Honigschleuder vs. Honigpresse

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beenocchio
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Honigschleuder vs. Honigpresse

Ich habe kürzlich wieder gelesen, dass ein angehender Imker eine Honigpresse verwenden möchte. 

Ich habe im Internet 2,3 Webseiten gefunden, die „angebliche“ Vorteile auflisten. Ebenso beschreibt ein Artikel der Presse vom 06.09.2015 (das Verlinken funkt mit meinem Handy anscheinend nicht, werde ich später nachreichen) die vermeintlichen Vorzüge einer Honigpresse, die für mich nicht nachvollziehbar sind. Aber vielleicht übersehe ich etwas. 

Im Forum habe ich diesbezüglich auch keinen Beitrag gefunden. Daher bin ich sehr interessiert Eure Meinungen und gegebenenfalls auch Erfahrungen zu lesen.

 

Ich fasse kurz die dargebrachten und für mich zweifelhaften Vorteile gegenüber einer Schleuder zusammen:

- ist schonender  (Honigmoleküle bleiben erhalten)

- Beim Pressen bleibt wertvoller Pollen im Honig.

- ist bekömmlicher

- ist schmackhafter

- und jetzt wird es leicht esoterisch … gepresster Honig soll energetischer??? sein.

Dass eine Honigpresse kostengünster ist, liegt auf der Hand.

 

Meine Gedanken hierzu sind folgende:

Wenn die Wabe dabei komplett zerstört wird, kann man abgesehen vom gatschigen Brei noch von schonend sprechen?

Wie kommt der Pollen in den Honig? Bei der Honigernte werden doch nur reine Honigwaben geerntet?

Bekömmlicher? Gibt es hierzu Studien, die das bestätigen?

Dass gepresster Honig schmackhafter ist, kann objektiv nicht überprüft und sollte daher meines Erachtens auch marketingtechnisch nicht genutzt werden.

Der letzte Aspekt, (energetisch) sollte vielmehr eine private Sichtweise sein, als ein rational begründbares Argument. 

Was denkt ihr zu dem Thema?

Ciao,
Beenocchio

beenocchio
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

Hier der Link zum Artikel der Presse vom 06.09.2015.

 

Ciao,
Beenocchio

Reinhard
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

Ist doch ein interessantes Thema, bitte um Meinungen dazu!

Pfiati, Reinhard

Sommerbiene
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

 

Honigpresse: Niemals.

 

Passt nicht in meine Strategie, jedes Jahr die Waben zu zerstören. Ich verwende die Honigwaben viele Jahre, da sie unbebrütet sind und die jeweilige Zarge immer wieder aufs gleiche Volk kommt.

 

Grüße von der Sommerbiene.

Mario76
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

Sommerbiene schrieb:

 

Honigpresse: Niemals.

 

Passt nicht in meine Strategie, jedes Jahr die Waben zu zerstören. Ich verwende die Honigwaben viele Jahre, da sie unbebrütet sind und die jeweilige Zarge immer wieder aufs gleiche Volk kommt.

 

Arbeitest Du mit Absperrgitter?

Gruß
Mario

Sommerbiene
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

Mario76 schrieb:

 

Arbeitest Du mit Absperrgitter?

Ja.

 

Grüße von der Sommerbiene.

Löko
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

Ich halte das ganze für einen guten Marketingag.

Wer sich ein bisschen mit dem Aufbau von Honig bzw. Stoffen im Allgemeinen befasst hat,

wird schnell feststellen das normales Schleudern sicher keine Moleküle zerstört.

 

Die restlichen Argumente sind meiner meinung nach ziemlich aus der Luft gegriffen, können aber auch nur schwer widerlegt werden.

 

 

 

 

Toni1961
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

Ich wüsste keinen Grund warum, beim Schleudern die Honigmoleküle sich verändern sollten.

Jeder Honig enthält normalerweise Pollen. Damit ist auch bei einer Laboruntersuchung feststellbar, woher der Honig kommt.

Das Filtrieren des Honigs (Pollenentzug) ist nach der österreichischen Honigverordnung gar nicht zulässig.

Im großen und ganzen ist das sehr stark im Bereich der Esoterik angesiedelt, und wie bereits ausgeführt, werden durch das Pressen die Waben zerstört, das ist meines Erachtens ein großer Aufwand.

Mario76
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

Sommerbiene schrieb:
Ja.
Alles klar, da hast Du immer unbebrütete Honigwaben.

Gruß
Mario

beenocchio
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

Abgesehen vom deskruktiven Umgang mit den Waben, wie Sommerbiene es erwähnt, sind die propagierten „Vorteile“ der Honigpresse lt. Löko und Toni1961 „Marketingag“, „ziemlich aus der Luft gegriffen“ und „im Bereich der Esoterik“ … sehe ich alles auch so.

 

Das heißt: 

 - schonender - Stimmt nicht, da das „Molekül-Argument“ aus der Luft gegriffen ist.

 - wertvoller, da dieser Honig mehr Pollen enthält. Stimmt auch nicht, da beide Varianten Nuancen von Pollen enthalten und somit gesund und wertvoll sind. 

 - schmackhafter - kann nicht nachgewiesen werden, da subjektiv.

- energetischer - Diese Sichtweise überlassen wir jedem denkenden Menschen selbst.

Ist es aber in Summe neben den teils nicht der Realität entsprechenden marketingtechnischen Überlegungen, nicht auch dreist solch vermeintliche „Vorteile“ zu propagieren? Dreist deswegen, weil sie evtl. den anderen Imkern gegenüber, die eine Schleuder verwenden, diskriminierend wirken?

Wenn ja, läßt man das einfach zu, weil es „eh“ (noch) zu selten der Fall ist? 

Was gäbe es für Handlungsmöglichkeiten? Darf man das eigene Produkt vergleichend besser darstellen, auch wenn dem gar nicht so ist? 

 

Eure Sichtweise, Juristen und Marketingfachleute sind gefragt ;-)

Ciao,
Beenocchio

Löko
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

Das lässt sich gut mit Esotherik und Homöopathi vergleichen.

Mittlerweile Hinterfragt jede gelangweilte Hausfrau Impfungen und Behandlungsmethoden der Schulmedizin

welche im letzten Jahrhundert dazu geführt haben das wir heute nicht mehr an so Banalen dingen

wie Zeckenbissen sterben.

Auf der anderen Seite wird jedem, der eine noch so unsinnige neue Behandlungsmethode die

nicht der Norm entspricht propagiert, blindes Vertrauen entgegengebracht.

Damit möchte ich jetzt keineswegs gegen alternative Behandlungen wettern, aber es beschreibt gut die verzwickte Situation die durch solche Problematiken entsteht.

Es braucht nur einer kommen irgendwas von ,,wie Früher'' , ,,schonend'' oder ,,nicht so wie die großen'' plappern und schon hat man wieder etwas gefunden, mit dem man seinen ach so bewussten Lebensstyl unterstreichen kann.

Rechtlich werden keine klar wiederlegbaren versprechungen gemacht, darum kann man dem auch nur mit Toleranz und ruhe beikommen.

Außerdem üssen wir uns im klaren sein das diese Art der Honiggewinnung nicht schlecht ist, sondern nur nicht soo viel besser. Je mehr man gegen solche Emporkömmlinge vorgeht desto mehr vertrauen wird Ihnen entgegengebracht.

BHei
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

Löko schrieb:

Das lässt sich gut mit Esotherik und Homöopathi vergleichen.

 

Das ist ein 5-Stern Beitrag. Besser kann man das kaum mehr ausdrücken. Man kämpft wirklich gegen Windmühlen, wenn man versucht, Leute, die auf so etwas abfahren, mit rationalen Argumenten überzeugen zu wollen.

Für viele ist das wirklich eine "Glaubens-Sache" (Ersatzreligion). Meist mit allen soziologischen Nebenerscheinungen, die Religionen mit sich bringen ("Päpste", "Ketzer", "Heiligenverehrung", "Bibeln", "Heilslehren", "Ordensleuten" usw).

 

vG

Berthold

Sommerbiene
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

beenocchio schrieb:

... weil sie evtl. den anderen Imkern gegenüber, die eine Schleuder verwenden, diskriminierend wirken?...

 

Also mir ist das wurscht.

 

Sollen sie den Honig pressen, schupfen, jonglieren oder bei Vollmond aus den Waben kitzeln. Die gscheiten Leut wissen, was davon zu halten ist.

 

Grüße von der Sommerbiene.

karambell
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

Dieser Beitrag ist ein wunderbares Beispiel, wie sich im Internt etwas aufschaukelt. Und jeder der Beiträge ist dabei für sich genommen richtig.

 

Wer wieder auf den Boden zurückkommen möchte: Norbert aus Winden hat über das Pressen im letzten Bienenpodcast erzählt - im letzten Drittel des Gesprächs. Es war aber weder Werbung, noch Verheißung oder Versprechung, sondern sein persönlicher Eindruck, seine Beschreibung seines Plans, den er entwickelt.

 

Ein "ich sehe das anders" ist durchaus eine Reaktion, die dazu passt, mehr würde ich aber nicht sehen bzw. hören. Und man kann es auch nicht gut aus dem Kontext wenn man nur diese Stelle hört, würde man ein falsches Bild bekommen, weil sich seine Erzählungen im Laufe des Gespräches entwickeln, und man recht gut nachvollziehen kann, was er meint, auch wenn man anderer Meinung ist.

 

Link zum Nachhören:

 

http://www.bienenpodcast.at/bg028/#t=56:22.387 

 

Von meiner Seite als Physiker her ist es ein schlüssiger Gedanke, was Norbert meinte, dass das Konzentrieren durch das Schleudern wieder zunichte gemacht wird, es ist ein interessantes Bild. Messbar wird es aber nicht sein. Messbar hieße aber auch, bemerkbar beim Kosten zu sein, das würde mich auf jeden Fall interessieren.

beenocchio
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

Ich denke schon, dass wir allesamt am Boden geblieben sind und sich hier nichts aufgeschaukelt hat! 

Die letzten Beiträge habe ich sogar äußerst besonnen, überlegt und auch lustig empfunden. Auch die beschriebenenen Interpretationsmöglichkeiten z.B. in Richtung "Ersatzreligion" oder den "ach so bewussten Lebenstyl" usw. sind plausibel und regen zum Nachdenken an.

Ich konnte so einige Gedanken für mich persönlich mitnehmen: z.B. die von Löko beschriebene "Toleranz und Ruhe" oder einfach die Größe zu haben, an den menschlichen Intellekt glaubend seinen eigenen Vorstellungen treu zu bleiben, wie sie Sommerbiene äußerst humorvoll dargebracht hat. Auch der Satz von Löko, "dass diese Art der Honiggewinnung nicht schlecht ist, sondern nur nicht soo viel besser ..."  birgt ja letztendlich ebenso eine wertschätzende Toleranz in sich.

Keiner hat hier von Norbert gesprochen oder ihn aus einem bestimmtem Kontext herausgerissen zitiert, daher verstehe ich nicht, dass Du ihn nun hier mit einbringst?

Mag sein, dass die Gedankenansätze der Honigpresse für Dich schlüssig sein mögen, aber ich denke mit Physik hat das nichts zu tun, da ich wie Du davon ausgehe, dass Messbarkeit das Standbein der Physik ist.

Ciao,
Beenocchio

Sommerbiene
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

karambell schrieb:

... Ein "ich sehe das anders" ist durchaus eine Reaktion, die dazu passt, mehr würde ich aber nicht sehen bzw. hören ...

 

Also ich sehe das anders Lächelnd

 

Ich wusste gar nicht bzw. kann mich an etwaige Erzählungen von Norbert nicht mehr erinnern, dass er pressen will, habe mich daher hier allgemein dazu geäußert. Es erscheint mir grundsätzlich wichtig, sich im Wettbewerb von anderen zu unterscheiden. Das ist nicht immer einfach, insbesondere dann, wenn man seinen Lebensunterhalt unter Zuhilfenahme der Bienen aufbringen möchte. Wenn Norbert glaubt, es unter anderem damit seriös tun zu können, soll er es tun. Ich habe zu viele Bienenstöcke, um mir das anzutun. Ich gebe aber auch zu, mich damit nie näher beschäftigt zu haben. Genau genommen dürfte ich daher auch gar nicht mitreden.

Grüße von der Sommerbiene.

pweichse
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

Ich verwende auch ein Presse, da ich komplett im Naturbau arbeite und ein Teil als runden Wabenhonig ins Glas bringe. Der Rest drum herum wird dann gepresst und als Presshonig vermarktet. Bei diesem Konzept geht es gar nicht anders. Gerade für Imker mit Naturbau Systemen ist es die besste Möglichkeit der Honiggewinnung.

Löko
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

Wer wieder auf den Boden zurückkommen möchte: Norbert aus Winden hat über das Pressen im letzten Bienenpodcast erzählt - im letzten Drittel des Gesprächs. Es war aber weder Werbung, noch Verheißung oder Versprechung, sondern sein persönlicher Eindruck, seine Beschreibung seines Plans, den er entwickelt.

 

Die aussagen waren auch nicht auf Norbert bezogen, er scheint sich ja wirklich gedanken zu machen was er tut und decklariert das auch ganz klar als seine eigene meinung.

 

Ein "ich sehe das anders" ist durchaus eine Reaktion, die dazu passt, mehr würde ich aber nicht sehen bzw. hören. 

Wie gesagt das Pressen im speziellen ist zweifels ohne schonend, in einigen Punkten ,,sehe ich das aber wirklich anders''

 

Von meiner Seite als Physiker her ist es ein schlüssiger Gedanke, was Norbert meinte, dass das Konzentrieren durch das Schleudern wieder zunichte gemacht wird, es ist ein interessantes Bild. Messbar wird es aber nicht sein. Messbar hieße aber auch, bemerkbar beim Kosten zu sein, das würde mich auf jeden Fall interessieren.

Den Effekt den er Beschreibt kann ich nur schwer Nachvollziehen wenn der Honig trotzdem aus den Waben durch ein Sieb in die Töpfe gelangt, schonender ja aber dieser effekt? Wenn du als Physiker das allerdings schlüssig findest, hab ich villeicht etwas nicht verstanden.

Presshonig habe ich öfters von den Körben, der Geschmack ist sehr gut, nennenswerte unterschiede konnte mein Laienhafter gaumen aber noch nicht feststellen. 

 

 

BHei
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

Löko schrieb:

Norbert aus Winden hat über das Pressen im letzten Bienenpodcast erzählt - im letzten Drittel des Gesprächs.  sein persönlicher Eindruck

Von meiner Seite als Physiker her ist es ein schlüssiger Gedanke, was Norbert meinte, dass das Konzentrieren durch das Schleudern wieder zunichte gemacht wird. 

 

Meine lieben Physiker, bitte berechnet mir einmal, wie stark die Zentrifugenkräfte sein müssen, um die Zuckerkonzentration im Honig zu verändern???? Bei solchen Umdrehungszahlen (mindestens wie eine Ultrazentrifuge im Labor) würdet Ihr mitsamt der Zentrifuge schon abheben.

Also ich glaube schon, dass man etwas, was naturwissenschaftlich ein Blödsinn ist, als "Blödsinn" bezeichnen darf. Und mache es hiermit.

Wenn jemand aus anderen Gründen lieber Presshonig mampft, okay, dann soll man das aber auch so sagen. Und bitte nicht unhaltbare Scheinweisheiten verbreiten.

 

vG

Berthold

 

beenocchio
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

pweichse schrieb:

Ich verwende auch ein Presse, da ich komplett im Naturbau arbeite und ein Teil als runden Wabenhonig ins Glas bringe. Der Rest drum herum wird dann gepresst und als Presshonig vermarktet. Bei diesem Konzept geht es gar nicht anders. Gerade für Imker mit Naturbau Systemen ist es die besste Möglichkeit der Honiggewinnung.

 

Naturbau in Kombination mit Wabenhonig ist ein nachvollziehbares Argument.

Darf ich fragen wieviele Bienenstöcke Du hast? Wielange verwendest Du bereits eine Presse? 

Ciao,
Beenocchio

pweichse
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

d.Z. betreue ich sieben Völker. Nach 3 Jahren Aufbauarbeit konnte ich letztes Jahr zum ersten mal Honig pressen und verwende ein Edelstahlpresse von Arauner aus Kitzingen, eigentlich ein Weinbedarfshandel.

imkereiweichselbraun.wordpress.com

 

beenocchio
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

Was meinst Du mit 3 Jahren Aufbauarbeit? Das verstehe ich nicht. Konntest Du erst nach dieser Zeit Honig ernten?

Ciao,
Beenocchio

pweichse
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

Beginn der Naturwabeimkerei:

Hab mir zwei Bienenvölker samt Beuten besorgt und im 1. Jahr auf Schwärme gewartet, selbige dann eingefangen und überwintert. Die "Altvölker" wieder zurückkeben.

2. Jahr Jungvolk

3. Jahr Honigernte

ich verwende keine Mittelwände und die Wirtschftsvölker überwintern kompett auf eigem Honig. Lasse die Völker frei abschwärmen und mache nur eine AS Behandlung.

 

Sommerbiene
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

pweichse schrieb:

... und mache nur eine AS Behandlung.

 

Da dies mißverständlich aufgefasst werden könnte, möchte ich fragen, ob Du uns das näher erklären magst. Danke!

Grüße von der Sommerbiene.

pweichse
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

Sorry. Mache seit 3 Jahren eine Spätsommerbehandung nach der Honigernte mit 210 ml Ameisensäure 85% Nassenheider Langzeitverdunster in der Einraumbeute wie auf dem Bild im Link und keine Restentmilbung mit Oxalsäure.

https://www.mellifera.de/assets/components/phpthumbof/cache/ERB_Verdunster.f3a75c693d46d80143dd691a2f07bcd0.jpg

pweichse
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

also einmal Eine

beenocchio
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

pweichse schrieb:

Beginn der Naturwabeimkerei:

Hab mir zwei Bienenvölker samt Beuten besorgt und im 1. Jahr auf Schwärme gewartet, selbige dann eingefangen und überwintert. Die "Altvölker" wieder zurückkeben.

2. Jahr Jungvolk

3. Jahr Honigernte

ich verwende keine Mittelwände und die Wirtschftsvölker überwintern kompett auf eigem Honig. Lasse die Völker frei abschwärmen und mache nur eine AS Behandlung.

 

 

Danke für die ausführliche Beschreibung, aber ich verstehe das noch immer nicht. Wenn Du im 1. Jahr einen Schwarm hast und diesen überwinterst, dann kannst Du doch im 2. Jahr Honig ernten? Oder habe ich da einen Denkfehler?

Was heißt Du läßt die Völker frei abschwärmen? Ist es Dir egal, wenn sie schwärmen? Würden sie denn woanders länger als ein Jahr überleben? 

Was ich auch nicht verstehe ist, dass Du die AS-Behandlung der OS-Behandlung vorziehst. Warum? 

 

Ciao,
Beenocchio

pweichse
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

Es gibt Völker die sich nicht im erste Jahr beernten lassen. Ist mir auch egal, einen Obstbaum kann man auch nicht im 2. Jahr ernten. Ich öffne die Völker so wenig wie möglich und verzichte auf die Restentmilbung, da sie bei Bruttätigkeit völlig wirkungslos ist. Lieber lasse ich die Völker geschlossen. 

Möchte nicht aufs schwärmen verzichten, ist die erste Varroabehandlung durch Brutunterbrechung. 

 

Sommerbiene
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

pweichse schrieb:

... ich verzichte auf die Restentmilbung, da sie bei Bruttätigkeit völlig wirkungslos ist. Lieber lasse ich die Völker geschlossen. 

Die Restentmilbung wird ja bekanntlich ausschließlich bei Brutfreiheit durchgeführt. Ein bisserl eigenartig liest sich für mich Dein Varroabehandlungskonzept schon. Ich hoffe, Anfänger machen es Dir nicht nach, es könnte ein böses Ende nehmen. Ich kenne persönlich keinen Imker (mehr), der es sich leisten kann, auf die Restentmilbung zu verzichten. Das Risiko ist zu groß.

 

Meine Bienen sind mir zu wertvoll, um derartige Experimente durchzuführen.

 

Grüße von der Sommerbiene.

pweichse
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

Dies ist kein Experiment, sondern eine Möglichkeit Bienen und Varroa aneinander zu gewöhnen, also eine natürliche Koexistenz zu ermöglichen.

Das Völkersterben ist so komplex und ich will nicht glauben, dass die Varroa alleine dafür verantworlich ist. Es spielen meiner Meinung nach so viele Faktoren mit:

Mittelwandgabe=Rückstandsproblematik und dadurch beeinträchtigung der Brutentwiklung

Zuckerfütterung= beeinträchtigung des Imunsystems

künstliche Königinnenzucht und Belegstellenbegattung= Verlust der Genetischen Vielfalt

industrielle Landwirtschaft

Bienendichte

usw...

Ich würde 20 Bienenvölker in einer Reihe in Styropobeuten auf Mittelwänden neben einem Maisfeld eher als Experiment bezeichen.

Sommerbiene
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

pweichse schrieb:

... ich will nicht glauben, dass die Varroa alleine dafür verantworlich ist ...

 

Ich kenne weder jemanden, der das behauptet, noch der das glaubt. 

 

Sei doch bitte so freundlich und sag uns - abgesehen davon, was Du unterlässt - was Du konkret tust, um Varroen und Bienen eine friedliche Koexistenz zu ermöglichen sowie welche Auswirkungen Dein Tun zeigt.

Grüße von der Sommerbiene.

pweichse
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

Ich versuche meine Haltung und Handlungen anhand den natürlichen Bedürfnissen der Bienen zu orientieren. Die Lebensäuserungen der Bienen zu achten und mich nach den Bienen zu richten. Wie etwa:

volle Integrität jedes einzelnen Bienenvolkes durch Einzelaufstellung und kompletter Naturbau.

freies Abschwärmen.

Zuckerfütterung nur bei Jungvölkern und so wenig wie möglich. (letztes Jahr 9kg)

Weniger Futterverbrauch durch Naturbau, Waben sind leichter und dünner, d.h. bessere Wärmebilanz.

Ich hatte letztes Jahr ein Volk mit offensichtlichen Virusschäden (Flügeldeformationsvirus) und ich dachte ich werde es nicht über den Winter bringen. Nach einer Honigernte (ist bei der Einraumbeute serhr gut möglich da der meiste Honig verbleiben kann) AS Behandlung und keiner Zuckerfütterung ist das Volk sehr gut ausgewintert.

Leider kann ich nicht das Gegenteil beweisen, aber wenn das Volk intensiver bewirtschaftet worden wäre, hätte es den Frühling nicht gesehen.

 

Reinhard
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

Ich finde es gut, wenn man sich mit Alternativen auseinandersetzt und Dinge hinterfrägt, auch wenn sie eingefahren sind. Nur dadurch gelangt man zu (neuen?) Erkenntnissen.

 

Ich hoffe, du scheiterst nicht all zu sehr mit deinem sehr naturbe(über?)zogenen Denken, denn alle(!) bisherigen wissenschaftlichen  Versuche, die Bienenvölker in eine Coexistenz mit der Milbe zu bringen sind bis jetzt gescheitert.

Die Milbe ist keine Krankheit, an die man sich gewöhnt, sondern ein bienenschädlicher Parasit.

 

Ich hoffe für dich, dass du nicht all zu sehr enttäuscht bist, wenn es nicht klappen sollte.

 

Du lässt natürlich und frei abschwärmen, wie du schreibst.

Wahrscheinlich wirst du varroabedingt viele Schwärme haben - und deine Nachbarimker dann das Ergebnis davon.....

 

Ich möchte an dieser Stelle experimentierfreudige Anfänger vor solchen Einzelkämpfen ausdrücklich warnen!!!

Pfiati, Reinhard

Sommerbiene
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

pweichse schrieb:

... ich verzichte auf die Restentmilbung, da sie bei Bruttätigkeit völlig wirkungslos ist .... möchte nicht aufs schwärmen verzichten, ist die erste Varroabehandlung durch Brutunterbrechung. 

Diese Sätze sind für mich erschreckend, zeigen sie doch, dass Du Dir wichtiges grundlegendes Wissen nicht angeeignet hast oder beharrlich ignorierst. Ich bin heilfroh, nicht Dein Nachbarsimker zu sein, Philipp. Und Deine Bienen tun mir leid, denn sie werden nicht in Koexistenz mit Varroen leben können. Ich halte Dein Vorgehen für realitätsfremd, egoistisch und eine große Belastung für Deine und die Bienenvölker der Nachbarimker.

 

Sorry, aber es geht um Lebewesen!

Grüße von der Sommerbiene.

pweichse
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

Genau, es geht um Lebewesen und so kann ich nicht zuschauen wie man beharlich die Lebensäuserungen der Bienen ignoriert und so Imkerei an die Wand fährt. 

Ich habe mich für diese Art der Imkerei entschieden und bin stolz darauf.

Um zurück zu Thema zu kommen: 

ich hoffe bald mehr Honigpressimker in diesem Forum zu begrüßen!

Reinhard
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

Ich habe auf deine Homepage gesehen, dass du Demeterimker bist. Hast du auch Strohbeuten?

Pfiati, Reinhard

pweichse
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse
Ich bezeichne mich nicht als Demeter Imker. Die Zertifizierung ist noch nicht abgeschlossen. 
Nein, Strobeuten hab ich noch nicht.
wolfgang schmeißl
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

pweichse schrieb:

Genau, es geht um Lebewesen und so kann ich nicht zuschauen wie man beharlich die Lebensäuserungen der Bienen ignoriert und so Imkerei an die Wand fährt. 

Ich habe mich für diese Art der Imkerei entschieden und bin stolz darauf.

Um zurück zu Thema zu kommen: 

ich hoffe bald mehr Honigpressimker in diesem Forum zu begrüßen!

 

Es gibt viele Arten  zu imkern und man kann nicht jede und Jeden gleich als schlecht hin stellen.

Ich bin überzeugt, das sie bei  richtigen Rahmenbedinungen funktienieren kann, wie geringe Bienendichte, schwärmen lassen (Brutunterbrechung), angepasste Biene, gute Futterversorgung, wirkungsvolle AS-Langzeitbehandlung usw. da kann man auf eine Restentmilbung eventuel verzichten.

Ob diese Art zu imkern wirtschaftlich und efektiev ist, ist nicht die Frage. Meine wäre es nicht,  jedoch bin ich verwundert, das du Sommerbiene mit pweichse so hart ins Gericht gehst und so manchen Nichtbehandler mit blumiger Sprache nicht in Frage stellst.

Grüße Wolfgang

Sommerbiene
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

wolfgang schmeißl schrieb:

Es gibt viele Arten  zu imkern und man kann nicht jede und Jeden gleich als schlecht hin stellen.

Ich bin überzeugt, das sie bei  richtigen Rahmenbedinungen funktienieren kann, wie geringe Bienendichte, schwärmen lassen (Brutunterbrechung), angepasste Biene, gute Futterversorgung, wirkungsvolle AS-Langzeitbehandlung usw. da kann man auf eine Restentmilbung eventuel verzichten.

Ob diese Art zu imkern wirtschaftlich und efektiev ist, ist nicht die Frage. Meine wäre es nicht,  jedoch bin ich verwundert, das du Sommerbiene mit pweichse so hart ins Gericht gehst und so manchen Nichtbehandler mit blumiger Sprache nicht in Frage stellst.

Grüße Wolfgang

Servus Wolfgang,

 

ich habe hier lediglich meine Meinung formuliert, Philipp hat das sehr gut ausgehalten und es offenbar nicht als hart empfunden. Man muss halt ein bissl Kritik aushalten, lieber Wolfgang, Kritik bringt einem weiter im Leben. Ich bin für jede Kritik dankbar, sofern sie mir gerechtfertigt erscheint und ich was daraus lernen kann. Und wenn nicht, ist sie mir wurscht und berührt mich nicht. Philipp hat jedenfalls meine Kritik nicht berührt. Ich hoffe, Du kannst mir meine Härte verzeihen, aber wenn jemand meint, er verzichte auf eine Restentmilbung, da sie bei Bruttätigkeit völlig wirkungslos ist, dann entsteht bei mir schon sehr intensiv der Eindruck, dass dieser "Bienenzüchter" von seinem Handwerk nicht viel versteht. Wenn er weiters eine Brutunterbrechung als erste Varroabehandlung bezeichnet, dann ist das ebenfalls sehr weit hergeholt. Ich würde beispielsweise das Wegsperren der Königin im Sommer niemals als Varroabehandlung bezeichnen, sondern eine Möglichkeit, das Volk brutfrei zu bekommen, um sodann eine erste effektive Varroareduktion durchzuführen. 

 

Wenn Du mit so manchem Nichtbehandler Paule meinst (ich kenne nur einen), so sehe ich keinen Grund, mit ihm "hart ins Gericht zu gehen". Du solltest Dich vielleicht mit den Hintergründen des Nichtbehandelns auseinandersetzen, um besser zu verstehen und urteilen zu können. Seine Art zu formulieren mag nicht jedem hier gefallen, muss man doch über das nachdenken, was er sagt. Etwas, was nicht jedem leicht fällt. Er hat daher hier nicht jedem was zu sagen ;-)

 

 

Grüße von der Sommerbiene.

wolfgang schmeißl
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

Hallo Sommerbiene,

jede Brutunterbrechung hemmt die Vermehrung der Milben und kann sicher unter natürliche Behandlung eingestuft werden.

Das das Zeitfenster für eine Restentmilbung mit OX-S. immer kleiner wird, ist kein Geheimnis und zu viele Völker erleben diese auch nicht mehr.

Schwärme und abgeschwärmte Völker haben wesentliche bessere Karten um zu überleben.

Das man diese Efekte auch durch K-Schwärme,Wabentaschen,Käfige, usw. nachstellen und mit OX-Säure optimieren kann ist eine efektieve Art.

Völker schwärmen lassen usw. hat den natürlichen gleichen, nur nicht einen so efektieven aber meist ausreichenden in Verbindung mit einer AS- Sommerbehandlung.

Mit Paule liegst du richtig und vieleicht hat peweichse die gleichen od. ähnliche Hintergründe ?

 

Grüße Wolfgang

 

pweichse
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

Danke Wolfgang für deine Zeilen. Mich würde noch interessieren warum Nachbarimker solche Angst vor den sogenannten Nichtbehandler haben? Ist der Verflug zu den Nachbarvölkern darauf hin zu führen, dass kranken Bienen die Fähigkeit verloren gegangen ist auserhalb des Volkes zu sterben und sie sich bei fremden Völkern einbetteln? Oder ermöglicht eine zu hohe Bienendichte das einbetteln? Meines wissens gibt es bei allen Nutztieren eine Regelung bezüglich Haltung pro ha (1,6-2GVE/ha) oder ist die Höhstgrenze mitlerweile auch gefallen?

Gibt es bei den Bienen eine Regelung? Anzahl der Völker pro km2?

Das Auftreten von epidemischen Krankheiten Sauerbrut/Faulbrut ist meiner Meinung darauf hinzuführen.

 

Sommerbiene
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

pweichse schrieb:

Mich würde noch interessieren warum Nachbarimker solche Angst vor den sogenannten Nichtbehandler haben? 

Lieber Philipp, hast Du davon gehört, dass laut Untersuchungen angeblich 30% des Milbeneintragens durch Reinvasion entsteht? Wusstest Du, dass so manche Imker in der Umgebung bestrebt sind, möglichst gleichzeitig eine Varroabehandlung durchzuführen. Warum wohl?

 

Um Bienen und Varroen eine friedliche Koexistenz zu ermöglichen?

Grüße von der Sommerbiene.

Reinhard
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

 

Phillipp, du imkerst seit 2013. Hast du schon Varroaseminare besucht? Da wirst du doch sicherlich etwas über Reinvasion gehört haben und über daraus resultierende möglichst gleichzeitige Behandlungen gegen die Milbe.

Die Reinvasion dürfte dir dann ein Begriff sein.

 

Warum stellst du eigentlich auch die Restentmilbung in Frage?

Pfiati, Reinhard

Sommerbiene
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

 

Philipp schreibt: "Ich hatte letztes Jahr ein Volk mit offensichtlichen Virusschäden (Flügeldeformationsvirus) und ich dachte ich werde es nicht über den Winter bringen.

Er schreibt weiters, er würde Völker einmalig mit 210ml Ameisensäure behandeln. Er sei stolz auf seine Art zu imkern. Gut. Auch ich bin stolz, rund 50 Völker ohne Verlust über den Winter gebracht zu haben und hoffe, dass das Käfigen der Königinnen, um sichere Brutfreiheit herzustellen, dazu beigetragen und die Gesamtsituation verbessert und die Belastung mit Ameisensäure reduziert hat. Letztendlich kamen ein Großteil meiner Völker mit 25ml Ameisensäure in Berührung (nicht mit 210ml), manche lediglich mit Bienenwohl. Die Restentmilbung mag vielleicht in manchen Jahren, unter günstigen Bedienungen und bei manchen Völkern nicht erforderlich sein, dient jedoch eher dem Wohl der Bienen und der Sicherheit, möglichst milbenfrei in das neue Bienenjahr zu starten.

 

Ich gebe zu, die Argumtation Philipps, warum er keine Restentmilbung durchführt, hat mich erschreckt, sehe ich doch immer auch den Nachbarimker und die Koexistenz seiner Bienen mit meinen. Doch wer weiß? Vielleicht hat Philipp keine Nachbarimker? Veilleicht ist ihm egal, dass die Schwärme irgendwann in der Natur zusammenbrechen und von seinen Völkern unter Umständen ausgeraubt werden, die sich dabei wieder kräftig mit Varroen belasten. Die Argumentation, auf die Restentmilbung zu verzichten, da sie bei Bruttätigkeit wirkungslos ist, irritert gewaltig. Ebenfalls die Aussage, er wolle den Bienen die Koexistenz mit den Varroen ermöglichen. Ein unsensibler Mensch würde meinen, dies sei völlig er Unsinn. Es kann meiner Ansicht nach nur eine Argumentation geben: Ich verzichte auf die Restentmilbung, weil die Milbenbelastung meiner Völker derart gering ist, dass sie nicht erforderlich ist.

 

Übrigens: Wer belastet seine Bienen mehr? Ich mit meinen 25 ml mittels Schwammtuch und einer Restentmilbung bei Brutfreiheit oder Philipp mit 210 ml Ameisensäure? Auch eine Diskussion wert. Ich kann das Konzept Philipps, auf die Lebensäußerungen seiner Bienen zu reagieren, absolut nicht klar erkennen. Auch offensichtliche Virusschäden sind Äußerungen, die einem seine Vorgehensweise überdenken lassen sollte. 

 

Würde mich auch interessieren, was unser geschätzter Wolfgang Schmeißl sagen würde, wenn Philipp seinen Stand 500 Meter neben einem seiner Stände betreiben würde.

Grüße von der Sommerbiene.

pweichse
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

Tja, wo soll ich anfangen? Brunterbrechung finde ich super. Der Vermehrungszyklus der Milbe wird gehemmt.

25ml AS sind völlig unzureichen,  auch wenn man die AS eiskallt anwendet, die Bienen ventilieren das Gas relativ schnell aus dem Stock, sind ja im Spätsommer viele arbeitslose vorhanden. Es kommt zu einer unzureichenden Wirkung in die Brut. Würde immer eine Langzeitbehandlung vorziehen.

Virusschäden sind ein absolutes Notsignal, ein Volk sofort zu behandeln und auf den Honig evtl zu verzichten. Ein umhängen der Waben kommt bei mir nicht in Frage. 

Gratulation zur Überwinterung! Kenne einen Imker der von 40 auf 4 reduziert worden ist. 

Da muss wohl etwas daneben gegangen sein. 

Sollte ich es noch nicht erwähnt haben, auch aller meiner 7 sind überwintert. 

Warum kommt es zu den Reinvasionen? Bienendichte zu hoch? 

Ich bin dafür maximal 6 Völker pro Stand, Einzellaustellung und Abstand zum Nachbarstand mind. 1km. 

Vor BSE haben die Rinder auch Tiermehl gefressen. 

Es erfordet drastischere Maßnahmen als nur auf den Nachbarn zu schimpfen.

beenocchio
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

pweichse schrieb:

Ich öffne die Völker so wenig wie möglich und verzichte auf die Restentmilbung, da sie bei Bruttätigkeit völlig wirkungslos ist. Lieber lasse ich die Völker geschlossen. 

Gibt es hier einen Zusammenhang oder ist das nur für mich ein Rätsel? Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun?

Ciao,
Beenocchio

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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

pweichse schrieb:

Ich versuche meine Haltung und Handlungen anhand den natürlichen Bedürfnissen der Bienen zu orientieren.

Für mich sind das schwammige Aussagen, die auf Alles und für jeden zutreffen. Ich erkenne hierin keine Argumentationskraft. Abgesehen davon, gibt es auch unnatürliche Bedürfnisse der Bienen?

Ciao,
Beenocchio

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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

pweichse schrieb:

Die Lebensäuserungen ...

Was soll das heißen?

Ciao,
Beenocchio

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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

pweichse schrieb:

... Bienen zu achten und mich nach den Bienen zu richten. 

Versucht das nicht jeder verantwortungsbewußte Imker?

Ciao,
Beenocchio

beenocchio
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

pweichse schrieb:

... volle Integrität jedes einzelnen Bienenvolkes durch Einzelaufstellung und kompletter Naturbau.

 

Meinst Du Integration? Denn Integrität heißt, eine möglichts weitgehende Übereinstimmung zwischen den eigenen Idealen u. Werten und der tatsächlichen Lebenspraxis. Du wolltest sicher nicht sagen, dass Deine Bienen charakterlich in Ordnung sind oder?

Wenn Du Integration meinst, dann bleibt mir Deine Aussage weiterhin rätselhaft.

Ciao,
Beenocchio

beenocchio
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Re: Honigschleuder vs. Honigpresse

pweichse schrieb:

... kompletter Naturbau.

 

Was ist schlecht an Mittelwänden, die aus dem eigenen Wachskreislauf entstehen?

Ciao,
Beenocchio