Honig verflüssigen

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beewin
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Honig verflüssigen

Parallel zu Melitherm eine Frage zum Thema verflüssigen.

Habe meinen kristallisierten Honig mittels Glühweinwärmer mit 40° behandelt.

Erst nach 48h war dieser wieder flüssig. Aber bereits nach 2 Wochen begann er wieder zu kristallisieren!

-  Ist dies bei euch auch so?

- Muss man die Kristalle jedenfalls raussieben?

- Wenn ja, dürfte das wohl mehr als die Hälfte der Honigmasse ausmachen?!?

lg martin

 

Sommerbiene
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Re: Honig verflüssigen

Lieber Martin, um welchen Honig handelt es sich konkret?

Grüße von der Sommerbiene.

beewin
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Re: Honig verflüssigen

Diese Phänomen ist bei unterschiedlichen Ernten aufgetreten, allerdings glaube ich, dass es bei jenem Honig mit höherem Rapsanteil stärker war.

Sommerbiene
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Re: Honig verflüssigen

 

Ich denke, dass Dein Honig eben noch nicht zur Gänze flüssig war und daher die Kristallisation besonders rasch wieder eingetreten ist. Ich weiß, dass jeder von uns den Honig geringstmöglich mit Wärme belasten will, aber der Honig sollte schon vollständig verflüssigt werden. Ich selbst habe keine Erfahrung mit Rapshonig.

Grüße von der Sommerbiene.

wildbiene
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Re: Honig verflüssigen

Hallo Martin,

hab den Honig nach der Ernte grob- und feingesiebt (beides Metallsiebe), in Kübeln 12,5 kg gelagert, auch im Einkochtopf im Wasserbad auf 30°C erwärmt (ca. 20 Std), grad so viel, dass ich ihn restlos in den Melitherm kippen konnte. Der Melitherm erhitzt dann nur noch so viel Honig, der gerade mit der Spirale in Berührung kommt und rinnt dann super durch das Feinsieb (Stoffsieb). - keine Kristalle mehr - die werden im Melitherm auch flüssig.

Mein Honig hatte auch noch viel Rapsanteil (wobei ich den ersten Rapshonig extra geerntet habe und eingefroren habe), von den noch nicht vollständig verdeckelten Rapswaben.

Derzeit ist er noch flüssig, wird aber langsam wieder zähflüssig - ist aber schon ca. 6 Wochen her.

Kann die Kombi Einkochtopf und Melitherm nur empfehlen. Ist glaube ich sehr Honigschonend.

Wollte mir zuerst auch keinen Melitherm zulegen - wegen der Kosten - möchte ihn jetzt aber nicht missen. Das arbeiten damit ist super.

LG,Sabine

Sommerbiene
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Re: Honig verflüssigen

 

Was kostet denn ein Melitherm mit allem, was man dazu benötigt?

Grüße von der Sommerbiene.

Martin77
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Re: Honig verflüssigen

Aus diesem Grund machen eigentlich alle die ich kenne aus Rapshonig Cremehonig. 

Der Rapshonig war nach 2 Tagen rühren perfekt und hält bis heute.

Verflüssigen mache ich auch im Glühweintopf mit dem elektronischen Regler. 

Funktioniert für Kleiimker ganz gut. Finde so einen Mellitherm schon ziemlich teuer ... 

Reinhard
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Re: Honig verflüssigen

@ Martin:

Hast du einen Abstandhalter zwischen dem Glühweintopfboden und dem Kübelboden gehabt? Sodass die Wärme auch von unten ungehindert zirkulieren kann?

Versuche den Honig mit 42 - 44°C zu erwärmen, das hat nach einigen Untersuchungen des Honigs auf den HMF-Wert keinen Einfluss, denn die Auftauzeit ist um Einiges kürzer.

Größere Kristalle hast du am Ehesten bei Sommerblüten mit Sonnenblumenanteil, Raps ist sehr feinkristallin und sollte komplett verflüssigen - allerdings mit vermehrter Schaumbildung.

Pfiati, Reinhard

beewin
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Re: Honig verflüssigen

Danke an alle für eure Antworten!

@Wildbiene:  ja Melitherm wäre sicher optimal, aber für einen Jungimker doch zu teuer.

Du hast Imkerkollegen im Stift, stimmts ?

 

@Reinhard: ja, ich hatte etwas untergelegt, alleine schon wegen der Gefahr dass es direkt auf dem Metall zu warm werden könnte.

Lg martin

mkopetzky
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Re: Honig verflüssigen

Wenn deine Mengen nicht zu groß sind, dann empfehle ich Dir einfrieren. Die Tranchen, die wir abfüllen, frieren wir ein. Damit sind die Gläser immer verkaufsfertig und schön flüssig und klar.

MK

wildbiene
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Re: Honig verflüssigen

Hallo Martin,

ja es gibt Imker im Stift, kenne aber nur einen imkernden Pater,  mit den anderen habe ich keinen Kontakt, mehr mit meinen Kollegen im Imkerverein.

Der Melitherm war zwar teuer, hat sich aber jeder Cent ausgezahlt - Investition auch für die Zukunft.

@sommerbiene: ca. 600,00 EUR

Ich wollte bei allem (Schleuder, verflüssigen, Wachsschmelzen, ...)so investieren, dass ich es nachher nicht bereue und nicht gleich wieder was anderes kaufen muss. - kommt dann im Endeffekt eventuell sogar teurer und man hat mehr Spaß mit ordentlicher Ausrüstung - wenn man für manche auch sparen muss. Ich habe mit 3 Völkern angefangen, derzeit sind es 9, werden im Sommer sicher noch mehr, wobei ich sicher nicht mehr als 15 haben möchte - meine Zeit ist ja auch begrenzt.

LG Sabine

 

honigmaul
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Re: Honig verflüssigen

Hallo Beewin!

 

Das Wiederverflüssigen mit Wärmeschrank oder im Wasserbad hat den Nachteil, dass erstens der Honig, zumindest die äußeren Regionen relativ lang der Wärme ausgesetzt sind und zweitens hartnäckigeren Honigkristalle nicht schmelzen. Somit ist für das schnelle Wiederkristallisieren der Weg geebnet. Es kommt natürlich auch auf die Honigsorte an. Die meisten Blütenhonige kristallisieren schnell wieder.

 

Bei einem Melitherm oder einem ähnlichen Gerät gibt es diese Nachteile nicht. Die Kristalle liegen so lange bei der Heizspirale an, bi sie flüssig sind, und sogleich sind sich auch schon durch das Sieb geronnen und werden nicht weiter der Wärme ausgesetzt. Die Spirale muss aber wesentlich wärmer als 40 ° C eingestellt sein.

 

Ich habe mir selbst ein beheiztes Sieb gebaut. Besteht aus einem Thermostat, Aquariumpumpe, Kupferheizschlange und einer Heizung einer ehemaligen Kaffeemaschine.

Bild: 
Re: Honig verflüssigen
ManfredH
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Re: Honig verflüssigen

Hallo Honigmaul,

so übermässig toll finde ich dein Sieb nicht, denn Honig ist nicht PH neutral, die Säure von Honig reagiert mit Kupfer. Elektrolyse ist ebenfalls ein Thema.

Es hat schon einen Grund warum der Melitherm aus Niro ist.

lg Manfred

lalibela
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Re: Honig verflüssigen

Bitte schickts die Honige nach eueren Versuchen zur Honiggütesiegeluntersuchung ein. Dann wisst ihr wie erfolgversprechend eure diversen Versuche sind. Melitherm ist sicher eine nicht mehr weg zu denkende Einrichtung, es sei, man läßt den Honig im Glas kristallisieren, dann aber sollt er es dementsprechend kund tun und ein Konzept dahinter haben.

Ich verwende prinzipiell das gütesiegelpaket zur Problemhonigabklärung. Was soll ich bei einem frischen Honig von der Schleuder viel untersuchen, Wassergehalt mach i selber.

Vorteil, mit der Gütesiegeluntersuchung und einem Hygienekurs, der NICHT alle 3 Jahre aufgewärmt werden muss, bist du bei der Kleingeräteförderung dabei und kannst dir den Melitherm günstiger erstehen.

lg

dietmar

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Astacus
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Re: Honig verflüssigen

mkopetzky schrieb:

Wenn deine Mengen nicht zu groß sind, dann empfehle ich Dir einfrieren. Die Tranchen, die wir abfüllen, frieren wir ein. Damit sind die Gläser immer verkaufsfertig und schön flüssig und klar.

 

Die Überraschung erlebt dann der Kunde, wenn der Honig innerhalb einer Woche feincremig auskristallisiert.

 

Gruß

Hans Peter

Opinion
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Re: Honig verflüssigen

@astacus!

Gibts zum Thema Einfrieren eigene Erfahrungen ? Ich dachte auch, daß durch das Tieffrieren sämtliche Prozesse gestoppt werden. Wieso sollte der Honig dann nach der Entnahme aus dem Tiefkühlschrank schneller kandieren, wenn er ab diesem Zeitpunkt richtig gelagert wird ?

LG aus der Steiermakr 

Edgar

 

 

honigmaul
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Re: Honig verflüssigen

Hallo ManfredH!

 

Deine Bedenken kann ich zerstreuen, ich habe mich bei fachkundigen Personen darüber informiert. Kupfer wird häufig im Lebensmittelbereich eingesetzt, z.B. Schnapsbrennanlagen, Käsekesseln, Biersudhaus usw. Wenn da eine Gesundheitsgefährdung ausgehen würde, dann wäre Kupfer im Lebensmittelbereich schon längst verboten worden beim derzeitigen Regulierungswahn der EU. Der Mensch benötigt Kupfer sogar als Spurenelement. 

Kupfer hat kathalytische Eigenschaften, die bei manchen Prozessen als pos. angesehen werden. Aber es versteht sich von selbst, dass Kupfer nicht tage-, wochen,- oder monatelang einem sauren Medium ausgesetzt sein sollte. Beim Honigsieb wird der Honig kurz angewärmt und vorbei ist der Spuk. 

 

Es steht aber auch nichts entgegen, wenn sich jemand die Heizspirale aus Edelstahl fertigt. 

 

MfG

Honigmaul

Der faule Willi
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Re: Honig verflüssigen

Opinion schrieb:

@astacus!

Gibts zum Thema Einfrieren eigene Erfahrungen ? Ich dachte auch, daß durch das Tieffrieren sämtliche Prozesse gestoppt werden. Wieso sollte der Honig dann nach der Entnahme aus dem Tiefkühlschrank schneller kandieren, wenn er ab diesem Zeitpunkt richtig gelagert wird ?

LG aus der Steiermakr 

Edgar

 

 

[/quote]

[quote=Opinion]

Gibts zum Thema Einfrieren eigene Erfahrungen ? Ich dachte auch, daß durch das Tieffrieren sämtliche Prozesse gestoppt werden. Wieso sollte der Honig dann nach der Entnahme aus dem Tiefkühlschrank schneller kandieren, wenn er ab diesem Zeitpunkt richtig gelagert wird ?

LG aus der Steiermakr 

Edgar

Ähm richtig - ich dachte auch wenn man den Honig nach dem Schleudern in Gläser einfüllt und einfriert beginnt der Prozess erst nachdem sie wieder aufgetaut werden...

Wie sieht es denn nun wirklich aus???

Astacus
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Re: Honig verflüssigen

Opinion schrieb:

@astacus!

Gibts zum Thema Einfrieren eigene Erfahrungen ? Ich dachte auch, daß durch das Tieffrieren sämtliche Prozesse gestoppt werden. Wieso sollte der Honig dann nach der Entnahme aus dem Tiefkühlschrank schneller kandieren, wenn er ab diesem Zeitpunkt richtig gelagert wird ?

LG aus der Steiermakr 

Edgar

 

 

@Edgar

dies ist meine eigene Erfahrung. Ich habe im Juni geschleudert (Frühtracht mit bißchen Akazie aber ohne Raps) nach 3 Wochen Ruhe und Klärzeit den Honig in Gläser abgefüllt und in die Tiefkühltruhe gegeben. Vor Weihnachten habe ich den Honig an Kunden verkauft und nach einer Woche kam die Rückmeldung, er sei kristallisiert. Dann habe ich den Selbstversuch gemacht und kam exakt zum gleichen Ergebnis, nach 10 Tage bei Raumtemperatur war er durchkristallisiert und streichfähig. An die schmalzige Konsistenz eines gerührten Honig kommt er aber nicht heran. Es fehlten aber eindeutig die groben störenden Honigkristalle, wie wenn er bei Raumtemperatur auskristallisiert wäre. Ich habe auch noch Vergleichshonige meiner besten Jahrgänge in der Tiefkühltruhe (>5Jahre), die zeigen dann beim Auftauen den gleichen Effekt. Je länger eingefroren desto trüber aber noch flüssig kommen sie aus der Tiefkühltruhe raus.

Warum das so ist, weis ich nicht, ich nehme aber an, daß andere Imker diese Erfahrung auch gemacht haben.

 

Gruß

Hans Peter

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Re: Honig verflüssigen

Danke Hans Peter !

Das ist schade. Ich hatte gehofft, mir arbeitstechnisch einiges zu ersparen. Stellt sich die Frage, wie man mit kleineren Mengen umgeht. In Gläser abfüllen, richtig lagern und bei Bedarf diese dann im Auftauschrank wieder verflüssigen ? 

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass dann nach dem Auftauvorgang oft ein hartnäckiger Bodensatz bleibt, der unschön aussieht. 

lG

Edgar

 

Sommerbiene
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Re: Honig verflüssigen

Hallo Edgar, hast Du nicht ein Backrohr, das Du exakt einstellen kannst? Dort kannst Du den Honig in bereits abgefüllten Gläsern wieder verflüssigen. Bei mir funktioniert das sehr gut.

Grüße von der Sommerbiene.

Opinion
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Re: Honig verflüssigen

@Sommerbiene

Danke für den Tipp ! Einen Auftauschrank hab ich mir bereits selbst gebaut und der funktioniert auch sehr gut. 

Aber ich hab gedacht, es sei auch möglich, den Honig in Gläsern tiefgefroren zu lagern und sich den Aufwärmvorgang überhaupt zu sparen. 

LG

Edgar

 

blub27
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Re: Honig verflüssigen

Wenn wir schon beim Thema sind, hat jemand einen Wärmemeister als Auftaugerät im Einsatz?

Wie ist die Zufriedenheit damit, gibt es da Probleme mit der Überhitzung des Honigs?

 

Grüße Florian

FadirundIsso
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Re: Honig verflüssigen

Hallo Florian,

ich habe einen Wärmemeister.

Kommt natürlich auf die Honige drauf an, aber generell würde ich sagen: zum vollständigen verflüssigen mancher Honige ungeeignet. Für die Herstellung eines Cremehonigs reicht es, und Gläser auftauen geht auch. Unter 2 bis 3 Tagen für einen 25 kg Hobbock spielt sich aber nicht viel ab.

Ich werde jedenfalls heuer ergänzend einen Melitherm kaufen.

lg, Thomas

blub27
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Re: Honig verflüssigen

Hallo Thomas,

Danke für die schnelle Antwort und und den sehr brauchbaren Erfahrungsbericht.

Ich denke von einem Kauf des Wärmemeisters werde ich absehen.

Kann man eigentlich wieder verflüssigten Honig (zB. im Backrohr) nachher einfrieren?

Für nicht zu große Mengen wäre das, wenn es keine Probleme gibt, ein gangbarer Weg, um dann für die Kunden schön flüssigen Honig parat zu haben.

 

Grüße, Florian

Reinhard
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Re: Honig verflüssigen

FadirundIsso schrieb:

Hallo Florian,

ich habe einen Wärmemeister.

Kommt natürlich auf die Honige drauf an, aber generell würde ich sagen: zum vollständigen verflüssigen mancher Honige ungeeignet. 

Ich habe vor der Anschaffung eines Wärmeschrankes auch zwei Wärmemeister gehabt, einen habe ich mir noch aufgehoben, brauche ihn aber nicht mehr.

Mit dem Wärmemeister habe ich jeden Honig im Bereich empfohlener Temperaturen verflüssigen können und nie ein Problem mit dem HMF-Wert gehabt, auch wenn er etwas länger braucht, Honig zu verflüssigen im Vergleich zu einem Wärmeschrank.

Pfiati, Reinhard

FadirundIsso
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Re: Honig verflüssigen

Ich glaub' das hängt wirklich von den Honigen bzw. den Standorten ab. Bei einem Standort waren die Restkristalle nicht im Wärmemeister auflösbar. Insofern nicht lustig, als die anderen Chargen dieses Standortes einen Blütenhonig aufweisen, der bis heute nicht kristallisiert ist! Und dieser Honig geschmacklich wirklich gut ist (war), ein Selbstläufer im Verkauf.

Glaube zu wissen, was da passiert sein könnte: der kristallisationsarme Honig war im 2.ten HR. Im ersten Honigraum wurden dann die ehemaligen Brutflächen vollgetragen - da war der 2.te HR ja schon voll. Da dürften dann Honigtau-Honige dabeigewesen sein - auf dunkle Wabenflächen kann ich mich erinnern. Schätze das da Melezitosekristalle im Honig drinnen waren.

lg, Thomas

 

Der faule Willi
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Re: Honig verflüssigen

Hallo nochmals!

Ich habe nicht die konkrete Antwort über einfrieren gelesen oder ich habe etwas überlesen ...

Bitte noch einmal für mein Verständnis zu antworten:

Werden beim Einfrieren die Kandierungsprozesse gestoppt?

Ist der Honig also nach dem auftauen wieder so lange kandierungsfrei wie nach dem schleudern?

Danke für Eure Kommentare!

LG

Willi

lalibela
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Re: Honig verflüssigen

Hab eine Info die ich euch gerne weitergeben will: wer seinen Honig zur Überprüfung an die Susanne Wimmer ; Labor Imkereizenttrum Linz, einsenden will, der möge auch die Geschichte des Honigs beifügen, was wurde mit dem Honig gemacht.

Dementsprechend kann sie reagieren und den Honig ansehn. Wer nix dazu schreibt, der bekommt halt das Standardprogramm untersucht, Mehrinformationen sind besser für sie und Susanne ist einfach super auf diesem Gebiet. Du bekommst die Resultate auch kommentiert zurück.

Kann aber auch sein, dass dies in anderen Labors auch so gehandhabt wird. Hab dies nur einem langen Gespräch mit ihr entnommen und solche Infos sind es Wert weiter gegeben zu werden.

lg

dietmar

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Hobbyimker
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Re: Honig verflüssigen

Der faule Willi schrieb:

Hallo nochmals!

Ich habe nicht die konkrete Antwort über einfrieren gelesen oder ich habe etwas überlesen ...

Bitte noch einmal für mein Verständnis zu antworten:

Werden beim Einfrieren die Kandierungsprozesse gestoppt?

Ist der Honig also nach dem auftauen wieder so lange kandierungsfrei wie nach dem schleudern?

Danke für Eure Kommentare!

LG

Willi

Hallo Willi!

Blütenhonig bleibt im Gefrierschrank/Kühltruhe etwa 1 Jahr flüssig. Danach wird daraus feinster Cremehonig, ohne dass er jemals gerührt wurde. Wenn du den gefrorenen Honig vorher wieder herausnimmst, brauchst ihn nur bei Raumtemperatur auftauen lassen. Er wird dann seinen Kristallisierungsprozess fortsetzen, welcher durch das Einfrieren unterbrochen wurde.

tschüss

Pepi

Der faule Willi
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Re: Honig verflüssigen

@Hobbyimker

Danke Pepi, endlich eine konkrete Antwort!

LG

Willi

Sommerbiene
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Re: Honig verflüssigen

 

Übrigens: Möchte nicht belehren, aber Honig kandiert nicht, er kristallisiert Zwinkernd

Grüße von der Sommerbiene.

Der faule Willi
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Re: Honig verflüssigen

Danke für die Info Bienchen ;-)

Ist in etwa so wie bei einem Geometer - er verläuft sich nicht, er erkundet *fg*

Aber im Ernst - eigentlich sage ich immer "kandieren", ist aber "kristallisieren", da hast du vollkommen recht!

LG

Willi

beewin
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Re: Honig verflüssigen

Habe soeben auf einer deutschen Erwerbsimkerhompage mit erstaunen gelesen dass man Honig mittels Mikrowelle (1 min) verflüssigen kann.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das für den Honig "gesund" ist. Weiss hier jemand mehr dazu?

lg martin

 

Reinhard
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Re: Honig verflüssigen

Wo genau auf der HP hast du das gelesen?

 

Honig in der Mikrowelle zu verflüssigen ist problematisch, da es keine homogene Erwärmuing ist sondern Bereiche z.T. überhitzt werden. Ich habe es einmal ausprobiert. Das Glas erschien mir gut handwarm als sich der Honig verflüssigt hat. Nach dem Herausnehmen aus der Mikrowelle hat sich dann aber die innere Wärme, die zuerst nicht spürbar war, nach außen ausgebreitet, sodass das Glas richtiggehend heiß war.

Ich würde es nicht machen.

Pfiati, Reinhard

beewin
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Re: Honig verflüssigen

@ Reinhard

http://www.honig-wernet.net/html/seiten/text;honig;6,de.html

lg martin

Sommerbiene
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Re: Honig verflüssigen

Sorry, aber ich halte diesen Hinweis von Honig Wernet äußerst unseriös: 

 

Wenn sie ihn wieder flüssig haben wollen, dann erwärmen Sie das Glas eine Minute in der Mikrowelle oder 10-15 Minuten unter Rühren im Wasserbad bei 30-40 Grad. 

1.

Es wird nicht erwähnt, welche Einstellung am Mikrowellenherd hiefür zu verwenden ist! Ich kann nur dringend abraten, Honig im Mikrowellenherd aufzutauen, da dies erstens von Mikrowelle zu Mikrowelle andere Temperaturen und Ergebnisse bringen wird und dies auch von der Menge des aufzutauenden Honigs abhängt. In den meisten Fällen wird zumindest ein Teil des Honigs kaputt sein.

2.

Das macht mir mal einer vor: Einen kristallisiertern Honig in einem Wasserbad von 30-40 Grad 10-15 Minuten rühren. So ein Unsinn!

Grüße von der Sommerbiene.

Reinhard
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Re: Honig verflüssigen

Sommerbiene schrieb:

Das macht mir mal einer vor: Einen kristallisiertern Honig in einem Wasserbad von 30-40 Grad 10-15 Minuten rühren. So ein Unsinn!

Wie machst du deinen Cremehonig?

 

Nein, im Ernst, das möchte ich auch gerne sehen, wie der Honig dabei flüssig wird. Ein Frühstücksglaserl vielleicht.

Pfiati, Reinhard

JohannesK
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Re: Honig verflüssigen

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