Morphometrie versus Genetik zur Rassenbeschreibung der Honigbiene von Dr. Gabriele Soland:
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Sie kommt in dieser Arbeit zum Schluss: "Der Aussagewert der Morphometrie ist damit nicht viel höher, als die Wahrscheinlichkeit, beim Werfen einer Münze Kopf oder Zahl zu erhalten." In dem Artikel verweist die Frau Dr. auf eine Studie von Ruttner die das gleiche schon 1953 nachwies. Im Text heißt es: "Die Unzulänglichkeit der Morphometrie für die praktische Bienenzucht erkannte Ruttner bereits 1953 bei seiner Arbeit über den Cubitalindex in Kreuzungsversuchen." [Ruttner, F. (1953) Über die Vererbung einiger Rassemerkmale bei der Honigbiene (Apis mellifica). 4: 193-190] Und weiter im Text: "In den 1990er Jahren kam die Diskussion über die Verlässlichkeit der morphometrischen Messungen in der Praxis erneut auf, nachdem festgestellt wurde, dass Bienen der Zuchtpopulation [also Reinzuchtköniginnen und keine Landbienen], die der Basismorphometrie des Deutschen Imkerbundes entsprachen, mit der Standardmorphometrie Ruttners nicht mehr klar zugeordnet werden konnten. Sie entsprachen keinem klaren Rassestandard mehr." [Moritz, R. F. A. (1991) The limitations of biometric control. Journal of Apicultural Research. 30: 54-59]
Univ. Prof. Dr. Dr. Martin Förster (Populationsgenetiker) schreibt in einem anderen Fachartikel davon, dass die heutige Unterart Carnica als ausgestorben betrachtet werden muss und heute nur noch genetische Überbleibsel davon in der heutigen Zuchtrasse Carnica vorhanden sind.
Angesichts dem vorliegenden wissenschaftlichen Material, sollten jene im Imkerbund, die in Kärnten, NÖ und der Stmk Reinzuchtgebiete durchsetzen möchten, mal schleunigst anfangen und uns erklären was eine dann dort erlaubte Carnica eigentlich genau ist und wie man die überhaupt erkennt? Müssen die Königinnen in diesen Gebieten dann jährlich genetisch überprüft werden? Wer bezahlt die Rassekontrollen, wer führt sie durch? Und wie gedenken sie, dass der durchschnittliche Hobbyimker das einhalten kann ohne dauernd vor Gericht zu landen? Denn mit den heutigen Möglichkeiten der genomischen Analysen fordern die geplanten neuen Bienenzuchtgesetze gerichtliche Streitereien heraus (gedeckt durch neueste genomische Analysen) gegen die die bisherigen Streitereien in Kärnten laue Lüfterl sind. Und in diesen Gebieten sind es dann die kleinen vermeintlichen Carnicaimker die sich dauernden Anzeigen ausgesetzt sehen werden.