Danke Reinhard, ein sehr interessanter Bericht, der Hoffnung macht, vielleicht bald mit einer von vielen Belastungen der Honigbiene etwas gelassener umgehen zu können.

Hier auch ein Link zum Original Artikel:

https://www.nature.com/articles/s41598-017-19137-5#Tab1

Dort lässt sich auslesen das eine Behandlung mit 25 mM Lithiumchlorid im Futter die beste Wirkung erziehlen jedoch bei eine Langzeitgabe die Lebensdauer der Bienen deutlich sinkt (ohne Behandlung 26 Tage, mit Behandlung 19 Tage).

Wird Lithiumchlorid  aber nur in den ersten 24h gefüttert und dann weiter mit normaler Zuckerlösung geht die Mortalität der Arbeiterinnen deutlich zurück wobei der Effekt auf die Milben fast gleich bleibt.

Ich hab momentan leider keine Mortalitätsraten bei Behandlung mit Oxalsäure im Kopf denke aber des Lithiumchlorid da laut dem aktuellen Stand der Dinge besser abschneidet. Nachteil auch hier ist dass wahrscheinlich die Milben in der Brut nicht abgetötet werden, ähnlich wie bei Oxalsäure (im Artikel wird davon nichts erwähnt).

Lg

Alex

Bin gespannt, wie es sich bei diesem Mittel mit Resistenzenbildung verhält...

Noch einmal:

Die Autoren haben auch ein Patent angemeldet. In der Patentschrift ist ein Experiment beschrieben, wo sie es Bienenmaden gefüttert haben (das Lithiumchlorid). Daraufhin sind alle Maden innerhalb von drei Tagen gestorben.

Klingt schlimm. Vielleicht ist es bis zu einem gewissen Grad zwar verkraftbar, wenn nur 24 Stunden lang gefüttert wird (und nur eine Generation Maden ausfällt). Aber in 24 Stunden erreichen sie anscheinend keine gleichmäßige Fütterung aller Bienen, und so ist der Gesamt-Wirkungsgrad auch "nur" bei ca. 90 %, ähnlich wie Oxalsäure.

vG

Berthold

Hoffentlich bleiben die Hohenheimer dran an der Sache, wäre eine tolle Geschichte !

Danke für diese Info!

Anscheinend gibt es immer wieder beratungsresistente Imker, die Selbstversuche an ihren Bienen starten...

1 kg kostet also 60 Euro. Ich bin schon gespannt, was dann das fertige, zugelassene Mittel kosten wird

Dieses Video des jungen Mannes sagt uns also das, was wir bereits wissen: Dieses Mittel ist kein Wundermittel, doch scheint es aus heutiger Sicht geeignet zu sein, die Varroen auf eine bisher nicht annähernd so wirkungsvolle Art zu bekämpfen. Dieses Resultat ist eine Leistung der Uni-Hohenheim, die anzuerkennen ist, auch wenn der Zufall eine Rolle spielte.

Dass dieses Resultat für uns Imker nicht umsonst sein wird, ist wohl klar. Die Forschung bis zur Zulassung kostet viel Geld, die Zulassung kostet ebenfalls Geld. Dass wir Imker diese Kosten zu tragen haben, ist daher ebenso klar. Selbst wenn dieses Mittel doppelt soviel wie ein bisher zugelassenes Ameisensäurepräparat kosten wird, ist das für mich nicht der Rede wert. Es geht um unsere Bienen!

Im Video unterscheidet der gute Mann nicht zwischen Stoffmenge und Konzentration. Meiner Erinnerung nach haben die in Hohenheim mit einer 25 mM Lösung gefüttert, d.h. mit 25 miilimol pro Liter (Sirup). Er berechnet richtig die Stoffmenge von 25 millimol (bissl mehr als ein Gramm), sagt aber nicht, dass das in einem Liter Flüssigkeit gelöst war. Zeigen tut er nur das Pulver (bzw. ein weißes Pulver, das alles mögliche sein kann).

Schauts in die Wikipedia. Das Salz und konzentrierte Lösungen sind stark wasseranziehend, korrosionsfördernd (greifen Beton an).

vG

Berthold

Ein sehr guter Beitrag am Boden der Tatsachen!

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Behaupten und vermuten wird nichts, sondern lassen wir doch einfach die Fachleute forschen.

spez. Punkt/Experiment 8 ....mit den Larven in der Petrischale ist meiner Meinung nach nicht aussagekräftig. Eine Petrischale ist eben keine Brutwabe!

LiCl fällt unter die Kategorie "Gesundheitsschädliche Stoffe"! 

Vielleicht ist es wirksam gegen "Varroa", aber die Imker sollte man auch nicht vergessen.

Gesundheitsschädlich Gefahrensymbol Xn für gesundheitsschädliche Stoffe

Stoffe, die beim Verschlucken, Einatmen oder sogar durch Aufnahme über die Haut akute oder chronische Gesundheitsschäden hervorrufen können, werden mit der Gefahrenbezeichnung gesundheitsschädlich eingestuft.

Das ist leider die Eigenart so mancher Imker. Die hupfen ja auch bei der Bienensauna und Varroakiller Sound gleich drauf und vertrauen blind. Hat mal der Dr. Wurm in einem Vortrag sehr treffend formuliert, dass so mancher Imker jeden Blödsinn unreflektiert übernimmt und dann verwundert vor seinen toten Völkern steht.

Die Uni-Hohenheim hat mir mitgeteilt, dass es noch 4-5 Jahre dauern wird. Gut Ding braucht Weile. Bis dahin haben wir ohnehin genug taugliche Mittel gegen die Varroa.

Ich glaube nicht, dass irgendjemand Ergebnisse absichtlich zeitlich verschleppt - noch dazu, wo bereits so viele Augen darauf gerichtet sind.

Es ist besser, genau zu prüfen und Ergebnisse zu präsentieren, die dann auch "halten", als vorschnell etwas zu verlautbaren, das dann wieder zu hinterfragen ist und evtl. zurückgenommen werden muss.

Das Bieneninstitut Celle äußert sich zu dem Mittel, dass - wenn überhaupt - wird ein derarrtiges Mittel nur einen sehr eingeschränkten Therapiebereich haben wird. Die gehen davon aus, dass falls ein Medikament auf den Markt kommen wird, dann maximal für die Behandlung von brutfreien Jungvölkern bei der Erstellung.

Und die Schweizer haben Artikel von früher herausgesucht, demnach ist Lithium bei Bienen nichts neues. Demnach passiert es den Bienenmagen, wird im Futter eingelagert und landet schlussendlich im Honig. Da wäre man dann bei der Einschätzung vom Bieneninstitut Celle, dass das für die Behandlung von normalen Völkern nichts wird.

http://imkerverein-ohz.de/index_htm_files/Infobrief0103%202018Celle.pdf

http://www.bienen.ch/fileadmin/user_upload_relaunch/Dokumente/SBZ-Ausgab...