Nicht nur ich habe in letzter Zeit das Gefühl, dass die Zeitschrift Bienen Aktuell vermehrt eine willkommene PR-Plattform für Unternehmer und Erfinder ist, ihre Produkte im Zusammenhang mit Imkerei und Varroabekämpfung kostenlos (?) redaktionell zu präsentieren. Grundsätzlich hat der Imkerbund natürlich das Recht, zu schreiben, worüber er will, die Redaktion kann in diesem Fall keinesfalls als unabhängig bezeichnet werden.
Vehrmehrt werden jedoch Produkte - wie in der aktuellen Ausgabe auf Seite 20 der Varroa-Killer-Sound - präsentiert, die möglicherweise auch zweifelhaft oder untauglich in Ihrer Wirkung sein können. Selbstverständlich merkt die Redaktion an, dass dies als Information und nicht als Kaufempfehlung" seitens des Verlages zu verstehen ist. Wäre ja noch schöner, wenn der Verlag möglicherweise zweifelhafte oder untaugliche Produkte zum Kauf empfiehlt.
Ist es die Aufgabe einer Fachzeitschrift, Produkte redaktionell und unreflektiert zu präsentieren, ohne auch nur einen glaubhaften Versuch zu unternehmen, diese Produkte selbst zu testen, testen zu lassen oder geeignete Informationen zu recherchieren und diesen Berichten gegenüber zu stellen, die über die nähere Wirkung oder Tauglichkeit solcher Produkte Aufschluss geben können? Steht tatsächlich so wenig Budget für die Zeitschrift und Ihre Redaktion zur Verfügung, dass ein derartiges Vorgehen notwendig ist?
Was soll sich ein(e) einfache(r), gutgläubige(r) Imker(in) denken, wenn er/sie derartige "Informationen" liest? Man wird wohl meinen, dass diese Produkte, die der Österreichische Imkerbund in seiner Fachzeitschrift vorstellt, wohl nur seriös und gut sein können, denn sonst würde der Imkerbund nicht darüber informieren. Er wird sich im besten Fall selbst informieren und im schlechtesten Fall unreflektiert einen Kauf tätigen. Wird Bienen Aktuell zumindest den aktuellen Test des Varroa Killer Sound durch Dr. Liebig, der diesem Produkt Untauglichkeit attestiert, ebenso prominent in der Zeitschrift präsentieren, damit österreichische Imker die Möglichkeit haben, sich eine seriöse Meinung zu bilden?
Die Fachzeitschrift des Österreichischen Imkerbundes leistet mit diesem beschriebenen Vorgehen den österreichischen Imkern möglicherweise im einen oder anderem Fall keinen guten Dienst. Das muss alllen klar sein.
Was denkt ihr?