Später Kälteeinbruch - Maßnahmen?

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beeyourself
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Später Kälteeinbruch - Maßnahmen?

Die späte lange Kälte, nach einem warmen Winter, ist ja fürs Bienenüberwintern nicht so optimal. Da besteht die Gefahr, dass das Futter ausgeht. 

 

Habt Ihr einen Überblick, ob noch genug Futter bei Euren Stöcken drin ist? Ich leider nicht. Wüsste nicht, wie ich das wissen könnte. Gibts irgendwelche Tricks?

 

Und ich habe noch nie eine Frühjahrsfütterug gemacht. Wann und wie macht man das? Oder wer macht das wie? Wie gesagt, ich bin bisher immer ohne ausgekommen, aber dieser Winter ist anders.

beewin
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Re: Später Kälteeinbruch - Maßnahmen?

Ich wiege mit der Kofferwaage:

Beute mit Unterboden und leeren Waben auf einer Seite mit der Kofferwaage anheben. Damit hast du das halbe Gewicht der leeren Beute.

Dasselbe machst du bei den Beuten am Stand und ziehst das Gewicht der Leerbeute ab . Damit hast du in etwa das Gewicht des Futters (+ der ansitzenden Bienen)

Ich musste letztes Jahr erstmalig füttern: Habe eine leere Wabe mit Honig befüllt, wobei die Zellen nur soweit gefüllt werden dürfen dass beim Aufstellen der Wabe kein Honig runtertropft! (Zellen ca. halbvoll.)  Wabe im Stock einsetzten - Guten Apetitt!

Hat gut funktioniert.

lg Martin

 

 

lg martin

beewin
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Re: Später Kälteeinbruch - Maßnahmen?

beewin schrieb:

Beute mit Unterboden und leeren Waben auf einer Seite mit der Kofferwaage anheben. Damit hast du das halbe Gewicht der leeren Beute.

Dasselbe machst du bei den Beuten am Stand und ziehst das Gewicht der Leerbeute ab . Damit hast du in etwa das Gewicht des Futters (+ der ansitzenden Bienen)

Nicht vergessen natürlich das gewogene jeweils mal 2 rechnen ;)

Wintertraube
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Re: Später Kälteeinbruch - Maßnahmen?

Ich handhabe das genau wie beewin,

habe mir im Vorfeld jedes Einzelteil der Leerbeute abgewogen. Also Rähmchen, Zargen, Böden, Schied, Deckel, Dämmung, Dach, usw....
So kann ich auch bei entfernen von Beutenteilen das Leergewicht aktualisieren und so das Delta errechnen.

Am Boden habe ich mir an jeder Seite Öhsenschrauben eingedreht, mit der ich mit einem Hacken an der Kofferwaage einhaggln und wiegen kann. Wenn die Beuten dicht beieinanderstehen, habe ich mit als Verlängerung eine Kette an die Kofferwaage gehängt (Achtung Tara!) um so den engen Zwischenraum zu überwinden!So wie schon erwähnt an beiden Seiten, das Gewicht ist zu addieren und das Leergewicht der Beute abzuziehen. Was bleibt ist

die Bienenmasse,
das eingelagerte Futter
Sonstiges!:-)

lg, Christian

Sommerbiene
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Re: Später Kälteeinbruch - Maßnahmen?

beeyourself schrieb:

Gibts irgendwelche Tricks?

 

Der Trick ist: ausreichend einzufüttern und nicht zu schnorren ;-)

 

Auch ich musste letztes Jahr bei 10% meiner Völker Futterwaben ergänzen, die ich anderen Völkern entnommen habe. Wir hatten hier im Osten noch Mitte April einen Wintereinbruch. Der Winter ist daher noch lange nicht zu Ende, wir befinden uns erst um Ende des Hochwinters. Nach einigen Jahren hat man durch leichtes Anheben des Stockes ein gutes Gefühl, ob ausreichend Futter drinnen ist. Also immer wieder bei Kontrollen anheben und auch reinschauen. So lässt sich dieses Gefühl bald verinnerlichen.

Grüße von der Sommerbiene.

Reinhard
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Re: Später Kälteeinbruch - Maßnahmen?

beeyourself schrieb:

Die späte lange Kälte, nach einem warmen Winter, ist ja fürs Bienenüberwintern nicht so optimal. Da besteht die Gefahr, dass das Futter ausgeht. 

 

Habt Ihr einen Überblick, ob noch genug Futter bei Euren Stöcken drin ist? Ich leider nicht. Wüsste nicht, wie ich das wissen könnte. Gibts irgendwelche Tricks?

 

Und ich habe noch nie eine Frühjahrsfütterug gemacht. Wann und wie macht man das? Oder wer macht das wie? Wie gesagt, ich bin bisher immer ohne ausgekommen, aber dieser Winter ist anders.

Das Futter wird erst im März zum Problem, wenn es zu wenig ist. Ab diesem Monat steigt durch die vermehrte Bruttätigkeit und die ersten Flüge der Verbrauch rasch an.

Schau einmal hier zur Info:

http://www.bienenaktuell.com/forum/futterverbrauch-ueber-stockwaage#comm...

 

Die Messtricks wurden schon beschrieben, wobei die Kippkontrolle eine erste Grobmaßnahme ist.

 

Und zur Fütterung, falls nötig:

 

Entweder Futterwaben von Völkern, die zu viel haben sollten - ist ideal, weil das Futter schon umgearbeitet ist, oder du machst einen Futterteig:

 

10 Teile Staubzucker, 1 Teil flüssiger Honig (eigener!!) und 0,5 bis 1 Teil Wasser.

 

Das verrührst du, lässt es über Nacht  gut durchziehen. Sollte dann wie Marzipan sein, ansonsten je nachdem etwas Staubzucker oder Wasser dazu - Er darf NICHT rinnen.

Den Teig füllst du in Plastiksackerl zu Fladen ab, verknotest sie und machst in die Mitte ein etwa 1 x 2 cm großes Loch und legst die Futterflade mit dem Loch nach unten auf die Rahmerl, wie die Bienentraube ist.

Fertig.

 

 

Pfiati, Reinhard

BienenStefan
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Re: Später Kälteeinbruch - Maßnahmen?

Ich glaube, im konkreten Fall ist die Gefahr eines Futterabrisses höher als die eines generellen Futtermangels. Aber dagegen kann man nicht viel machen. 

Servus!
BienenStefan

beeyourself
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Re: Später Kälteeinbruch - Maßnahmen?

Welcher konkrete Fall? Oder konkret bei Wintereinbruch? Wieso meinst Du, dass es eher Futterabriss als Futterknappheit ist?

 

Danke für alle Antworten! Ich hab eh noch ein paar Honigwaben, weil mir wieder ein Stock im Herbst bei der Varroabehandlung abgehaun ist, bin also gerüstet.

 

Werde mich mit Anheben der Stöcke ein bissl schulen. Hab ich bisher eigentlich nicht gemacht. 

 

Danke!

 

 

KatharinaTirol
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Re: Später Kälteeinbruch - Maßnahmen?

https://www.youtube.com/watch?v=tYu9uGtUPkA

 

Da is das Abwiegen gut erklärt...

lg

DjIch1
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Re: Später Kälteeinbruch - Maßnahmen?

Ich hab bei meinen Stöcken seit Freitag auch die Windeln eingschoben, viel Isolieung bieten die nicht aber zumindest noch etwas mehr Schutz falls der Wind recht geht, und nebenbei sehe ich auch wie aktiv sie sind und wie es mit den Milben aussieht.

 

Lg

Dj

Schwarmfänger
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Re: Später Kälteeinbruch - Maßnahmen?

Kältewelle

Der Abriss vom Futter .....

Durch das milde Winterwetter starten die Bienen voll durch und verbrauchen ums Brutnest viel Honig,dann kommt der unerwartete Kälteeinbruch und die Bienen wärmen die Brut, kleinere Wintertraube,und verlieren den Anschluss zum Futter.Obwohl noch genug Futter vorhanden ist verhungert das Volk.

Nur bei einer guten Volksstärke zieht die Königin mit einigen Bienen auf eine neue Wabe...

Bedingt durch den Anbau von Buchweizen und anderen Nektarspendenden Begrünungen arbeiten sich bei uns die Winterbienen zu Tode und somit ist heuer mit einem höherem Ausfall zu rechnen.

Günter

JohannesK
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Re: Später Kälteeinbruch - Maßnahmen?

Wäre es eigentlich auch theoretisch möglich, eine Notfütterung im hohen Boden mit Futterteig durchzuführen?

Mir ist bewusst, dass die Temepraturen hierfür höher sein müssen, aber diese Fütterungsmethode würde weniger Störung für die Bienen verursachen.

 

MfG

Johannes