Schwebfliegen verbreiten Bienenviren

18 Antworten [Letzter Beitrag]
Reinhard
Moderator
Bild von Reinhard
Offline
Beigetreten: 11.11.2010
Beiträge: 8115
Wohnort: Hagenbrunn/NÖ und Garsten/OÖ
Ich imkere seit: 2004
Schwebfliegen verbreiten Bienenviren

Im Maiheft 2018 von Bienen&Natur wird auf Seite 32 berichtet, dass Schwebfliegen zahlreiche Bienenviren übertragen. 

Infiziert werden sie durch gemeinsamen Blütenbesuch. Somit ist auch eine Übertragung über große Distanzen möglich.

Pfiati, Reinhard

pweichse
Bild von pweichse
Offline
Beigetreten: 19.08.2013
Beiträge: 201
Wohnort: Innsbruck
Ich imkere seit: 2013
Rähmchenmaß: Einraumbeute
Re: Schwebfliegen verbreiten Bienenviren

Das der Virus sich durch Kontakt überträgt ist mir neu. Dachte nur durch die saugende Varroa, durch infizierte Drohnen bei der Begattung und durch die Varroa in der immunologisch völlig schutzlosen Brut.

Werde in Zukunft auch mit Einmalhandschuhe an den Völkern arbeiten. Eine Zwischendesinfektion mit alkoholischem Flächendesinfektionsmittel (Sonett) der Arbeitsgeräte führe ich jetzt schon durch.

 

Sturmimker
Offline
Beigetreten: 19.10.2017
Beiträge: 230
Wohnort: Obersiebenbrunn
Ich imkere seit: 2015
Rähmchenmaß: Zander Jumbo/Flach
Re: Schwebfliegen verbreiten Bienenviren

Atemschutzmaske bitte nicht vergessen! Nicht dass deine Bienen auch noch einen Virus bekommen den du versehentlich bei einem Volk eingeatmet hast und beim andern wieder ausatmest.

Im Ernst, bei AFB keine Frage hier handelt es sich aber um Bakterien. Aber weist du nach dem schleudern welche Wabe von welchem Volk war? Ich glaube man kann es auch übertreiben.

lg Michael

Am wichtigsten ist die Biene, alles andere ist primär

Sommerbiene
Bild von Sommerbiene
Offline
Beigetreten: 16.11.2010
Beiträge: 7189
Wohnort: Wien
Rähmchenmaß: Dadant
Re: Schwebfliegen verbreiten Bienenviren

Sturmimker schrieb:

Aber weist du nach dem schleudern welche Wabe von welchem Volk war? 

Klar. Nichts einfacher als das. Meine Zargen sind numeriert und ebenso die Rähmchen.

Grüße von der Sommerbiene.

Sturmimker
Offline
Beigetreten: 19.10.2017
Beiträge: 230
Wohnort: Obersiebenbrunn
Ich imkere seit: 2015
Rähmchenmaß: Zander Jumbo/Flach
Re: Schwebfliegen verbreiten Bienenviren

Sicher hast du auch für jedes Volk eine eigene Schleuder, oder? ;-)

lg Michael

Am wichtigsten ist die Biene, alles andere ist primär

pweichse
Bild von pweichse
Offline
Beigetreten: 19.08.2013
Beiträge: 201
Wohnort: Innsbruck
Ich imkere seit: 2013
Rähmchenmaß: Einraumbeute
Re: Schwebfliegen verbreiten Bienenviren

Lieber Sturmimker, danke für deine Beiträge. Erkläre uns doch bitte wie lange Bienenviren ohne Wirt überleben? Ich würde doch zwischen einer direkten Übertragung meiner Hände  von Volk zu Volk und von einer Übertragung durch Waben unterscheiden. Ein umhängen von Waben entspricht nicht der Biologie der Honigbienen. 

Vielleicht sollten wir Imker uns mehr den Viren annehmen als der Varroa?

 

 

 

Sommerbiene
Bild von Sommerbiene
Offline
Beigetreten: 16.11.2010
Beiträge: 7189
Wohnort: Wien
Rähmchenmaß: Dadant
Re: Schwebfliegen verbreiten Bienenviren

Sturmimker schrieb:

Sicher hast du auch für jedes Volk eine eigene Schleuder, oder? ;-)

lg Michael

Das mag für Dich vielleicht witzig klingen, aber was hat das damit zu tun, 45 Sekunden pro Beute zu investieren, um Zarge und Rähmchen zu numerieren?

Grüße von der Sommerbiene.

BienenStefan
Offline
Beigetreten: 31.10.2016
Beiträge: 271
Wohnort: oberes Kremstal
Ich imkere seit: 2014
Rähmchenmaß: Einheitsmaß
Re: Schwebfliegen verbreiten Bienenviren

Solange ich keine kranken Völker habe, achte ich auch nicht darauf, welche Waben welches Volk zurückbekommt. Bei mir baut jedes Wirtschaftsvolk im Jahr etwa 15-20 Mittelwände aus (garantiert eigenem) eigenwachs aus. Die Vitalität (aufgrund der Wabenhygiene?) meiner Bienen spricht für diese Methode. Im übrigen werden länger unbenutzte Zargen oder Rähmchen mit einem Heißluftföhn bei 550 Grad bestrahlt.

Servus!
BienenStefan

Sturmimker
Offline
Beigetreten: 19.10.2017
Beiträge: 230
Wohnort: Obersiebenbrunn
Ich imkere seit: 2015
Rähmchenmaß: Zander Jumbo/Flach
Re: Schwebfliegen verbreiten Bienenviren

Grüß euch,

Bitte um Entschuldigung! Ich wollte niemanden zu nahe treten.

Mir erscheint es trozdem etwas übertrieben. Ein Bienenstand ist kein Krankenhaus und ein Bienenstock ist kein Operationssaal. Ich wurde ein bisschen an meine Schwester erinnert. Sie hat, seit dem sie einen kleinen Sohn hat so etwas wie einen Bakterien und Virenphobie aufgerissen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Mysophobie

Natürlich ist es wichtg, dass wir uns auch über die Viren im Bienenvolk bewusst werden. Grundsätzlich ist bekannt dass es sich meistens um Sekundärinfektionen nach Varroaschäden handelt. Nur sehr selten erkranken Völker ohne Varroalast an Viren. Unten gibt es noch eine kleine Übersicht über bienenpahtogene Vieren.

 

Ich werde auch in Zukunft meine Rähmchen nicht numerieren. Obwohl ich zugeben muss, dass ich eine zeitlang zumindest einen Jahrescode benutzte. Das war gar nicht so unpraktisch. 

lg Michael

Leider kann ich nicht hochladen...

Mit Ausnahme des Varroa destructor macula-like virus und des Chronic bee paralysis virus (beide nicht klassifiziert) handelt es sich bei den hier betrachteten Viren um Vertreter der Dicistroviridae oder Iflaviridae. Beide Virusfamilien gehören zur Ordnung Picornavirales und besitzen ein einzelsträngiges RNA-Genom positiver Polarität.

Dicistroviridae

Acute bee paralysis virus (ABPV)

Das Acute bee paralysis virus (ABPV) wurde erstmals 1963 aus der Westlichen Honigbiene (Apis mellifera) isoliert [1]. Das Virus ist weltweit verbreitet und kann auch Hummeln infizieren [2]. Insekten, die nicht zur Ordnung der Hautflügler (Hymenoptera) gehören, werden nicht infiziert [2]. Bei oraler Aufnahme des Virus ist eine hohe Dosis (1011 Partikel pro Biene) erforderlich, um eine Erkrankung auszulösen [2]. In Übereinstimmung damit verlaufen natürliche Infektionen, bei welchen in der Regel eine geringe Dosis ABPV oral aufgenommen wird, häufig inapparent. Wird das Virus jedoch direkt in die Hämolymphe injiziert, so verursacht es bereits bei einer geringen Dosis (102 Partikel pro Biene) eine Erkrankung, die mit Symptomen wie Zittern und Lähmung einhergeht und schließlich zum Tod der infizierten Tiere führt [1,2]. Diese Infektionsroute tritt dann unter natürlichen Bedingungen auf, wenn ABPV von der Milbe Varroa destructans übertragen wird. Varroa destructans ernährt sich von der Hämolymphe der Bienen und parasitiert sowohl an Puppen als auch an adulten Tieren. Die Milbe dient dabei als mechanischer Vektor für das Virus; in ihr findet keine Virusreplikation statt [3]. Eine Infektion mit ABPV hat darüber hinaus auch Auswirkungen auf das gesamte Bienenvolk, so ist ABPV mit einer erhöhten Wintersterblichkeit von Kolonien assoziiert [4].

Kashmir bee virus (KBV)

Das Kashmir bee virus (KBV) wurde erstmals 1974 aus der Östlichen Honigbiene (Apis cerana) isoliert [5] und ist weltweit verbreitet. Das Virus kann auch die Westliche Honigbiene, die Deutsche Wespe (Vespula germanica) sowie Hummeln infizieren [6]. Ähnlich wie bei ABPV ist die Letalität von KBV von der Dosis und der Infektionsroute abhängig [5,7,8]. Die Erkrankung ist jedoch nicht mit Lähmungserscheinungen assoziiert. KBV kann neben der fäkal-oralen Trans- missionsroute auch mechanisch von der Varroamilbe übertragen werden [9]. Ein Zusammen- hang zwischen KBV und einer erhöhten Wintersterblichkeit von Bienenvölkern sowie einer besonderen Form des Kolonieverlustes (colony collapse disorder [CCD]) wird diskutiert [10-12].

page1image22896 page1image23056

1

September 2012

Israeli acute bee paralysis virus (IAPV)

Das Israeli acute bee paralysis virus (IAPV) wurde erstmals 2002 isoliert [13] und ist weltweit verbreitet. Der einzige bislang bekannte Wirt ist die Westliche Honigbiene, bei welcher das Virus eine ähnliche Erkrankung wie ABPV verursacht [14]. Die Letalität von IAPV ist von der Dosis und der Infektionsroute abhängig [14]. IAPV kann neben der fäkal-oralen Trans- missonsroute auch mechanisch von der Varroamilbe übertragen werden [15]. In einer Studie von Cox-Foster et al. korrelierte die Infektion mit IAPV zudem in hohem Maße mit Kolonie- verlusten durch CCD [12].

Black queen cell virus (BQCV)

Das Black queen cell virus (BQCV) wurde erstmals 1977 aus der Westlichen Honigbiene isoliert [5] und ist weltweit verbreitet. Das Virus kann auch Wildbienen und Hummeln infizieren [16,17]. Charakteristisch für die Infektion ist eine dunkle Verfärbung der Wand der (Königinnen-)Zellen. Die befallenen Puppen entwickeln sich nicht zu adulten Tieren und sterben schließlich ab [5,18]. BQCV-Ausbrüche treten häufig im Zusammenhang mit Nosema apis, dem Erreger der Nosemose, auf, wobei noch unklar ist, welchen Anteil BQCV an der Symptomatik und der Letalität dieser Ausbrüche hat [19]. Es konnte jedoch gezeigt werden, dass die Wintersterblich- keit einer Kolonie bei einer Ko-Infektion mit Nosema apis und BQCV höher ist als bei einer Einzelinfektion mit Nosema apis [20]. Die horizontale Übertragung des Virus erfolgt vermutlich fäkal-oral; daneben gibt es auch Hinweise auf eine vertikale Übertragung von der infizierten Königin auf die Eier [21].

Iflaviridae

Varroa destructor virus 1 (VDV-1)

Das Varroa destructor virus 1 (VDV-1) wurde erstmals 2004 aus der Varroamilbe isoliert [22]. Es ist am nächsten mit dem Deformed wing virus (DWV) verwandt (Nukleotidsequenzhomologie 84 %), welches in die Risikogruppe 2 eingestuft ist. In mehreren Studien wurden natürlich vorkommende Chimären zwischen DWV und VDV-1 beschrieben [23,24]. VDV-1 vermehrt sich in der Varroamilbe und wird von dieser auf Bienen übertragen, wo es möglicherweise ein ähnliches Erkrankungsbild wie DWV (Flügelfehlbildungen, vergrößertes Abdomen, verkürzte Lebensdauer) verursacht [23].

Slow bee paralysis virus (SBPV)

Das Slow bee paralysis virus (SBPV) wurde erstmals 1974 aus der Westlichen Honigbiene isoliert [25]. Auf der Basis von Sequenzanalysen sowie der Genomorganisation des Virus wird eine Zuordnung zur Familie der Iflaviridae vorgeschlagen [26]. Das Virus wurde bislang lediglich in Großbritannien, der Schweiz, Westsamoa sowie auf den Fidschi-Inseln nachgewiesen und scheint damit nicht so weit verbreitet wie andere bienenpathogene Viren zu sein [26]. Bei adulten Tieren führte eine experimentelle Infektion 12 Tage nach der Injektion der Virussus- pension zur Lähmung der beiden vorderen Beinpaare [25]. Unter natürlichen Bedingungen wird SBPV entweder oral oder von der Varroamilbe übertragen [27]. Auf Kolonieebene wurde ein Zusammenhang zwischen SBPV und einem Verlust der befallenen Kolonie beschrieben [28].

Nicht klassifiziert

Varroa destructor macula-like virus (VdMLV)

Das Varroa destructor macula-like virus (VdMLV) wurde kürzlich aus der Westlichen Honigbiene sowie aus der Varroamilbe isoliert [29 (noch nicht publiziert)]. Über die taxonomische Zuordnung, das Wirtsspektrum, die Pathogenität und den Übertragungsweg liegen noch keine weiteren Informationen vor. In Studien aus Frankreich und Schweden waren die untersuchten Kolonien nicht mit dem Virus infiziert [30,31].

page2image26576 page2image26736 page2image26896 page2image27056 page2image27216

2

 

Chronic bee paralysis virus (CBPV)

Das Chronic bee paralysis virus (CBPV) wurde erstmals 1963 aus der Westlichen Honigbiene isoliert [1] und ist weltweit verbreitet. CBPV ist keiner Virusfamilie zugeordnet, weist jedoch Gemeinsamkeiten mit den Nodaviridae (Fisch- und Insektenviren) sowie den Tombusviridae (Pflanzenviren) auf [32]. Das Genom von CBPV besteht aus zwei Segmenten einzelsträngiger RNA positiver Polarität. Bei adulten Bienen führt die Infektion mit CBPV zu einem charakteristischen Krankheitsbild, welches Zittern und den Verlust der Körperbehaarung sowie der Flugfähigkeit umfasst [33,34]. Für gewöhnlich tritt nach wenigen Tagen der Tod der infizierten Tiere ein. Ähnlich wie bei ABPV, KBV und IAPV ist auch die Letalität von CBPV von der Dosis und der Infektionsroute abhängig [35]. Neben den adulten Tieren infiziert CBPV auch Eier und Puppen, führt jedoch aufgrund einer geringen Viruslast in diesen Entwicklungsstadien nicht zu Brutverlusten [36]. CBPV wird vermutlich hauptsächlich oral (z. B. über virushaltigen Pollen) oder fäkal-oral übertragen [37]. Daneben gibt es Hinweise auf eine vertikale Übertragung von der infizierten Königin auf die Eier [21]. In einer Studie von Celle et al. wurde das Virus auch in der Varroamilbe sowie in zwei Ameisenspezies nachgewiesen, wobei noch unklar ist, welche Rolle diese Insekten als Überträger oder als Virusreservoir für CBPV spielen [38]. Auf Kolonieebene kann CBPV mit Kolonieverlusten oder mit einer erhöhten Wintersterblichkeit assoziiert sein [33,39].

Empfehlung

Nach § 5 Absatz 1 GenTSV i.V.m. den Kriterien im Anhang I GenTSV werden Acute bee paralysis virus (ABPV), Kashmir bee virus (KBV), Israeli acute paralysis virus (IAPV), Black queen cell virus (BQCV), Varroa destructor virus 1 (VDV-1), Slow bee paralysis virus (SBPV), Varroa destructor macula-like virus (VdMLV) und Chronic bee paralysis virus (CBPV) als Spender- und Empfängerorganismen für gentechnische Arbeiten der Risikogruppe2 zugeordnet. Bei gentechnischen Arbeiten mit diesen Organismen muss das Entkommen aus dem Laborbereich durch geeignete Maßnahmen zuverlässig verhindert werden. Folgende Maßnahmen werden als geeignet angesehen:

  •   Bei Arbeiten mit der Varroamilbe: Verwendung von autoklavierbaren, verschließbaren Kunststoff- oder Glasgefäßen zur Aufbewahrung der Milben

  •   Nicht öffenbare oder mit Insektenschutzgaze abgedichtete Fenster

  •   Einfangen und Töten von dennoch im Labor aufgefundenen Bienen und anderen

    Insekten

    Begründung

    Die hier beschriebenen Viren besitzen ein enges Wirtsspektrum, welches sich in den meisten Fällen auf Bienen sowie Hummeln beschränkt. Sie verursachen potenziell tödliche Erkrankungen bei diesen Nutztieren und stehen möglicherweise im Zusammenhang mit dem Absterben ganzer Kolonien. Ein humanpathogenes Potenzial ist für keines dieser Viren beschrieben. 

 

 

 

Am wichtigsten ist die Biene, alles andere ist primär

Bergbiene
Offline
Beigetreten: 26.02.2018
Beiträge: 171
Wohnort: St. Georgen am Walde
Ich imkere seit: 2015
Rähmchenmaß: EHM Jumbo
Re: Schwebfliegen verbreiten Bienenviren

Zitat Wikipedia: Bei infektiös bedingten Faktorenkrankheiten reicht die krankheitsauslösende Kraft (Pathogenität) des Krankheitserregers allein nicht aus, es sind meist überall vorhandene Keime. Es bedarf weiterer Komponenten, die zur Schwächung des Immunsystems führen. Dies können andere Infektionen, Stress, Mängel in den Haltungsbedingungen (Stallklima, Schadstoffbelastung der Luft, hohe Tierdichte, Zugluft, mangelhafte Reinigung und Desinfektion), sehr hohe Produktionsleistungen (Milchleistung, Fleischansatz), Fütterungsmängel und genetische Faktoren sein.

Ich sehe das bei den Bienenviren auch so. Sie sind einfach überall, zum Problem werden sie bei hoher Varroabelastung und sonstigen Stressoren des Bien. Einzige Bekämpfungsmöglichkeit: effiziente Varroabekämpung und gute imkerliche Praxis

Sommerbiene
Bild von Sommerbiene
Offline
Beigetreten: 16.11.2010
Beiträge: 7189
Wohnort: Wien
Rähmchenmaß: Dadant
Re: Schwebfliegen verbreiten Bienenviren

Sturmimker schrieb:

Bitte um Entschuldigung! Ich wollte niemanden zu nahe treten.

Das bist Du auch nicht. Aber bei einem Stand von rund 50 Völkern finde ich es ganz gut, die Honigräume immer wieder aufs dazugehörige Volk zu setzen. Im Falle einer Faulbrut verteile ich mir vielleicht nicht allzu sehr die Sporen und bleibt sie vielleicht auf einzelne Völker beschränkt, was eine Sanierung leichter macht. 

 

Pro Volk eine Schleuder hingegen finde ich nicht sinnvoll, ich sehe da keinen Nutzen, abgesehen davon, dass das ein Platzproblem ist ;-)

Grüße von der Sommerbiene.

Sturmimker
Offline
Beigetreten: 19.10.2017
Beiträge: 230
Wohnort: Obersiebenbrunn
Ich imkere seit: 2015
Rähmchenmaß: Zander Jumbo/Flach
Re: Schwebfliegen verbreiten Bienenviren

Bergbiene schrieb:

Zitat Wikipedia: Bei infektiös bedingten Faktorenkrankheiten reicht die krankheitsauslösende Kraft (Pathogenität) des Krankheitserregers allein nicht aus, es sind meist überall vorhandene Keime. Es bedarf weiterer Komponenten, die zur Schwächung des Immunsystems führen. Dies können andere Infektionen, Stress, Mängel in den Haltungsbedingungen (Stallklima, Schadstoffbelastung der Luft, hohe Tierdichte, Zugluft, mangelhafte Reinigung und Desinfektion), sehr hohe Produktionsleistungen (Milchleistung, Fleischansatz), Fütterungsmängel und genetische Faktoren sein.

Ich sehe das bei den Bienenviren auch so. Sie sind einfach überall, zum Problem werden sie bei hoher Varroabelastung und sonstigen Stressoren des Bien. Einzige Bekämpfungsmöglichkeit: effiziente Varroabekämpung und gute imkerliche Praxis

Na dann sind wir beide ja einer Meinung, freut mich!

Varroabelastung in Schach halten, hoffen auf keine PSM- Belastungen und noch die gute imkerliche Praxis.

Die sieht jedoch fast jeder Imker anders. z.B.:

http://static.onleihe.de/content/ulmer/20160414/9783800107339/v978380010...

oder:

http://freethebees.ch/blog/2014/05/26/die-gute-imkerliche-praxis/

Sicher gäbe es noch viele weitere Beispiele, ich schreib jetzt nur kurz wie ich diese "gute imkerliche Praxis" handhabe.

Ich habe mich für Naturbau entschieden. Bebrütete Waben werden bei mir nicht alt, weil konsquent (jährlich) ausgeschieden. Ersatzfutter wird nur in Ausnahmefällen gegeben. Meine Völker leben in Beuten aus unbehandelten Holz. Ein Absperrgitter dient nur Experimenten in der Betriebsweise. Schutzbekleidungkleidung versuche ich zu vermeiden. Für mich ein sehr wichtiges Selektionskriterium, denn ich habe keine Lust auf Stecher. Gegen die Milbe behandle ich mit Ameisensäure, Oxalsäure und seeehr viel mit Brutunterbrechung.

lg Michael

 

 

 

Am wichtigsten ist die Biene, alles andere ist primär

Sturmimker
Offline
Beigetreten: 19.10.2017
Beiträge: 230
Wohnort: Obersiebenbrunn
Ich imkere seit: 2015
Rähmchenmaß: Zander Jumbo/Flach
Re: Schwebfliegen verbreiten Bienenviren

Sommerbiene schrieb:

Sturmimker schrieb:

Bitte um Entschuldigung! Ich wollte niemanden zu nahe treten.

Das bist Du auch nicht. Aber bei einem Stand von rund 50 Völkern finde ich es ganz gut, die Honigräume immer wieder aufs dazugehörige Volk zu setzen. Im Falle einer Faulbrut verteile ich mir vielleicht nicht allzu sehr die Sporen und bleibt sie vielleicht auf einzelne Völker beschränkt, was eine Sanierung leichter macht. 

 

Pro Volk eine Schleuder hingegen finde ich nicht sinnvoll, ich sehe da keinen Nutzen, abgesehen davon, dass das ein Platzproblem ist ;-)

Also ehrlich gesagt, ich würde dass bei meinen Völkern nicht schaffen, darauf zu achten, jedem Volk wieder seinen HR aufzusetzen. Respekt, wenn dir das bei 50 gelingt. 

Zur AFB kann ich nur sagen, vergeutete Mühe wie du dir das vorstellst. Ein betroffenes Volk beteutet eine komplette, betroffene Imkerei plus Flugradius! Sorry, so einfach ist das nicht nur ein einziges Volk zu behandeln.

lg Michael

 

Am wichtigsten ist die Biene, alles andere ist primär

Sommerbiene
Bild von Sommerbiene
Offline
Beigetreten: 16.11.2010
Beiträge: 7189
Wohnort: Wien
Rähmchenmaß: Dadant
Re: Schwebfliegen verbreiten Bienenviren

Sturmimker schrieb:

Sommerbiene schrieb:

Sturmimker schrieb:

Bitte um Entschuldigung! Ich wollte niemanden zu nahe treten.

Das bist Du auch nicht. Aber bei einem Stand von rund 50 Völkern finde ich es ganz gut, die Honigräume immer wieder aufs dazugehörige Volk zu setzen. Im Falle einer Faulbrut verteile ich mir vielleicht nicht allzu sehr die Sporen und bleibt sie vielleicht auf einzelne Völker beschränkt, was eine Sanierung leichter macht. 

 

Pro Volk eine Schleuder hingegen finde ich nicht sinnvoll, ich sehe da keinen Nutzen, abgesehen davon, dass das ein Platzproblem ist ;-)

Also ehrlich gesagt, ich würde dass bei meinen Völkern nicht schaffen, darauf zu achten, jedem Volk wieder seinen HR aufzusetzen. Respekt, wenn dir das bei 50 gelingt. 

Zur AFB kann ich nur sagen, vergeutete Mühe wie du dir das vorstellst. Ein betroffenes Volk beteutet eine komplette, betroffene Imkerei plus Flugradius! Sorry, so einfach ist das nicht nur ein einziges Volk zu behandeln.

Respekt ist da nicht angebracht, ich sehe kein Problem, solange ich die Zahlen auf den Zargen noch lesen kann. Die werden 20 Meter neben den Völkern gelagert.

Ich weiß, wie Faulbrut saniert wird. Glaub mir, es ist trotzdem einfacher, wenn Du nicht die Sporen am Stand verteilst. Völker im Flugradius werden nicht saniert, wenn sie nicht betroffen sind.

Grüße von der Sommerbiene.

Sturmimker
Offline
Beigetreten: 19.10.2017
Beiträge: 230
Wohnort: Obersiebenbrunn
Ich imkere seit: 2015
Rähmchenmaß: Zander Jumbo/Flach
Re: Schwebfliegen verbreiten Bienenviren

OK,

Lassen wir kurz die AFB-Geschichte beiseite.

Mich interessiert deine logistische Meisterleitung, deinen Völkern nur die "eigenen Waben und/oder HR zurückzugeben wirklich sehr. Ich kann mir das nicht vorstellen. Spätestens noch der Scheuderung habe ich keine Ahnung mehr was von welchem Volk war. Noch dazu ist es nicht einfach den "Bedürfnissen" meiner Völker an Leerwaben und Naturbauwaben (Anfangststreifen) gerecht nachzukommen. Manche können nicht soviel bauen wie sie gerade eintragen. Andere wollen bauen und dann hat es keinen Sinn denen Leerwaben zu geben. Ich hoffe du verstehst meine Diskrepanz in dieser Angelegenheit richtig. Speziell bei Naturbau bedarf es einem besonders guten "Baummangment" innerhalb der Völker am Stand.

lg Michael 

Am wichtigsten ist die Biene, alles andere ist primär

Sturmimker
Offline
Beigetreten: 19.10.2017
Beiträge: 230
Wohnort: Obersiebenbrunn
Ich imkere seit: 2015
Rähmchenmaß: Zander Jumbo/Flach
Re: Schwebfliegen verbreiten Bienenviren

Ich versteh diesen Editor nicht!!!!!!!

Meine Rechtschreibung ist sicherlich unter jeder Kritik aber bitte warum wird aus "....Baummanagement...." "Baummangment" wenn ich ... weglasse? Uraltwindowsklumpert oder was?

lg Michael

Am wichtigsten ist die Biene, alles andere ist primär

Sommerbiene
Bild von Sommerbiene
Offline
Beigetreten: 16.11.2010
Beiträge: 7189
Wohnort: Wien
Rähmchenmaß: Dadant
Re: Schwebfliegen verbreiten Bienenviren

Sturmimker schrieb:

Mich interessiert deine logistische Meisterleitung, deinen Völkern nur die "eigenen Waben und/oder HR zurückzugeben wirklich sehr.

Ich schleudere die Zargen 40, 44, 23 und 12. Die Zargen sind also außen gut lesbar mit 40,44, 23 und 12 beschriftet ;-) Da die Rähmchen in Reihenfolge in die Schleuder kommen und beschriftet sind, werden sie ebenso wieder in die richtige Zarge geschlichtet. Kein Mehraufwand. Im Frühling kommen die Honigzargen Nr. 40 wieder auf das Volk 40. Ich muss also aufmerksam lesen können. Was da eine Meisterleistung sein soll, entzieht sich meiner Kenntnis :-)

 

Die letzten Honigwaben habe ich einige Jahre verwendet, letztes Jahr habe ich komplett neue Mittelwände gelötet, die ausgebaut wurden und nun wieder einige Jahre verwendet werden, da sie nicht bebrütet werden.

Grüße von der Sommerbiene.

Sturmimker
Offline
Beigetreten: 19.10.2017
Beiträge: 230
Wohnort: Obersiebenbrunn
Ich imkere seit: 2015
Rähmchenmaß: Zander Jumbo/Flach
Re: Schwebfliegen verbreiten Bienenviren

Danke Hannes für die Erklärung!

Klingt wirklich wesentlich einfacher als ich mir das vorgestellt hatte. Könnte ich auch in meine Betriebsweise integrieren. Es ist halt nur so, dass ich ohne ASG imkere. Ich habe im ersten HR meistens 4-7 bebrütete Waben. Die werden den Winter nicht ohne Bienen überstehen. Meistens benutze ich die für späte Kunstschwärme, oder sie werden eingeschmolzen. Das bedetet ich würde etwa die Hälfte meiner Zargen mit nur 3-6 Leerwaben lagern. Weiters stelle ich mir die Frage, in wie weit es sich im Frühjahr noch um das "ursprüngliche Volk" handelt. Sehr viele meiner Völker werden wegen Varroa und Bauerneuerung auf neuen Wabenbau umgesiedelt. Ev. wird bei diesem Schritt auch die Königin getauscht. Hat in meinem Fall also nichts mehr mit dem Volk zu tun, dass den HR ursprünglich ausgebaut hatte.

lg Michael

Am wichtigsten ist die Biene, alles andere ist primär

Sommerbiene
Bild von Sommerbiene
Offline
Beigetreten: 16.11.2010
Beiträge: 7189
Wohnort: Wien
Rähmchenmaß: Dadant
Re: Schwebfliegen verbreiten Bienenviren

Sturmimker schrieb:

Klingt wirklich wesentlich einfacher als ich mir das vorgestellt hatte. 

Wenns mühsam wäre, würde ich es auch nicht machen. So notwendig ist es nun auch nicht.

Grüße von der Sommerbiene.