach auf 75-80° abkühlen lassen und dann gießen ?

Auch interessant wie man den Dampfwachsschmelzer reinigt - der sieht aus........ ufffff 

werd es mal versuchen ob ich den so sauber bekommt 

beewin
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Re: Eigener Wachskreislauf

Sommerbiene schrieb:

 

Hallo Martin, wenn Du kein Bioimker bist, könntest Du bei Dr. Wallner von der Uni Hohenheim garantiert rückstandsfreie Mittelwände (oder Wachspastillen) kaufen und Deine Bienen nach der Ernte auf Mittelwände setzen.

Danke für die kurze aber informative Antwort!

Inwiefern unterscheidet sich das rückstandsfreie zum Biowachs?

Sommerbiene
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Re: Eigener Wachskreislauf

beewin schrieb:

Sommerbiene schrieb:

 

Hallo Martin, wenn Du kein Bioimker bist, könntest Du bei Dr. Wallner von der Uni Hohenheim garantiert rückstandsfreie Mittelwände (oder Wachspastillen) kaufen und Deine Bienen nach der Ernte auf Mittelwände setzen.

Danke für die kurze aber informative Antwort!

Inwiefern unterscheidet sich das rückstandsfreie zum Biowachs?

Dieses Wachs von Dr. Wallner gar nicht, abgesehen davon, dass es kein Biozertifikat hat. Ich durfte es Anfangs bei meiner Umstellung zur Bioimkerei verwenden. Als Bioimker darf ich jetzt ausschließlich rückstandsfreies Wachs aus Bio-zertifizierten Imkereien kaufen. Vor einigen Jahren brauchte ich mal Wachs, es war zu diesem Zeitpunkt so knapp, dass ich keines bekommen konnte. Mein Biokontrollor gestattete mir, dieses Wachs von Dr. Wallner zu kaufen. Mein Wachs wird bei den Bio-Kontrollen regelmäßig untersucht und ist in Ordnung. 

Grüße von der Sommerbiene.

beewin
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Re: Eigener Wachskreislauf

Und: nach der Sonnenwende wird ja an und für sich kaum mehr gebaut - Kann man dennoch davon ausgehen dass für die Einfütterung alle Waben ausgebaut werden?

Sommerbiene
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Re: Eigener Wachskreislauf

beewin schrieb:

Und: nach der Sonnenwende wird ja an und für sich kaum mehr gebaut - Kann man dennoch davon ausgehen dass für die Einfütterung alle Waben ausgebaut werden?

Also nach meinen Erfahrungen kann ich Dir versichern, dass die extrem flink ausbauen. Fleissig füttern vorausgesetzt. Schon nach wenigen Tagen wirst Du vom Ergebnis überrascht sein. Vielleicht findet sich hier der eine oder andere Mitleser, der sich einen Ruck gibt und auch über seine Erfahrungen berichtet. Das ist ja schließlich nichts neues, ich kenne einen Imker, der setzt jedes Jahr alle seine Völker auf Mittelwände.

Grüße von der Sommerbiene.