Brutscheune - wie geht man damit um?

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mkopetzky
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Brutscheune - wie geht man damit um?

Liebe Leute,

erstmal schöne Grüße aus Wien, wo ich heuer - mitten in Meidling in luftiger Höhe - mit meiner Schwägerin zu imkern begonnen habe.

 

Nachdem sich unsere zwei Ausgangsvölker recht gut entwickelt haben, wir Anfang Juni auch schon 20Kg Honig ernten konnten und damals noch ganz wenig Varoa drin war, ließen wir die Sache weiterlaufen. Wir haben dabei 2 Ableger gemacht durch Entnahme von je drei Brutwaben mit aufsitzenden Bienen. Am Montag kommt uns ein erfahrener Imker aus dem Verein besuchen und wir werden schauen, ob sie sich Königinnen nachgezogen haben und wollen diese auch zeichnen.

 

Nachdem ich sehr viel über die Notwendigkeit der biologischen Varoabekämpfung in der Trachtzeit gehört (Verein, Kurs) und gelesen (Internet) habe, habe ich mich dazu entschlossen, das Abkehren auf Mittelwände bei Entnahme der Brutwaben durchzuführen.

 

Die entnommenen Brutwaben habe ich in eine sogenannte Brutscheune (Zarge mit verschlossenem Eingang) gehängt. Nachdem man mit den Brutscheunen alles mögliche liest, bin ich etwas verunsichert, wie mit der genau vorzugehen ist. An sich wollte ich warten, bis die Brut geschlüpft ist, diese dann mit AS behandeln und je nachdem entweder eine Königin dazu geben oder sie auf die beiden Ableger zur Verstärkung verteilen.

 

Ist das wirklich OK, dass man die Brutscheune verschlossen hält (Gitter, Luft kann hinzu, außerdem hab ich oben einen vergitterten Futterdeckel draufgesetzt, sodass die Luft nicht das Problem sein kann, oben drüber natürlich die Bleckabdeckung). Die Brutscheune steht neben den anderen Völkern. Wann macht man die auf? Weil der Schlupf ist ja zu unterschiedlichen Zeitpunkten.

 

Ist das eine gute Zusammenfassung?

kB+Schritt+f$C3$BCr+Schritt.doc

 

MK

chilli
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Re: Brutscheune - wie geht man damit um?

Ich bin zwar kein alter Hase bzgl. imkern aber ich denke so funktioniert das nicht mit der Brutscheune.

Es gibt meines wissens mehre Möglichkeiten:

1. AS Behandlung:

Brutwaben (evtl. Bienenleere) werden sofort nach der Bildung der Brutscheune mit AS behandelt.

Nach der Behandlung Königin zusetzen.

2. Milchsäure oder Oxalsäure Behandlung

Brut in Brutscheune auslaufen lassen wenn keine Verdeckelte Brut mehr vorhanden ist Bienen mit MS od. OS besprühen (evtl. wiederholen)

Nachteil: vorübergehen ist ein hoher Varroa-Druck in der Brutscheune, kann bei Räuberei auch bei den anderen Völkern zu Problemen führen.

3. thermisch Behandeln (VarroaController)

Brut sofort thermisch behandeln un in BS auslaufen lassen (Königin zusetzen)

4. mit Fangwaben Verfahren

In der untesten Zarge der BS kommt eine Königin mit wenigen (2) alten BW und Leerrähmchen

darüber Absperrgitter und darüber alle Brutwaben. Die frisch verdeckelten BW der unteren Zarge müssen dann Regelmäßig entnommen und vernichtet (eingeschmolzen, evtl. AS behandeln) werden, bis die Brut ausgelaufen ist.

 und sicherlich noch viele weitere Varianten.

Das Flugloch darf bei allen Varianten nur kurz (1-3Tage) verschlossen werden muss aber unbedingt klein gehalten werden damit die Brutscheune nicht ausgeraubt wird.

 

lg. hubert

mkopetzky
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Re: Brutscheune - wie geht man damit um?

Kann man die Brut auch ohne Königin auslaufen lassen? Und wenn ja, bleiben die dann trotzdem in der Beute? Wie rasch muss man die Königin dazusetzen?

Ich hab die verdeckelte Brut ohne ansitzende Stockbienen in die Brutscheune verfrachtet. In der Brutscheune gibt es genug Honigkränze und ein bisserl Wasser hab ich in den Unterboden gestellt.

Sie ist aber seit 3 Tagen zu.

MK

chilli
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Re: Brutscheune - wie geht man damit um?

Man sollte den Bienen zu mindest die Möglichkeit geben eine Nachschaffungskönigin anzulegen.

Nach 3 Tagen sollte schon ein wenig Brut ausgelaufen sein.

Ich würde so vorgehen:

Jetzt ein kleines Flugloch machen (10 x 7mm reicht) machen und eine Wabe mit junger Brut bzw. Stiften einhängen.

Falls Königin vorhanden angesetzte Weiselzellen vor Schlupf brechen (3T Ei + 5T Larve + 8T Verdeckelte WZ-> dh spätestens am 12. -13.Tag) und neue Königin zusetzten oder wieder eine Wabe mit junger Brut eingehängt werden.

Andernfalls einfach lassen. 

Wenn die ganze Brut ausgelaufen ist behandeln (MS od. OS) und mit Königin auf neuen MW einschlagen.

Falls zwischendurch eine hohe Varroabelastung festgestellt wird kann auch eine Zwischenbehandlung mit MS erfolgen.

Leere BW einschmelzen.  

Die Bienen ziehen sicher nicht aus der Beute aus, da noch keine Flugbienen vorhanden sind und durch die Nachschffungsmöglichkeit ein vollwertiges Volk vorhanden ist.

lg. hubert

mkopetzky
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Re: Brutscheune - wie geht man damit um?

Hallo Hubert,

Danke für die hilfreiche Unterstützung. Da ich keine aufsitzenden Bienen mit reingetan habe, könnte das mit Königin ziehen von noch offener Brut nix gewesen sein (jetzt eh schon zu spät zu korrigieren).

Aber ich werde morgen mal das Flugloch öffnen und vielleicht aus einer anderen Beute frische offene Brut noch dazuhängen.

Eigentlich hätte ich die ausgelaufene Brut gerne zu zwei schon Anfang Juni gebildete Ableger dazugekehrt und dann die Ableger, wo ich eh keinen Honig heuer mehr raushole, gleich mit AS behandelt. Mal sehen.

MK

mkopetzky
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Re: Brutscheune - wie geht man damit um?

Unser sehr lieber Imker-Coach war mittlerweile auch bei uns und wir sind so verblieben, dass genug ausgelaufen ist von der Brut, dass man jetzt auch das Flugloch öffnen kann. Wir haben zugefüttert, wiewohl auch noch Honigwaben bzw Kränze drin sind. Sie haben auch Weiselzellen angesetzt sodass wir schauen, ob eine Königin kommt.

Nachdem - warum weiß ich nicht - in den Völkern dzt faktisch noch immer keine Varoa drin ist, hätte ich mir das Abkehren auf Mittelwände auch sparen können. Vielleicht bin ich in meiner Gegend so isoliert, dass sich die Bienen in Meidling im Flugumfeld nicht mit anderen allzusehr anstecken. In den aufgebrochenen Drohnenwaben war jedenfalls keine Varoa. Und auf den Windeln auch nicht.

Ein Ablegervolk, dass zu schwach war, haben wir aufgelöst, weil beide Ableger noch keine Königinnen nachbeschafft haben (aber der stärkere scheints dabei ist).

MK

thomasschaffner
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Re: Brutscheune - wie geht man damit um?

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