Sigrun Mittl: Sind wild lebende Honigbienen Seuchenschleudern oder Genschatz?

15 Antworten [Letzter Beitrag]
Mauerbiene
Bild von Mauerbiene
Offline
Beigetreten: 04.12.2018
Beiträge: 27
Wohnort: Köln
Sigrun Mittl: Sind wild lebende Honigbienen Seuchenschleudern oder Genschatz?

Sigrun Mittl geht in diesem Artikel der Frage nach, ob es sich bei wild lebenden Honigbienen um Seuchenschleudern handelt. Sie hat dafür ausgezeichnet recherchiert und kommt für den einen oder anderen sicherlich zu einem überraschendem Ergebnis...

Ich finde den Artikel großartig und bin gespannt auf eure Meinung.

Roland Sachs
Imker & Bauingenieur
www.bienbau.de

Paule
Offline
Beigetreten: 02.06.2012
Beiträge: 1124
Wohnort: Dolna Łužyca
Ich imkere seit: 1963 und seit 1993 wieder so wie vor der Varroose
Rähmchenmaß: Dadant
Re: Sigrun Mittl: Sind wild lebende Honigbienen Seuchenschleudern oder Genschatz?

 

Bienen-Wissenschaft, Institute und beider Förderung sowie geförderte Imkerei, was brachten sie uns bisher, von der Milbenzucht abgesehen? Aber vielleicht irre ich mich ja auch!

 

Gruß

Paule

Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! (Kant)

freebee16
Offline
Beigetreten: 13.12.2018
Beiträge: 246
Wohnort: Industrie&Waldviertel-NÖ
Ich imkere seit: 2016
Rähmchenmaß: Zander& ZA flach & div.
Re: Sigrun Mittl: Sind wild lebende Honigbienen Seuchenschleudern oder Genschatz?

Und was will ein Dipl. Biologe mit diesen ganzen, nicht neuen Weisheiten in einem Beitrag zusammengeschrieben erreichen ?

Dass Rassen aussterben weiss man seit dem Dinosaurier.

Dass der Neanderthaler ausgestorben ist auch.

Dass sämtliche Bäume gefällt werden.. genauso.

Dass die Bundesforste eine Biosphärenpark unterstützen, in welchem wiederum 95% der Fläche bewirtschaftet wird.. Also mittels Kahlschlag verkauft...auch, oder ?

 Biodiversität in der Kernzone, wow, das klingt derart Sexy in den Medien ( dass das 5% sind wurd eja nicht so laut dazugesagt)

Dass die Evolution immer einen Weg findet, nur  eben manchmal nicht.... was ist neu an diesem Artikel ?

Man kann einer Erwerbsimkerschaft nicht, ( genausowenig einer Hobbyimkerschaft) vorschrieben, dass sie nun 98% Ihrer Völker verrecken lassen soll, da die Evolution es sich immer richtet....

( Von der nicht vorhandenen, benötigten Königinnenschwemme einmal abgesehen)

Dies, da das bei den Erwerbsimkern zu einem Konkurs,

bei den Hobbyimkern zu einen Aufschrei

und.. bei den..  nur manchmal und gaaaanz vereinzelt vorkommenden Ignoranten....Zwinkernd

Zu einer Nichteinhaltung einer Umstellung auf Behandlungsfreie Imkerei führt.

Nur um dann, wiederum wegen Geldgier, den eingeschleppten Beutekäfer zu bekämpfen, oder die Asiatische Hornisse... im Endeffekt auch Geldgier als Ursache-- wer benötigt den Welthandel ausser der Welthandel an sich ?).

Ja, es gibt Varroatoleranz.

Ja, es gibt die Sucht nach mehr Ertrag, wo diese dann in der Zucht untergeordnet wird.

Es gibt eineige wenige, welche einen Kampf gegen Windmühlen führen, da sie eine Varroatoleranzzuchtstelle genehmigt bekommen möchten. Mit dem einzigen Ziel, der Varoatoleranz !

Es ist zu wünschen, dass diese, alten, quietschenden Windmühlen den jüngeren Platz lassen, das zu tun was Sie möchten, und von dem Sie überzeugt sind:

Eine echte Varroatoleranzzucht zu betreiben.

Ich nehme nur an, dass diese quietschenden, alten Windmühlen an Altersschwäche zusammenbrechen müssen, bevor sich etwas ändert.

Leider.........

"Des homma imma so gmocht".

 

 

Der "Bien" macht was er möchte. Wir können Ihn maximal beeinflussen.
Natürlich immer mit den besten Vorsätzen

noahnesha
Bild von noahnesha
Offline
Beigetreten: 21.07.2014
Beiträge: 878
Wohnort: Österreich
Rähmchenmaß: ZANDER
Re: Sigrun Mittl: Sind wild lebende Honigbienen Seuchenschleudern oder Genschatz?

Abwarten :)

Paule
Offline
Beigetreten: 02.06.2012
Beiträge: 1124
Wohnort: Dolna Łužyca
Ich imkere seit: 1963 und seit 1993 wieder so wie vor der Varroose
Rähmchenmaß: Dadant
Re: Sigrun Mittl: Sind wild lebende Honigbienen Seuchenschleudern oder Genschatz?

freebee16, das mit den alten quietschenden Windmühlen ist eine interessante Darstellung, alle Achtung! Noch interessanter wird es dadurch, dass sich indirekt eine neue quietschende Windmühle dazwischen drängt.

Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! (Kant)

freebee16
Offline
Beigetreten: 13.12.2018
Beiträge: 246
Wohnort: Industrie&Waldviertel-NÖ
Ich imkere seit: 2016
Rähmchenmaß: Zander& ZA flach & div.
Re: Sigrun Mittl: Sind wild lebende Honigbienen Seuchenschleudern oder Genschatz?

Neu  und queitscht schon ?

Kein guter Anfang !!CoolLachend

 

Der "Bien" macht was er möchte. Wir können Ihn maximal beeinflussen.
Natürlich immer mit den besten Vorsätzen

Paule
Offline
Beigetreten: 02.06.2012
Beiträge: 1124
Wohnort: Dolna Łužyca
Ich imkere seit: 1963 und seit 1993 wieder so wie vor der Varroose
Rähmchenmaß: Dadant
Re: Sigrun Mittl: Sind wild lebende Honigbienen Seuchenschleudern oder Genschatz?

freebee16 schrieb:

Neu  und queitscht schon ?

Kein guter Anfang !!CoolLachend

Es kommt darauf an.
Worauf?
Na, auf den Müller!

Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! (Kant)

BHei
Offline
Beigetreten: 16.07.2014
Beiträge: 309
Wohnort: Wien
Re: Sigrun Mittl: Sind wild lebende Honigbienen Seuchenschleudern oder Genschatz?

Bezüglich "Aussterben des Neanderthalers" gibt es auch eine abweichende, aber sehr plausible Meinung.

Demnach ist er nicht "ausgestorben", sondern in den modernen Menschen "aufgegangen". In Europäern und Asiaten finden sich regelmäßig Gene, die auf den Neanderthaler zurückgehen. Das ist wissenschaftlich akzeptiert.

Ähnlich ist es, zumindest über lange Zeit und in manchen Weltgegenden, zu einem regelmäßigen Genaustausch zwischen wildlebenden und von Imkerinnen und Imkern gehaltenen Bienenvölkern gekommen. Über ihre Drohnen haben die wildlebenden Völker auch die Genetik der Imkerbienen beeinflusst.

Durch den Krankheits- und Schädlingsdruck ist die Dichte solcher Völker in der Landschaft  zumindest stark zurückgegangen, also auch ihr Einfluss auf die Imkerbienen. Wäre interessant zu schauen, ob sich das auch schon auf die genetische Vielfalt der Bienen generell auswirkt.

Witziges Detail - in dem verlinkten Artikel ist immer von besiedelten Höhlen in Eichen die Rede. Nach der Theorie von Torben Schiffer sollten aber Eichen (im Gegensatz zu Buchen) ganz schlecht für Bienen sein, wegen der Feuchtigkeit.

 

viele Grüße,

Berthold

TolerantBee
Offline
Beigetreten: 23.12.2018
Beiträge: 24
Wohnort: Niederösterreich
Rähmchenmaß: EHM
Re: Sigrun Mittl: Sind wild lebende Honigbienen Seuchenschleudern oder Genschatz?

Danke Roland,

für diesen Beitrag und deine initiative Arbeit mit Bienen.

Leider ist das Interesse für Alternative Wege auch in diesem Imker-Forum verschwindend gering.

Gegenwärtig agieren Imker/in mit vermehrten „Behandlungen“.

Der Nachfrage entsprechend haben sich Imker auf Königinzucht und Erstellen von Ableger spezialisiert. So wird derzeit das Problem, nicht die Ursache bekämpft.

 

MfG

Karl

Paule
Offline
Beigetreten: 02.06.2012
Beiträge: 1124
Wohnort: Dolna Łužyca
Ich imkere seit: 1963 und seit 1993 wieder so wie vor der Varroose
Rähmchenmaß: Dadant
Re: Sigrun Mittl: Sind wild lebende Honigbienen Seuchenschleudern oder Genschatz?

 

TolerantBee schrieb:
...So wird derzeit das Problem, nicht die Ursache bekämpft.

 

Karl, wie sähe in Deinen Augen der Lösungsansatz aus?
Ich Unterstelle, sich regen bringt Segen!

Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! (Kant)

TolerantBee
Offline
Beigetreten: 23.12.2018
Beiträge: 24
Wohnort: Niederösterreich
Rähmchenmaß: EHM
Re: Sigrun Mittl: Sind wild lebende Honigbienen Seuchenschleudern oder Genschatz?

Paule,

es gibt erfolgreiche Lösungen die Bienen ermöglicht ein Gleichgewicht zum Parasit Varroa zu halten, ohne "Behandlung" durch den Imker.

Das erfordert grundlegende Umstellung in der gegewärtig praktizierten Betriebsweise.

Du kannst hier das WIE es geht lesen.

http://www.resistantbees.com/

 

MfG

Karl

 

Paule
Offline
Beigetreten: 02.06.2012
Beiträge: 1124
Wohnort: Dolna Łužyca
Ich imkere seit: 1963 und seit 1993 wieder so wie vor der Varroose
Rähmchenmaß: Dadant
Re: Sigrun Mittl: Sind wild lebende Honigbienen Seuchenschleudern oder Genschatz?

 

Es geht mir nicht darum, was ihr im Netz findet. Es geht mir auch nicht darum, ob ihr meint, dass jene Fundstellen hier umsetzbar/erfolgversprechend seien. Es geht mir um eure persönlich praktizierten Taten dazu.
Wenn das 1:1 erfolgreich umzusetzen ginge, was da steht und wenn das auch alles richtig wäre, was da steht, hätten wir ja besagte Probleme nicht mehr, weil man ja endlich nur was nachzumachen braucht.

 

Das Thema lautet aber ob wild lebende Honigbienen Seuchenschleudern oder Genschatz seien. Dazu meine ich persönlich, dass sie ein Segen seien/sind, wenn es sie gäbe/gibt.

 

Gruß
Paule

Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! (Kant)

Bienen Sepp
Offline
Beigetreten: 28.01.2010
Beiträge: 780
Wohnort: Pöllau
Ich imkere seit: 2004
Rähmchenmaß: Zadant + Zander flach im Honigraum
Re: Sigrun Mittl: Sind wild lebende Honigbienen Seuchenschleudern oder Genschatz?

Hallo!

 

Im Umkreis einer meiner Aussenstände gab's immer wieder Faulbrutalarm

z.T. offiziell z.T. durch die Buschtrommel.

Erst als zwei Imker ihren Betrieb eingstellt haben, ist's ruhig geworden.

Von den vereinzelt frei lebenden Bienenvölkern fürchte ich mich nicht.

 

Schöne Grüße

Sepp

Bergbiene
Offline
Beigetreten: 26.02.2018
Beiträge: 171
Wohnort: St. Georgen am Walde
Ich imkere seit: 2015
Rähmchenmaß: EHM Jumbo
Re: Sigrun Mittl: Sind wild lebende Honigbienen Seuchenschleudern oder Genschatz?

TolerantBee schrieb:

Paule,

es gibt erfolgreiche Lösungen die Bienen ermöglicht ein Gleichgewicht zum Parasit Varroa zu halten, ohne "Behandlung" durch den Imker.

Das erfordert grundlegende Umstellung in der gegewärtig praktizierten Betriebsweise.

Du kannst hier das WIE es geht lesen.

http://www.resistantbees.com/

 

MfG

Karl

 

Ich habe für mich letztes jahr auch den Königinnenableger eingeführt.. Ich machte ihn als ich Scharmbereitschaft ahnte, nahm aber nicht die ganze verdeckelte Brut. Ich werde heuer (hoffentlich) die Nachschaffungszellen am 13. Tag in Apideakisten übersiedeln, 1 kommt in den Ableger und die Königin gebe ich dem Muttervolk zurück. Hat letztes Jahr im ganz Kleinen gut funktioniert. Kein Stress mit wöchentlicher Schwarmkontrolle und durch die Brutpause viel weniger Varroavermehrung.

lg

rainer

Manfred
Offline
Beigetreten: 02.12.2010
Beiträge: 852
Wohnort: Sierndorf
Ich imkere seit: 1972
Rähmchenmaß: Flachzarge
Re: Sigrun Mittl: Sind wild lebende Honigbienen Seuchenschleudern oder Genschatz?

Grüß Euch,

 

https://www.youtube.com/watch?v=5fByglfn1Ew

 

Wie sich da in Germaniens Wäldern inmitten eines sich stetig ändernden Mosaiks von Subpopulationen wunderbarerweise die "gesunde Biene" herausbilden soll, ist mir ein Rätsel.

HG Manfred

Mauerbiene
Bild von Mauerbiene
Offline
Beigetreten: 04.12.2018
Beiträge: 27
Wohnort: Köln
Re: Sigrun Mittl: Sind wild lebende Honigbienen Seuchenschleudern oder Genschatz?

BHei schrieb:

Witziges Detail - in dem verlinkten Artikel ist immer von besiedelten Höhlen in Eichen die Rede. Nach der Theorie von Torben Schiffer sollten aber Eichen (im Gegensatz zu Buchen) ganz schlecht für Bienen sein, wegen der Feuchtigkeit.

Mal wieder eine unbelegte Theorie von Torben Schiffer, die er als unumstößliche Gewissheiten präsentiert: Er behauptet die Eiche sei schlecht für die Bienen, weil sie die Feuchtigkeit nicht im gleichen Maße aufnimmt wie andere Holzarten.

Das ist so schlicht falsch. Alle heimischen Holzarten können ca. 1/3 ihres Trockengewichts an Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen. Die Eiche ebenso wie die Buche. Diese beiden habe auch etwa das Gleiche Trockengewicht, die absolut mögliche Aufnahme der beiden Holzarten ist also gleich groß. Allerdings ist die Eiche langsamer in der Wasseraufnahme, und die berechtigte Frage ist, ob sie somit schlechter geeignet ist. Um diese Frage zu beantworten muss man aber eine Menge anderer Faktoren berücksichtigen und vielleicht auch mal prüfen, wie es denn in der Praxis tatsächlich ist...

Abgesehen davon ist auch die Grundannahme, dass eine zu hohe Feuchtigkeit in der Baumhöhle schlecht für die Bienen ist, nicht belegt. Es ist wieder nur eine Theorie. Vielleicht ist in manchen Bereichen der Baumhöhle Kondenswasser sogar erwünscht...

Für die Behauptung in der Eiche sei es feuchter als in anderen Bäumen legt er keine Daten vor. Es ist nur eine Behauptung.

Neue Ideen und Theorien sind durchaus hilfreich und bringen die Forschung sicherlich weiter, auch wenn sie sich später als falsch herausstellen. Ein wissenschaftlicher Mitarbeiter einer Universität sollte aber so wissenschaftlich arbeiten, dass er Theorien auch als solche kennzeichnet.

 

Roland Sachs
Imker & Bauingenieur
www.bienbau.de