Sehr interessante Erkenntnisse über den Bücherskorpion zur Varroabehandlung

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Reinhard
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Sehr interessante Erkenntnisse über den Bücherskorpion zur Varroabehandlung

Habe ich gestern beim Zappen zufällig gesehen - sehr interessant! Vielleicht die Zukunftslösung?

Nützlings-/Schädlingsverhalten auch im Bienenstock?

150 Skorpione im Stock halten die Milben im Schach?

 

Ein interessanter Untersuchungsansatz!

 

http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=43410

Pfiati, Reinhard

beeyourself
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Re: Sehr interessante Erkenntnisse über den Bücherskorpion zur Varroabehandlung

Wirklich interessant!

Die alte Literatur, die gezeigt wird, ist beide aus Wien. Hab schon einmal gehört, dass der Bücherskorpion im Naturhistorischen Museum Wien erforscht wird/wurde - ich weiß, dass genug dort in den Sammlungen und Bibliotheken leben.

Aber dass der in den Bienenstöcken willkommen war, hör ich zum ersten mal. Komischerweise bereits VOR der Einschleppung der Varroa-Milbe. Was war da sein "Job"? Hat jemand diese oder ähnliche Literatur zur Verfügung?

Und sonst: ich hätte nichts dagegen, wenn noch eine Tierart mehr in meinem Bienenstock wohnt. Beim "Aussetzen" von Tieren (und Pflanzen) ist halt generell IMMER große Vorsicht geboten, weil sonst leicht was aus dem uder laufen kann. Mit invasiven Arten haben wir schon genug Probleme. Aber anscheinend gäbe es zumindest im Falle des Bücherskorpions eine Notbremse (Ameisensäure).

Also echt faszinierender Gedanke! Und colle Lehrer gibts :-)

 

aurum
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Re: Sehr interessante Erkenntnisse über den Bücherskorpion zur Varroabehandlung

Danke für den Link, der zu einer sympathsichen Behandlungsmethode geführt hat. Der Gedanke gefiele mir, auf diese Weise mit der Varroamilbe verfahren zu können!

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Liebe Grüße,
Daniel

Hobbyimker
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Re: Sehr interessante Erkenntnisse über den Bücherskorpion zur Varroabehandlung

beeyourself schrieb:

Wirklich interessant!

 

Aber dass der in den Bienenstöcken willkommen war, hör ich zum ersten mal. Komischerweise bereits VOR der Einschleppung der Varroa-Milbe. Was war da sein "Job"? Hat jemand diese oder ähnliche Literatur zur Verfügung?

 

Ich habe anfangs der 80er Jahre noch vor dem Varroazeitalter mit alten Hinterbehandlern zu imkern begonnen. Da war der Bücherskorpion kein seltener Gast in den Bienenstöcken. Ernährt hat er sich überwiegend von den Bienenläusen. Er sorgte dafür, dass diese Parasiten nicht überhand nahmen. Es ist nicht bekannt, wie lange der Bücherskorpion im Kampf  gegen die Varroamilbe der Stärkere war. Zum einen ging die Vermehrung der Varroamilbe wesentlich schneller voran als die des Bücherskorpions, zum anderen hatte der Imker nach der ersten Feststellung eines Varroabefalles mit der chemischen Keule (Folbex VA neu) zugeschlagen, da andere Behandlungsmethoden noch völlig unbekannt waren und als erster war der Bücherskorpion für immer aus dem Bienenstock verschwunden.

tschüss

Pepi

beeyourself
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Re: Sehr interessante Erkenntnisse über den Bücherskorpion zur Varroabehandlung

Für mich ist und war völlig neu, dass Bücherskorpione woanders als in Bibliotheken o.ä. wohnen. Wiki meint zum Lebensraum: "Man trifft sie unter der Rinde toter Kiefern, in Bienenstöcken, alten Vogelnestern, Stallungen, Schuppen und in Wohnungen des Menschen an. Hier gehören beispielsweise lose Tapeten und verstaubte Bücher oder Akten zu ihren Aufenthaltsorten."

Kann sein, dass irgendwo im Holz-Gartenhaus neben meinen Bienen die Lösung für das Varroa-Problem wohnt!? Und in Reinhards link wird gesagt, dass er Ameisensäure zwar nicht aushält, Oxalsäure aber schon. Sollte sich der Bücherskorpion also nicht durchsetzen können gegen die sich-exponientiell-vermehrende Varoamilbe, könnte man mit OS nachhelfen. Blöd ist nur, dass weder der Skorpion noch die OS in die Brut wirkt, wenn ich das richtig verstanden habe... also auf die brutfreie Zeit warten muss man halt.

Übrigens mag ich keine Tiere mit 8 Haxen, aber ich werd versuchen, mich nicht reinzusteigern :-)

aurum
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Re: Sehr interessante Erkenntnisse über den Bücherskorpion zur Varroabehandlung

Es ist kein großer Nachteil, dass der Bücherskorpion nicht in die verdeckelte Brut hinein "wirkt" - wäre ja auch nicht so toll, wenn er aus lauter Eiffer, die Brutdeckel öffnen würde. Stattdessen wäre es völlig ausreichend, wenn er 10% der Brut, die sich auf den Bienen befinden, fressen würden.. - das würde (idelaerweise) die Vermehrung der Milbe extrem einschränken.

Ich finde die Idee und die Tatsache toll, dass Menschen sich Gedanken machen und neue Wege ausprobieren. Spannend! (Und eine gute Schule!)

---
Liebe Grüße,
Daniel

Bienen-kurt
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Re: Sehr interessante Erkenntnisse über den Bücherskorpion zur Varroabehandlung

Hallo,

Wer da glaubet wird selig werden,,, der diese Bücherskorpione verkauft, macht ein super geschäft.Zunge raus

Den Bienen bringt das gar nicht,s. So war ich bienen-kurt heisse. Aber man soll allen seinen glauben lassen.Zwinkernd

 

Freundliche grüsse kurt.

aurum
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Re: Sehr interessante Erkenntnisse über den Bücherskorpion zur Varroabehandlung

Bienen-kurt schrieb:

Hallo,

Wer da glaubet wird selig werden,,, der diese Bücherskorpione verkauft, macht ein super geschäft.Zunge raus

Den Bienen bringt das gar nicht,s. So war ich bienen-kurt heisse. Aber man soll allen seinen glauben lassen.Zwinkernd

Freundliche grüsse kurt.

 

Würden alle so denken, gäbe es keine neuen wissenschaftliche Erkenntnisse und niemand würde sich getrauen, einen unkonventionellen Gedanken zu verfolge. Immer nur zu schimpfen und einen Betrug zu vermuten mag zwar typisch österreichisch zu sein, aber sonderlich gescheit ist diese Grundeinstellung nicht. So wahr du Bienen-Kurt heißt.

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Liebe Grüße,
Daniel

Reinhard
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Re: Sehr interessante Erkenntnisse über den Bücherskorpion zur Varroabehandlung

Dazu passt ein guter Spruch:

 

Wer immer nur das tut, was er schon kann, wird immer nur das bleiben, was er schon ist!

Pfiati, Reinhard

Paule
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Re: Sehr interessante Erkenntnisse über den Bücherskorpion zur Varroabehandlung

Reinhard schrieb:

Dazu passt ein guter Spruch:Wer immer nur das tut, was er schon kann, wird immer nur das bleiben, was er schon ist!

 

Reinhard, du bringst mich auf eine Idee. Seit nunmehr rd. 35 (fünfunddreißig) Jahren trampeln Wissenschaftler und Imker bienenzüchterisch gegen die Varroose auf der Stelle. Nun, ganz richtig ist das auch nicht. Es ist immerhin gemeinsam gelungen, den Parasiten unbewusst zu züchten und ihn so gegen die Finten von Bien und Imker immer unangreifbarer zu machen.

Sollten wir es nicht im Umkehrschluss vielleicht einmal versuchen, den Milb zu züchten, mit dem Ziel, dass er den Bien nicht mehr los wird!  Dann bräuchten wir unser Tun nicht mehr schön zu reden; und die Biens würden uns immer "milbiger" nicht mehr von der Pelle rücken.

Wie es gehe soll? Nichts einfacher als das! Es wird nicht mehr behandelt. Es bleiben so nur die Biens übrig, die sich als Leib- und Magenspeise für die Milbs bewähren!

 

Alles klar?

 

Dann mal ran!

 

Paule

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beeyourself
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Re: Sehr interessante Erkenntnisse über den Bücherskorpion zur Varroabehandlung

Ich hab grad geschaut, ob ich auf die schnelle eine Bezugsquelle für Bücherskorpione finden würde - also mal auf die schnelle: negativ. Scheint also zumindest nicht sehr aggressiv beworben zu werden, ich glaub, das "große Geschäft" mit Bücherskorpionen wirds doch nicht sein, klingt doch eher nach Nischenprodukt. Wenn man doch schrecklich reich werden kann damit, vielleicht sollt ich umsatteln und das große Geschäft einfach selber machen :-) Bloß das die Viecher 8 Haxen haben.... :-)

Hannelore1
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Re: Sehr interessante Erkenntnisse über den Bücherskorpion zur Varroabehandlung

Hin und wieder läuft mir einer über den. Weg bei meinen Bienen,

Milben habe ich trotzdem mehr als genug. Hat vermutlich zu wenig hunger?

LG hannelore

Bild: 
Re: Sehr interessante Erkenntnisse über den Bücherskorpion zur Varroabehandlung
Sommerbiene
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Re: Sehr interessante Erkenntnisse über den Bücherskorpion zur Varroabehandlung

Paule schrieb:

 Nichts einfacher als das! Es wird nicht mehr behandelt. 

Alles klar?

Dann mal ran!

Paule

Endlich. Nach 35 Jahren haben wir die Lösung gefunden. Dank Paule.

Grüße von der Sommerbiene.

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Re: Sehr interessante Erkenntnisse über den Bücherskorpion zur Varroabehandlung

Hallo Hannelore und alle anderen, die hie und da Bücherskorpione in ihren Bienen finden!

Habt Ihr die, obwohl ihr in den Vorjahren regelmäßig mit Ameisensäure behandelt habt? Weil angeblich halten sie das ja nicht aus!? Oder hattet Ihr NUR Oxalsäure in Gebrauch?

Paule
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Re: Sehr interessante Erkenntnisse über den Bücherskorpion zur Varroabehandlung

Sommerbiene schrieb:

Paule schrieb:

 Nichts einfacher als das! Es wird nicht mehr behandelt. 

Alles klar?

Dann mal ran!

Paule

Endlich. Nach 35 Jahren haben wir die Lösung gefunden. Dank Paule.

 

Nööö,

das gilt schon immer.

Das ist schon immer bekannt.

Das funktioniert auch,
- bei einigen planmäßig und

- bei einigen aus "Bosheit".

Vermutlich gemeinsam ist ihnen, die Natur zu akzeptieren und

sich mit den Grenzen ihrer persönlichen Fähigkeit abzufinden, genug sowie treffend erkennen zu können.

 

 

Paule

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Sommerbiene
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Re: Sehr interessante Erkenntnisse über den Bücherskorpion zur Varroabehandlung

Also jedenfalls keine Erwerbsimker.

Grüße von der Sommerbiene.

Paule
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Re: Sehr interessante Erkenntnisse über den Bücherskorpion zur Varroabehandlung

 

Was zeichnet für dich eine Erwerbsimkerei aus? Der Einfachheit halber möchte ich die Frage auf den Nebenerwerb beschränken.

 

Mit dieser Frage will ich das mögliche Missverständnis ausschließen, Nichtbehandeln mache das Imkern zwangsläufig zum Verlustgeschäft.

 

Paule

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Sommerbiene
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Re: Sehr interessante Erkenntnisse über den Bücherskorpion zur Varroabehandlung

Paule schrieb:

 

Was zeichnet für dich eine Erwerbsimkerei aus? Der Einfachheit halber möchte ich die Frage auf den Nebenerwerb beschränken.

Mit dieser Frage will ich das mögliche Missverständnis ausschließen, Nichtbehandeln mache das Imkern zwangsläufig zum Verlustgeschäft.

Paule

Ich habe von einem Imker gehört, der aus sehr persönlichen Gründen und Schicksalsschlägen in einem Jahr nicht in der Lage war, die Varroas seiner Völker zu dezimieren. Er hat alle Völker verloren. Ich vermute, es warfen die Varroas. Ich glaube, dass ein Erwerbsimker den Mut nicht aufbringt, dieses Wagnis einzugehen, zumal die Vorbilder und positiven Beispiele fehlen. Zumindest kenne ich persönlich niemanden, der keinerlei Versuche unternimmt, die Varroas in seinen Völkern zu dezimieren. Aber Du willst uns sicher umfassend informieren und den nötigen Mut dazu geben, Paule.

Grüße von der Sommerbiene.

Paule
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Re: Sehr interessante Erkenntnisse über den Bücherskorpion zur Varroabehandlung

 

Tut mir leid erst jetzt zum Antworten zu kommen; die erste Schlederung war fällig und machte richtig Arbeit.

 

Sommerbiene, du fragst wie es geht.

Das steht bereits in der hiesigen # 14 und setzt erfahrene (nicht sterbende) Imker voraus.

Im übrigen hast du meine Frage nicht beantwortet!

 

Paule 

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Manfred
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Re: Sehr interessante Erkenntnisse über den Bücherskorpion zur Varroabehandlung

Grüß Euch,

 

Was tut und tat sich mittlerweile in der Alternativen-Ecke ?

 

https://www.researchgate.net/publication/324562005_Bucherskorpione_als_V...

https://chelifer.de/gruibert-beute/#more-3358

https://www.save-our-bees.com/

 

Hat schon jemand Erfahrung mit Schilfplatten für den Kistenbau ?

https://haeuser-in-wolle.com/4f_schilf.php

 

HG Manfred

 

 

 

Paule
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Re: Sehr interessante Erkenntnisse über den Bücherskorpion zur Varroabehandlung

Mein Vienenvater, Jahrgang 1900, hätte gesagt: Das funktioniert ausgezeichnet.
Auf eventuelle Einwendungen meinerseits, dass er zu diesem oder jenem doch schon anderer Meinung gewesen sei, hätte er geantwortet: Na, Du weißt doch, für den Hersteller.

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