Was ist ein Vollvolk im Frühjahr

Dietmar, ich tituliere das als Wirtschaftsvolk - sprich ein Volk das ich in voller Auswinterungsstärke - zweizargig  auf 20 Rähmchen (Einheitsmaß) - verkaufe und dafür EUR 130,00 verlange. Das ist genau soetwas, das das ganze Jahr über den vollen Ertrag bringt. Momentan gibts mindestens 5 Brutwaben in diesen Völkern, Tendez stark steigend.

Sicher gibt es immer wieder 'Preisquäler' die meinen, sowas um EUR 70,00 haben zu wollen. Ein Wirtschaftsvolk darf man eben nicht mit einem Kehrschwarm verwechseln - das ist etwas ganz anderes. Und wenn alles passt, sind 15kg Honig beim ersten Schleudern herinnen und das Volk somit bezahlt. Bei welchem Nutztier ist das noch so?

Sonnige Grüße aus Graz
Andreas

Hallo,

für mich ist ein verkaufsfähiges "Vollvolk" ein Ableger der auf zwei, zb. Zanderzargen, überwintert hat und sich im Frühjahr maximal durch seine sicher junge Königin von den alten Erwerbsvölkern unterseidet.

Ein Verkaufspreis von 130 Euro ist meiner Meinung nach angemessen. Wie weit sich das beim Käufer rechnet, will ich nicht beurteilen. Es darf ja jeder selber seine Ableger erstellen und überwintern.

LG,

Thomas

Hallo,

meine Erfahrung bei bisher 3 gekauften Bienenstöcke nach der Auswinterung Ende März: Die 3 Völker hatten je 9 besetzte Waben und ca. 4-5 Brutwaben (ÖBW). Habe 90,- pro Volk gezahlt. Verkäufer hatte auch auf AFB untersucht. Beuten hat er sich dann 2 Monate später abgeholt.

Diese Völker haben sich super entwickelt, die Rapsernte und alle weiteren Ernten waren gesichert. Daher war das genau richtig für mich eingeschätzt. Hätte für mehr Geld über 100,- dann 12 bienenbesetzte Waben kaufen können, das war mir zu viel... Würde es wieder so machen. Daher 130,- Euro zu zahlen finde ich persönlich ist nicht notwendig...

lg

Gerhard

Um bei Deiner Frage zu bleiben würde ich sagen eine volle Zanderzarge oder 2 Flachzargen. Die Sache des Preises bleibt sowieso eine illusorische Rechnung, denn wenn ich dieses Volk selbst weiterführe bekomme ich 50 - 60 kg Honig etwas Propolis (habs pro Volk noch nie gewogen - ist auch unterschiedlich) und dazu noch zusätzliches Wachs. (der übliche Minusfaktor in der ganzen Imkerei). Dazu noch vielleicht einen Ableger.

Somit gebe ich im Frühjahr ein Vollvolk sowieso nur ab wenn ich einen derartigen Überbestand habe dem ich mit dem vorhandenen Material nicht gerecht werden könnte.

Denn wenn ich dieses gesund überwinterte Volk um € 130 verkaufe - darf ich als Verkäufer sowieso nicht nachrechnen. Denn dann behalte ich es mir.

LG Heinz

Ein Bekannter von mir der jedes Jahr größere Mengen an Frühjahrsvölkern verkauft rechnet ca. €12,- pro Wabe und € 25 dazu für die Königin. Das ist so eine Art Schlüssel. Die Völker sind stark und gut mit Futter versorgt.

Natürlich muss er demgemäß auch jedes Jahr Wachs in gegebener Menge zukaufen, denn aus dem eigenen Betrieb lässt sich das nicht einmal annähernd bestreiten.

LG Heinz

Ein solches Volk sollte zur Kirschblüte zehn Wabengassen  besetzen, in den Boden hinein durchhängen und bereits mit dem Widbau beginnen. Damit ist es aufsatzreif und kann für Frühtrachtnutzung wie Raps oder Löwenzahn eingesetzt werden. Natürlich bringen je nach Lage, auch die nachfolgenden Trachten wie Robinie, Wald, Kastanie und Linde oder Alpenrose Erträge. Mindestens zwei  Ableger werden ohne Ertragseinbußen verkraftet, wirken schwarmdämpfend und varroareduzierend.

Für Flachzargenvölker gilt dasselbe, allerdings mit zwei Zargen und zwanzig Waben

Bei einjähriger Königin kann dieses Volk zwei Jahre genutzt werden und danach bleibt durch Umweiselung die Leistungsfähigkeit erhalten.

Der Kauf eines Frühtrachtvolkes mit junger leistungsfähiger Königin ist daher eine gut und sichere Investition.

Naja, nicht ganz. Eine Flachzarge ist ja nicht die Hälfte einer Zander. Nach diesem Schlüssel kostet eine FW - € 10 der Rest bleibt gleich.

Ich selbst überwintere (für mich) FZ Völker auf 2x6Waben. Die normalen Völker auf 2 FZ. Im Ertrag liegt praktisch kein Unterschied, nur dass den Völkern in Ganzzargen zumeist Futterwaben entnommer werden. Sie haben eine größere Reserve,

Bei den 2x6 Ablegern muss ich nur etwas auf den Vorrat achten, aber selbst heuer bei dem langen Winter kamen sie problemlos durch. Hätter der Winter aber noch länger gedauert wäre es knapp geworden.

LG Heinz