Qualität von Königinnen und die Kosten.

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Sommerbiene
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Qualität von Königinnen und die Kosten.

 

In diesen Forum zeigt sich, dass den Forumsmitgliedern/Forumsmitlesern zwei Themen an wichtigsten zu sein scheinen: Die Varroakontrolle und der Honigverkauf. Jedes dieser Themen hier hat derzeit etwa 50.000 Zugriffe.

 

Was ich jedoch in diesem Beitrag besprechen möchte: Die Königinnenzucht.

 

Als konsequenter Nichtzüchter und Käufer von Königinnen frage ich mich nach nunmehr einigen Jahren Erfahrung, warum ich zwischen Königinnen um 20 Euro und solchen um 50 oder 60 Euro, zwischen von meinen Völkern nachgeschaffenen, zwischen gekauften standbegatteten Königinnen sowie Reinzuchtköniginnen keine signifikanten Unterschiede erkennen konnte. Liegt es an meinem ungenügenden Eifer, darüber stichhaltige Aufzeichnungen zu führen? Waren die Unterschiede tatsächlich kaum festzustellen bzw. eher ein Zufall?

 

Wie ergeht es Euch? Habt ihr diesbezüglich eindeutige Erfahrungen gemacht? Waren höherpreisige Königinnen oder Reinzuchtköniginnen bei Euch in irgend einer Weise herausragend? Seid ihr mit Euren Königinnenlieferanten zufrieden? Oder glaubt ihr, dass Behauptungen über Qualitäten von Königinnen oft heisse Luft sind. Was meint ihr zu diesem Thema?

Grüße von der Sommerbiene.

Reinhard
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Re: Qualität von Königinnen und die Kosten.

Ein gutes Thema, Hannes, das sicherlich nicht nur Neulinge interessieren wird!

Meine Erfahrungen - ich habe gekaufte RZK´s, gekaufte Wirtschaftsköniginnen, selbstnachgezüchtete Königinnen daraus belegstellenbegattet und standbegattet und belegstellenbegattete bzw. standbegattete Königinnen vom eigenen Stand. Sowohl umgelarvte als auch aus Weiselzellen entstandene Königinnen.

 

Man kann sagen, dass ich somit alle Varianten durchprobiert habe.

 

Ich kann keinen signifikanten Unterschied erkennen, in jedem Sektor gibt es traumhafte Ergebnisse, aber auch Nieten zu verzeichnen.

Ich habe RZK´s gehabt, die wirklich gut waren, genug Honigertrag brachten und friedlich waren, aber auch Stecher und Schwächlinge. Ebenso bei den Standbegattungen bzw. Nachzüchtungen.

 

Ich bin gespannt, welche Erfahrungen die anderen haben!

Pfiati, Reinhard

Neustädter
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Re: Qualität von Königinnen und die Kosten.

Sehr geehrte Sommerbiene, sehr geehrte Imkerinnen und Imker!

Hab mir in diesem Jahr 8 Reinzuchtköniginnen geleistet, na ja?! Dazu 2 Ableger ohne Reinzuchtköniginnen, die eigentlich von der Volksentwicklung besser waren.

Bei den ersten 4 Reinzuchtköniginnen mußte ich auf den ACA "Zuchtausweis warten, da es angeblich mit "Warth" ein Problem gab, Zusendung  dann mit der Post!

Ansonsten meine Erfahrung wie die des geschätzten Herrn Reinhard!

 

m.b.G.

Erwin, Imkerlehrling

 

NEUSTÄDTER

Astacus
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Re: Qualität von Königinnen und die Kosten.

Hallo,

 

jede Zuchtserie wirft Königinnen in der Gaußen Glockenkurven -Verteilung ab. Dies soll heißen, es gibt tolle und auch schlechte Königinnen, der Großteil wird aber akzeptabel sein.

 

Da die meisten Züchter direkt aus dem Apideakästchen verkaufen, wirst du die tollen Königinnen nicht erkennen können. Eine Königin kannst erst nach dem Schlupf der ersten eigenen Bienen im Standmaß vorabbeurteilen und da kannst erst die Nieten rausfiltern. Für eine bessere Beurteilung brauchst schon ein Leistungsjahr.

 

Wenn jetzt ein Züchter z.B. 100 Königinnen produziert hat, kommen 5 sehr gute raus 20 gute 50 befriedigende 20 genügende und 5 nicht genügende raus. Eigentlich dürfte er die schwächsten 25 nicht verkaufen, wenn du einen guten Züchter hast, wird er sie dir aber umtauschen, denn jeder Züchter kennt dieses Problem.

 

Bei RZ - Königinnen wirst aber im Durchschnitt geringfügig mehr brauchbare erhalten, die dir auch in der nächsten Generation ein ähnliches Ergebnis liefern.

 

Es braucht aber auch eine entsprechende Tracht um die guten zu erkennen. Im Jahr 2014 war bei mir die "Niete" auf nur 2 Zargen EHM, daß Volk mit dem höchsten Honigertrag. Diese hatte nämlich keinen so hohen Eigenverbrauch. 

 

Eine wahre Championqueen zu erkennen ist nicht so einfach, da kannst dich nicht auf ein sehr gutes Leistungsjahr verlassen.

 

Gruß

Hans Peter

aurum
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Rähmchenmaß: EHM
Re: Qualität von Königinnen und die Kosten.

Die Frage, ob teure Reinzuchtköniginnen ihr Geld wert sind, stelle ich mir auch regelmäßig.

 

Ich kaufe jedes Jahr 1-2 RZK, ansonsten läuft bei mir alles über Standbegattung. Bisher konnte ich noch keinen eklatanten Qualitätsunterschied erkennen.

---
Liebe Grüße,
Daniel

Bienen Sepp
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Re: Qualität von Königinnen und die Kosten.

Hallo!

Ich hab mittlerweile 2 Züchter, von welchen ich jährlich
Königinnen kaufe und auch einen von welche ich keine
mehr kaufe.

Bevorzugt kaufe ich unbegattete Königinnen für
meine im Mai erstellten Ableger. Diese werden
streng selektiert und sind meist die besten Völker
im nächsten Jahr.
Aufallquote:
2 von 10 kommen vom Begattungsflug nicht zurück
2 von den restlichen 8 entsprechen meist nicht meinen Kriterien
und werden abgekehrt.

Mit überzälligen Brutwaben, im Zuge der letzten Honigernte, erstell ich relativ
starke Ableger und versorg diese mit standbegatteten sowie adeligen
Königinnen. Jedenfalls achte ich darauf diese Ableger noch im Juli zu erstellen.
Ergebnisse:
2 von 10 werdn nicht angenommen oder weiseln um
2 von den restlichen 8 werden Spitzenvölker
der Rest liegt im Durchschnitt.

Um einen guten Bestand aufzubauen bzw. diesen zu halten ist
es notwendig jährlich gutes Erbmaterial zuzuführen.
Ob dies nun über die Belegstelle kommt, oder über den Zukauf
von Königinnen erfolgt ist zweitrangig.

Meine Königinnen kauf ich ausschließlich bei Carnica Züchtern.
Hab jedoch auch kein Problem, wenn gelbe Bienenmänner
meine Königinnen begatten.

Mit den unbegatteten Königinnen hab ich preislich einen geringen
Vorteil und ich weiß schon jetzt was ich von diesen Völkern
im nächsten Jahr erwarten kann.

 

Schöne Grüße Sepp

 

 

 

 

Sommerbiene
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Re: Qualität von Königinnen und die Kosten.

Astacus schrieb:

Wenn jetzt ein Züchter z.B. 100 Königinnen produziert hat, kommen 5 sehr gute raus 20 gute 50 befriedigende 20 genügende und 5 nicht genügende raus. Eigentlich dürfte er die schwächsten 25 nicht verkaufen, wenn du einen guten Züchter hast, wird er sie dir aber umtauschen, denn jeder Züchter kennt dieses Problem.

Wie erkennt und beurteilt ein Züchter "die schwächsten 25", um sie dem Verkauf zu entziehen?

 

Grüße von der Sommerbiene.

ManfredH
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Re: Qualität von Königinnen und die Kosten.

Sommerbiene schrieb:

Wie erkennt und beurteilt ein Züchter "die schwächsten 25", um sie dem Verkauf zu entziehen?

Durch eine Leistungsprüfung- ein Jahr später. Dann ist die Königin allerdings um über 200,- € teurer.

http://www.imkerinnen.at/carnica-singer/?Bienenk%F6niginnen:Preisliste

Das sollte eine Königin zum weiterzüchten sein

lg Manfred

Sommerbiene
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Rähmchenmaß: Dadant
Re: Qualität von Königinnen und die Kosten.

 

Ich möchte meine Meinung mal auf den Punkt bringen:

 

Meine Erfahrungen lassen mich zum Schluss kommen, dass es völlig egal war, ob ich 80 Euro oder 20 Euro für eine Königin bezahlt habe. Im Schnitt (!) war die Leistungen der zugekauften Königinnen gleich. Einge Völker haben sofort nach dem Zusetzen einer RZ-KÖ umgeweiselt, weil die Legeleistung der Königin offensichtlich ungenügend war. Vor zwei Jahren habe ich ein Volk verloren, weil ich entgegen meiner Gewohnheit nicht nach 4 Tagen kontrolliert habe. Die KÖ begann nie zu legen. Ich habe 20 Euro vom "Züchter" retour erhalten. Fazit: Ich suche noch immer nach herausragenden Königinnen. Damit meine ich nicht tolle Leistungen, jedoch Leistungen, die sich im Schnitt von standbegatteten Königinnen unterscheiden. Vielleicht bin ich jetzt ungerecht, aber ich habe das Gefühl, dass die Königinnenzüchterei und mögliche Leistungen reiner Zufall sind und behauptete Leistungen bestimmter Linien zum großen Teil lediglich ein Marketinginstrument. 

 

Weiters frage ich mich, ob wir Imker überhaupt wissen, ob bzw. welche Möglichkeiten wir haben, eine Königin und deren ungenügende Leistung zu reklamieren. Mir war das immer zu mühsam. Wenn ein Züchter nicht anständig genug ist, auf meine Hinweise und konkrete Vorfälle zu reagieren, dann verzichte ich auf weitere Bestellungen. 

 

Grüße von der Sommerbiene.

Sommerbiene
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Re: Qualität von Königinnen und die Kosten.

ManfredH schrieb:

Sommerbiene schrieb:

Wie erkennt und beurteilt ein Züchter "die schwächsten 25", um sie dem Verkauf zu entziehen?

Durch eine Leistungsprüfung- ein Jahr später. Dann ist die Königin allerdings um über 200,- € teurer.

http://www.imkerinnen.at/carnica-singer/?Bienenk%F6niginnen:Preisliste

Das sollte eine Königin zum weiterzüchten sein

lg Manfred

Danke Dir, ich kenne diese Preisliste gut. Das war leider nicht die Antwort auf meine Frage.

Grüße von der Sommerbiene.

ManfredH
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Rähmchenmaß: Breitwabe
Re: Qualität von Königinnen und die Kosten.

Hallo,

ob eine Reinzuchtköniginn besser ist als meine eigene Standbegattete, wird auch von der eigenen Betriebsweise abhängen. Vermehre ich über Schwärme oder wird geziehlt von einer Königin vermehrt?

Welche Drohnen fliegen in meiner Gegend, selektiert auch mein Imkernachbar auf Sanftmut?

 

Die Drohnenvölker auf den Belegstellen sind sicher gut selektiert, und selbst da gibt es Fehlpaarungen.

Zur Eingangsfrage von Johannes:

Oder glaubt ihr, dass Behauptungen über Qualitäten von Königinnen oft heisse Luft sind. Was meint ihr zu diesem Thema?

Seriös sind Leistungsprüfungen von Zuchtmütter, aber so Aussagen wie "Meine Bienen verfolgen die Varroamilben" finde ich nicht seriös.

lg Manfred

Astacus
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Re: Qualität von Königinnen und die Kosten.

@Sommerbiene

 

im Apidea-Kästchen kannst noch nichts beurteilen. 

Ich persönlich schaue mir einmal die Volksstärke an: Wenn das Apideakästchen überquillt, kannst schon auf Zuflug von anderen Bienen schließen und vermuten, daß die Königin einen guten Pheromongeruch hat.

 

Dann mach ich mit den Königinnen auch schon Ableger Anfang Juni noch mit Brutwaben, später als Kunstschwarm und vergleiche direkt die Volksstärken + Verhalten (Unruhe,Stechlust). Nach der Ameisensäurebehandlung wird beurteilt und Nieten zusammengelegt. Dies ist auch die schwerste Entscheidung für einen Imker aufs Bauchgefühl zu hören und eine vermutlich schwache Königin abzudrücken. Bei einer zugekauften fällt dies einem noch schwerer.

 

Aus zugekauften RZ hatte ich noch nie ein Spitzenvolk, aber dafür aus deren Nachzuchten. Und da liegt ja der Vorteil von RZ- Königinnen, die haben nicht so eine hohe Streuung bei den Nachzuchten. Eine gute RZ- Königin kannst eigentlich nur über Ihre Töchter beurteilen.

 

Meine beste Queen war eine Nachzucht von einer Peschetzkönigin aus Warth, bei der ein Schwarm ins Apideakästchen eingezogen ist.

 

Die Frage ist, warum soll dir ein Züchter die Königin verkaufen, von der er hofft und erste Anzeichen hat, daß sie ein Champion werden könnte. 

 

Gruß

Hans Peter

Bienen Sepp
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Re: Qualität von Königinnen und die Kosten.

Astacus schrieb:

@Sommerbiene

 

im Apidea-Kästchen kannst noch nichts beurteilen. 

Ich persönlich schaue mir einmal die Volksstärke an: Wenn das Apideakästchen überquillt, kannst schon auf Zuflug von anderen Bienen schließen und vermuten, daß die Königin einen guten Pheromongeruch hat.

 

Dann mach ich mit den Königinnen auch schon Ableger Anfang Juni noch mit Brutwaben, später als Kunstschwarm und vergleiche direkt die Volksstärken + Verhalten (Unruhe,Stechlust). Nach der Ameisensäurebehandlung wird beurteilt und Nieten zusammengelegt. Dies ist auch die schwerste Entscheidung für einen Imker aufs Bauchgefühl zu hören und eine vermutlich schwache Königin abzudrücken. Bei einer zugekauften fällt dies einem noch schwerer.

 

Aus zugekauften RZ hatte ich noch nie ein Spitzenvolk, aber dafür aus deren Nachzuchten. Und da liegt ja der Vorteil von RZ- Königinnen, die haben nicht so eine hohe Streuung bei den Nachzuchten. Eine gute RZ- Königin kannst eigentlich nur über Ihre Töchter beurteilen.

 

Meine beste Queen war eine Nachzucht von einer Peschetzkönigin aus Warth, bei der ein Schwarm ins Apideakästchen eingezogen ist.

 

Die Frage ist, warum soll dir ein Züchter die Königin verkaufen, von der er hofft und erste Anzeichen hat, daß sie ein Champion werden könnte. 

 

Gruß

Hans Peter

[/quote]

[quote=Astacus]Die Frage ist, warum soll dir ein Züchter die Königin verkaufen, von der er hofft und erste Anzeichen hat, daß sie ein Champion werden könnte. 

Genau aus diesem Grund bevorzuge ich unbegattete Königinnen
mit guter Abstammung.

Diese sind nicht vorselektiert und ich seh noch im Jahr
der Erstellung wie sich das Volk entwickelt.
All jene die es bis Mitte August nicht auf 2 Zargen
Zander flach schaffen werden abgekehrt.

 

Schöne Grüße Sepp

stiefelknecht0664
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Re: Qualität von Königinnen und die Kosten.

Meine Meinung zu diesem Thema ist folgende:

Die Königinnenzucht ist genauso ein Wirtschaftsfaktor wie Honig, Propolis, Pollen, Gelee Royal, Bienengift usw.

Ich bin auch Züchter hauptsächlich für den Eigenbedarf und was Überschuss ist wird verkauft. Ich kaufe selbst pro Jahr ein bis zwei Reinzuchtköniginnen von einen Profizüchter wenn gleich alle mit Wasser kochen und ich ziehe dann im daraufflogenden Jahr meine Königinnen und lasse sie aber standbegatten weil eine gesunde Mischung kann nicht Schaden. Bis heute bin ich eigentlich recht gut gefahren. Beim Verkauf ist die Sache so, wenn der Verkäufer nicht zufrieden ist bekommt er Ersatz od. Geld zurück.

Bzgl. Preisgestaltung bei Königinnen ist es wie überall der eine verschenkt fast seine Ware und der andere verlangt seinen Preis aber bei Königinnen zu sagen kurz nach der Begattung diese ist die einzig wahre das kann glaube ich niemand. Königinnenkauf ist in erster Linie Vertrauenssache. Es gibt Züchter die verkaufen und es gibt Züchter die sich zumindest erkundigen ob der Versand geklappt hat od wie der Käufer zufrieden war mit der Königin. 

schöne Grüsse aus dem Schwarzatal von Thomas

Sommerbiene
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Rähmchenmaß: Dadant
Re: Qualität von Königinnen und die Kosten.

stiefelknecht0664 schrieb:

Beim Verkauf ist die Sache so, wenn der Verkäufer nicht zufrieden ist bekommt er Ersatz od. Geld zurück.

Ich möchte Dich gerne fragen, wie Du zu dieser Aussage kommst. Ob ich mit der Königin zufrieden bin oder nicht, kann ich erst viele Monate später sagen. Bisher konnte mir niemand Kriterien sagen, nach denen diese Zufriedenheit gemessen werden kann bzw. wann man für eine Königin Ersatz bekommt. Mir hat mal ein schlampiger Züchter mehrere Königinnen mit Käfig in ein Kuvert gesteckt, das Kuvert wurde offenbar schlecht behandelt und die Käfige waren kaputt, Königinnen waren teilweise tot oder saßen verletzt im Kuvert. OK, da ist alle klar. Aber sonst?

Grüße von der Sommerbiene.

Neustädter
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Re: Qualität von Königinnen und die Kosten.

Sehr geehrte Sommerbiene!

Sehr geehrte Imkerinnen und Imker!

Meine persönliche Erfahrung in diesem Jahr.

5 Kunstschwärme gekauft. Königinnen nicht entsrochen. Warte noch immer auf die zugesicherten "neuen Königinnen". ( Fa. Marktl) Habe diese Königinnen ersetzt. 

Reinzucktköniginnen aus der Nähe von Heilligenkreuz in Niederösterreich. Pro Stück 40,- Euro. Habe mir dort alle 8 Reinzuchtköniginnen  persönlich abgeholt. 

2 dieser Reinzuchtköniginnen gingen durch den Eingriff eines "Bienenfreundes" verloren. Beide Zusatzkäfige wurden aus den Völkern genommen und in der Nähe abgelegt!

Da ich mich ja im Ruhestand befinde, werde ich mir künftig ein "Pflegevolk" leisten und mir meine neuen Königinnen künftig selbst "basteln!"

Beim Kauf der Reinzuchtköniginnen keinen Hinweis auf "Rücknahme" oder "Ausstausch" der gekauften Königinnen. Keine Rechnung! ACA Zuchtausweise für 4 Reinzuchtköniginnen mit der "Post" erhalten. Von den 4 anderen Reinzuchtköniginnen sofort bei der Übergabe!

Meine persönliche Meinung!

Durch die "Vorschreibung" der einzelnen Landesgesetze, eigentlich ein Zwang sich an diverse Königinnenzüchter zu wenden. Carnica oder Buckfast-Königinnen, die Frage wurde in machen Landesgesetzen den Imkern abgenommen!

Im Schuljahr 2005/2006, hat der Herr Ing. Marek, bereits von seinen Königinnen "geschwärmt" und alle Imker die eine seiner Königinnen gekauft hatten und einen Königinnenverlust erlitten haben die Schuld daran unterschoben!

Auch Herr Ing. MAREK konnte mich von der   Sinnhaftigkeit der Bevorzugung der "Carnica" nicht überzeugen!

Eigentlich wurde ich bis zum heutigen Tag davon nicht überzeugt! Halte mich aber an die Landesgesetze!

Ein befreundeter Erwerbsimker, nur Buckfast- Völker, über 1.000 davon, kann die Bedenken bezüglich der "Rasse" ebenfalls nicht nachvollziehen:

Bemerkenswert finde ich folgenden Umstand:

Nach den mir vorliegenden Unterlagen, hat es die Varroa-Milbe nicht im Sinn, den Wirt umzubringen zumindest nicht sofort! Transportleistung ist angesagt!

Im Herkunftsland der Varroa-Milbe, kommen die Bienenvölker damit zurecht.

Zumindest in Österreich ist eigentlich die "Haltung" dieser Bienenvölker die mit der Varroa-Milbe auskommen können nicht erlaubt! Damit ist kein Buckfast -Volk gemeint.

Nun noch kurz zur "Staubzucker-Behandlung!"

Vom Erfinder in Deutschland wird von Saugfüßchen der Varroa-Milbe gesprochen. Ansonsten von Haftfüßchen oder Haftlappen.  Aus Deutschland (Bienenzucker)ist zu vernehmen, innerhalb von 24 Stunden stirbt dann die Milbe!? Ob an den Beimengungen des Zuckers oder aus anderen Gründen????!!!!

In einigen  (mir bekannten) Dissertationen ist aber ein Zeitraum zwischen 40 Stunden und 70 Stunden ohne Kontakt zum "Wirt" erfoderlich!? In dieser Zeit könnte die noch lebende Varroa-Milbe eigentlich von der "Windel" wieder in das Bienenvolk gelangen, sollte diese Milbe leben auf die Windel fallen!?

Ich persönlich hoffe es wird etwas mit der Ölsäure in Hohenheim!  

Ich hoffe meine Gedankensprünge werden mir verziehen!

Mit dem Zeichen vorzüglicher Hochachtung!

Erwin, Imkerlehrling! 

 

 

 

 

NEUSTÄDTER

Reinhard
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Re: Qualität von Königinnen und die Kosten.

Neustädter schrieb:

 

Ich hoffe meine Gedankensprünge werden mir verziehen!

 

Einmal ja Lächelnd

Bleib aber bitte hier beim Thema Königinnen und verwässere es nicht mit Themen anderer Threads.

Pfiati, Reinhard

stiefelknecht0664
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Re: Qualität von Königinnen und die Kosten.

Wenn du von mir Königinnen kaufst und nach max. 3 Monaten nicht zufrieden bist sendest du mir die Königin retour (weil sonst sagt jeder Käufer nicht zufrieden und fordert Ersatz) und du bekommst Ersatz soweit ich selbst noch Königinnen habe ansonsten Geld retour. Ich glaube mehr geht nicht.

schöne Grüsse aus dem Schwarzatal von Thomas

Reinhard
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Re: Qualität von Königinnen und die Kosten.

stiefelknecht0664 schrieb:

Wenn du von mir Königinnen kaufst und nach max. 3 Monaten nicht zufrieden bist sendest du mir die Königin retour (weil sonst sagt jeder Käufer nicht zufrieden und fordert Ersatz) und du bekommst Ersatz soweit ich selbst noch Königinnen habe ansonsten Geld retour. Ich glaube mehr geht nicht.

Das ist sicher ein sehr gutes Angebot!

Verrätst du uns, wie oft das in Anspruch genommen wird?

Pfiati, Reinhard

stiefelknecht0664
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Re: Qualität von Königinnen und die Kosten.

Ehrlich gesagt bis jetzt noch nie. Ich verkaufe Königinnen aber erst seit heuer,ansonsten habe ich nur für den Eigenbedarf gezüchtet. Aber ich kann nur jeden empfehlen wenn er nicht zufrieden ist mit den angebotenen Königinnen soll er oder sie es selbst versuchen das Opfer ist gar nicht so gross und man ist sowiso viel zu viel auf Honigleistung fixiert ein Bienenvolk kann viel mehr leisten.

iIn Anbetracht der Bienenverluste sollte man jetzt mehr Schwerpunkt auf Vermehrung setzen. Ist meine Meinung.

schöne Grüsse aus dem Schwarzatal von Thomas

Gabriel
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Re: Qualität von Königinnen und die Kosten.

Hallo aus Südtirol

Die Erwartungen in Bezug auf zugekaufte Königinnen und vor allem RzKö. sind oft im ersten Moment bei einzelnen oder wenigen Königinnen viel zu hoch gesteckt. Die Vorstellung ist jede RZ Königin sollte besser sein weil sie ja eine RZ ist. In etwa so wie bei einem Fließband auf dem annähernd identische Teile  produziert werden und alle annähernd gleich gut sind.

Königinnen sind nun mal Lebewesen mit einer jedesmal  etwas anderen genetischen Kombination in jeder Königin. 
Zum einen hat jede Königin zur Hälfte jedesmal etwas anders gemischt die Genetik der Mutter mitbekommen . Väterlicherseits hat jede Königin nur einen kleinen Teil der gesamten Eigenschaften der Geschwistergruppen ( durch die verschiedenen Drohnen mit denen die Zuchtmutter begattet ist)  vom Zuichtvolk mitbekommen. Das heißt: Um so mehr Königinnen ich von der gleichen Zuchtmutter habe um so mehr werden sie mir alle zusammen die gesamte Palette an  Eigenschaften des Zuchtvolkes rapräsentieren.

Das ist dann aber erst die Hälfte der Eigenschaften der Arbeiterinnen der zukünftigen Völker, die andere Hälfte werden sie von den  vielen Drohnen  erhalten mit denen die Töchter ( wäre jetzt die gekaufte Königin ) begattet wurde.

Das allein erklärt schon wie schwierig es ist einheitliche Königinnen zu erhalten.

Kurz ausgedrückt Erst in einer größeren Gruppe sollten eigentlich die Vorzüge gegenüber einer Landrassengruppe immer deutlicher zu Tage treten.

Auch bei der Standbegattung sind viele Königinnen zu einem Teil rein gepaart und einige Töchter davon können dann Rein sein,  man weiß es nur nicht. Auch Diese können Gut oder schlecht sein.

Eine andere  Sache sollte in diesem Thema aber auch nicht auser Acht gelassen werden. Sofern eine RZ Königin über dem Durchschnitt ist, brauche ich sie ja nicht auszutauschen. Das Volk soll sogar den Aufbau einer neuen jungen Generation selbst in die Hand nehmen, am besten durch stille Umweiselung, was gar nicht so selten passiert. Ihre Tochter wird eine RZTochter die standbegattet ist sein und ich erspare mir den Aufwand, die Zeit und das Risiko  wieder neue Königinnen zu besorgen.

Die Linien der guten Züchter werden still umweiseln denn sie sind in der Schwarmneigung meist im niederen Bereich. Bei Standbegattungen wird dieser Bereich fast immer viel höher liegen.

Auf Lange Sicht sind somit RZ Königinnen ibei normalem Preis günstiger als Standbegattete.

Gruß Gabriel

Gabriel
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Re: Qualität von Königinnen und die Kosten.

Noch ein Umstand wäre mit einzubeziehen. Bei Standbegattungen oder auch einfachen Paarungen in der Landrasse können teilweise einmal mehr, einmal weniger auch Heterosiseffekte (Hybrideffekte bei Kreuzungen ) in der 1. oder auch noch 2. Generationen mitspielen die so nicht zu erkennen sind und ein vergleichen von Königinnen beeinflussen oder verfälschen können.
Wie Astacus oben schon erwähnte wird das beeinflusst und davon abhängen was und wieviel andere Genetik die Nachbarimker im Gebiet der Flugzone bei Begattungen ( kann 4 - 6 oder unter Umständen  auch mehr km um einen Bienenstand sein ) in die dortige Population eingeschleust haben. Dies könnte erst durch weiterzüchten bei diesen Königinnen festgestellt werden. ( Aufspaltung, abfallende Leistung)

Noch etwas fällt mir dazu gerade ein. Es ist erwiesen dass rein genetisch die Leistung oder einzelne Eigenschaften eines Volkes meist nur in etwa in einem Bereich von 15 bis etwa um die 30 % rein durch die Genetik eines jeweiligen Volkes beeinflussbar sind. Der ganze übrige Bereich hängt von Umweltfaktoren ab wozu natürlich auch die Betriebsweise gehört.

 

In der Praxis kann ich rein  von besserer Genetik, auf den Punkt gebracht, mit Spielraum nach unten und oben folgendes erwarten. Von 1000 kg geernteten Honig entfallen vielleicht um die 200 kg auf die Genetik bei weniger Aufwand an Zeit ( schnelleres arbeiten durch sanftere Völker, weniger Einsatz für Schwarmverhinderungsmethoden) und weniger Ausfall oder auch stärkere Völker, sofern  auch Varroatolerantere Genetik im Spiel ist. 

Das soll aufzeigen wie schwierig, verflochten oder  komplex die ganze Materie ist, da ist es ganz normal dass im ersten Moment Vorzüge oder Unterschiede nicht deutlich erkannt werden.

Gruß  Gabriel